Uhrenkonzern toleriert kein CybersquattingDomainnamen-Prozess: Swatch gewinnt in Russland
In einem langwierigen Rechtsstreit vor dem Gericht der Region Moskau ist Swatch der Domainname swatch.ru zugesprochen worden. Bisheriger Inhaber der Domain war eine Privatperson in Russland. Das Urteil vom 13. Oktober 2010 stellt einen Präzedenzfall in der russischen Rechtssprechung dar, da russische Gerichte bezüglich derartiger Ansprüche bisher sehr zurückhaltend waren. Vorliegend kam das Gericht zum Schluss, dass der Domaininhaber Swatch an der Nutzung ihrer Marke und ihres Firmennamens als Domainname gehindert hatte. Dies sei als rechtsmissbräuchlich zu beurteilen, unabhängig davon, dass der Inhaber die Domain selber gar nicht genutzt hatte.
Die Swatch Group toleriert das Cybersquatting* ihrer Marken nicht und unternimmt rechtliche Schritte gegen alle Dritten, welche durch die Registrierung von Domainnamen Marken der Swatch Group verletzen.
* Cybersquatting (engl. squatter = Hausbesetzer), auch Domänenbesetzung, ist eine abfällige Bezeichnung für das Registrieren von Begriffen als Internet-Domainnamen, die dem Registrierenden eigentlich nicht zustehen. Der Cybersquatter bietet diese Domains dann einem Interessenten mit „besseren Rechten“ oder einem besonderen Interesse zu einem möglicherweise recht hohen Preis an, ein Akt, der von manchen als Erpressung angesehen wird. Wegen der Identität oder Ähnlichkeit mit seinem Firmennamen, Personennamen, Marken- oder Produktnamen fühlt sich der Rechteinhaber einem hohen Druck ausgesetzt, die Domain zu erwerben. Aus dieser häufig ungünstigen Verhandlungsposition ergibt sich die oft erhebliche Preisforderung, die sich von der Preisbildung am freien Markt unterscheiden kann. Hat der Interessent tatsächlich bessere Rechte, stehen ihm allerdings Schiedsverfahren und der ordentliche Rechtsweg offen.