Komplette NeuausrichtungUhrenmanufaktur A. Lange & Söhne steht vor gewaltigen Veränderungen
Die Luxusuhrenmarke A. Lange & Söhne aus Glashütte steht offenbar vor einer kompletten Neuausrichtung. Dies soll laut einen Bericht des Magazins «Wirtschaftswoche» auch der Grund für das plötzliche Ausscheiden von Fabian Krone als Unternehmenschef sein. Krone soll sich vor allem darüber geärgert haben, dass mit Jaeger-LeCoultre-Chef Jerome Lambert ein Aufseher direkt in Glashütte platziert wurde. Lambert soll dem Bericht zufolge ein Büro in Glashütte beziehen und sich operativ um die Geschäfte kümmern.
Der Auftrag von Jerome Lambert ist es der «Wirtschaftswoche» zufolge, ebenso wie bei Jaeger-LeCoultre viele neue Lange-Modelle auf den Markt zu bringen. Auch sei geplant Uhren für weniger als 10.000 Euro auf den Markt zu bringen. Zudem gibt es Überlegungen, Uhrwerkteile aus der Schweiz in Lange-Uhren einzubauen und limitierte Editionen neu aufzulegen. Das wiederum könnte Uhrensammler der ersten Modelle stark verärgern. Alles Themen, die bisher bei Lange tabu waren und die Fabian Krone strikt ablehnte. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 450 Mitarbeiter. Ein Großteil von ihnen wurde nach dem Umsatzeinbruch in Folge der Wirtschaftskrise aber in Kurzarbeit geschickt.
Der Eigentümer der Lange Uhren GmbH ist der in Genf ansässige Richemont-Konzern. Dieser verlor in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 binnen Jahresfrist rund 16 Prozent an Umsatz. Außer A. Lange & Söhne und Jaeger-LeCoultre gehört dem Schweizer Konzern weitere Luxusmarken wie Cartier, IWC, Montblanc oder Albrecht Dunhill.