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Ebay gegen MarkenherstellerMüssen LVMH und Richemont künftig auch Onlinehändler beliefern?

Das Onlineauktionshaus Ebay hat das Europäische Parlament aufgerufen, das EU-Wettbewerbsrecht zu überarbeiten. Gefordert wird von Ebay, dass Markenhersteller den Verkauf ihrer Produkte über das Internet nicht mehr einschränken dürfen. Dazu hat eBay eine Petition mit mehr als 750.000 Unterschriften vorgelegt.

Im Kampf um die Kontrolle ihrer Vertriebskanäle versucht eine steigende Anzahl von Markenherstellern, den Verkauf ihrer Produkte im Internet einzuschränken. Jetzt hat Ebay die Europäische Union aufgerufen, das EU-Wettbewerbsrecht so zu überarbeiten, dass Markenhersteller den Verkauf ihrer Produkte über das Internet nicht mehr einschränken können. Bisher können Luxusgüterkonzerne wie LVMH und Richemont selbst kontrollieren, welche Händler ihre Ware zu welchen Preisen im Netz verkaufen.

Mit einer Petition, die laut Ebay von über 750.000 Europäern unterzeichnet wurde, fordert Ebay ein Ende des laut Unternehmen „Missbrauchs so genannter selektiver Vertriebsvereinbarungen, die auf unfaire Weise den Online-Verkauf von Produkten in ganz Europa blockieren“. Die Petition spricht sich dagegen aus, es Herstellen zu erlauben, den Onlineverkauf ihrer Produkte an die Bedingung zu knüpfen, dass die Internethändler auch über ein Ladengeschäft verfügen müssen oder Internetverkäufern strengere Verkaufsbedingungen aufzuerlegen. Solche Praktiken benachteiligen laut Ebay Online-Unternehmen und führten angeblich häufig dazu, dass die Verbraucher „unnötig hohe Preise für Waren bezahlen müssen“.

Die Strategie der Markenanbieter wertet Ebay als verbraucherfeindlich. „Einige Rechteinhaber haben sich gegen die Position von eBay ausgesprochen. Sie wollen auf Kosten der Verbraucher-Wahlfreiheit ihre restriktiven Vertriebssysteme und höhere Preise sichern.“ teilt Ebay mit.

Für Ebay dürfte es allerdings schwer werden, sich mit dieser Position durchzusetzen. Die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes will die selektiven Vertriebsvereinbarungen der Markenhersteller nicht antasten. Die Luxusgüterindustrie mit einem Jahresumsatz von 65 Mrd. Euro argumentiert, Verbraucher müssten ihre Produkte in Geschäften ansehen und anfassen können. Dahinter steckt die Sorge der Konzerne, der Verkauf über das Internet könnte bei ihren Produkten zu schädlichen Rabatten und Sonderpreisen führen. Deshalb reagiert auch der Deutsche Markenverband ablehnend auf die von Ebay vorgelegte Petition. Die Markenhersteller sollen auch weiterhin die Möglichkeit haben ihre Produkte exklusiv über Fachhändler zu vertreiben und nicht „wahllos“ über das Internet.

Die Markenhersteller sehen in dem Vorstoß von Ebay einen Angriff auf die eigene Markenhoheit und stehen einer vollständigen Freigabe des Internethandels entsprechend skeptisch gegenüber. „Der Markenverband spricht sich dafür aus, das bewährte europäische Wettbewerbsrecht auch im Interesse der Verbraucher in diesem Punkt nicht anzutasten“, lässt die Organisation der deutschen Markenwirtschaft deshalb in einer Pressemitteilung verlauten.