Nachfolgelösung gesuchtNorbert Platt - Chef von Richemont - tritt zum Jahresende ab
Norbert Platt, der derzeitige CEO des Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont tritt nach fünf Amtsjahren zum Jahresende ab. Dies teilte das unternehmen am 14. Mai 2009 mit. "In der Zwischenzeit werden wir nach einer Nachfolgelösung suchen", erklärte Verwaltungsratspräsident Johan Rupert.
1947 in Gießen geboren studierte Norbert Platt Maschinenbau in Frankfurt a. M. und Wirtschaftswissenschaften an der Harvard Business School und der INSEAD in Frankreich. Sein erster Arbeitgeber war die Firma Leitz in Wetzlar. 1972 wechselte er zu Rollei. Für Rollei übernahm er 1973 in der Dependance in Singapur als CEO die Verantwortung und wurde Vorgesetzter von 5.000 Mitarbeitern. Nach der Rückkehr nach Deutschland und seiner Tätigkeit als Managing Director der Rollei Fototechnic Deutschland kam Norbert Platt 1987 als President und CEO zu Montblanc. Montblanc wurde später vom Genfer Konzern Compagnie Financière Richemont SA übernommen. Norbert Platt erwarb sich einen exzellenten Ruf, schaffte er es doch, den Edelschreibgeräteproduzenten trotz allgemeiner Konsumflaute profitabel zu führen. In seine Amtszeit fiel 1997 die Gründung der Montblanc S. A. in Le Locle im Schweizer Jura und 1998 die der Montblanc Kulturstiftung Deutschland.
Im Jahr 2000 wurde Norbert Platt Mitglied des Verwaltungsrates des Schweizer Luxuskonzerns Compagnie Financière Richemont SA, der 1988 durch den südafrikanischen Milliardär Anthony Rupert gegründet worden war. Im Jahr 2004 übernahm er dort als CEO die Gesamtverantwortung. Er löste Johann Rupert an der Spitze ab, der einen recht rigiden Sanierungskurs gefahren hatte, dem u. a. auch Fabriken und konzerneigene Läden (u. a. eine Cartier-Produktionsstätte in Villeret) zum Opfer fielen.