Das Dual-Wing-KonzeptSIHH 2012: Der Jaeger-LeCoultre Duomètre à Sphérotourbillon
Bislang war es hinsichtlich der Präzision ein riskantes Unterfangen, wenn man ein traditionelles Uhrwerk mit einer weiteren Komplikation zusätzlich zur Zeitanzeige ausstatten wollte. Selbst die erfahrensten Uhrmachermeister konnten nicht gegen die Gesetze der Physik und die Grenzen der Mikromechanik handeln.
Natürlich erzielten sie mit den von ihnen gefertigten Uhrwerken hinsichtlich der technischen Leistung, der Präzision und der Ästhetik zufriedenstellende Ergebnisse. Jedoch musste zwischen diesen drei Vorzügen stets eine Wahl getroffen werden...
Eine Uhr zu besitzen, in der alle drei Zutaten vereint sind, war eine Vorstellung utopischer Ausmaße. Eines Tages jedoch wurde in den Ateliers der Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre, im Herzen des schweizerischen Vallée de Joux, eine Idee geboren: Warum nicht ein weißes Blatt zur Hand nehmen und ganz von Neuem beginnen? Warum nicht von Null anfangen, anstatt das Bestehende zu verbessern? Warum nicht etwas Revolutionäres erschaffen, anstatt kleine Fortschritte zu machen? Auf dieser Grundlage entstand das Dual-Wing-Konzept, zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige Mechanismen in ein und demselben Gehäuse: Ein Mechanismus dient zur Zeitanzeige, der andere ist mit einer zusätzlichen Funktion ausgestattet.
Zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige Mechanismen in einem Gehäuse? Wenn es nur darum gegangen wäre, hätten die Uhrmacher von Jaeger-LeCoultre lediglich ein Meisterwerk in Miniaturform geschaffen. Sie erreichten jedoch viel mehr, indem sie beide Mechanismen mit einem einzigen Regelorgan verknüpften und somit eine Präzision garantieren konnten, die einem Chronometer würdig war. Das Dual-Wing-Konzept ist also nicht nur der Grundstein der Kollektion Duomètre, sondern auch eine Revolution, da es von nun an den Traum verwirklicht, eine Uhr zu besitzen, in der höchste Präzision und neuartige Komplikationen vereint sind.
Obgleich dieses Prinzip Uhrenliebhaber zum Träumen brachte, musste die Theorie in die Realität umgesetzt werden. Die erste Herausforderung des Dual-Wing-Konzeptes war der Chronographen-Antrieb. Somit war die Geburtsstunde der neuen Duomètre à Chronographe eines der herausragenden Ereignisse des Jahres 2007 in der Uhrmacherkunst.
Anschließend sollte eine äußerst geschätzte Komplikation, nämlich der Jahreskalender, vom Dual-Wing-Konzept profitieren können: Im Jahre 2010 erblickte die Duomètre à Quantième Lunaire das Licht der Welt. Und schließlich wird im Jahre 2012 die Duomètre à Sphérotourbillon lanciert. Eine wahrhaftige Revolution in der Kunst der uhrmacherischen Präzision...“
Jaeger-LeCoultre kreiert eine neue Generation der Uhren mit Komplikationen
Im Jahre 2012 eröffnet die Grande Maison des Vallée de Joux der Uhrmacherkunst die Pforten in das dritte Jahrtausend. Die neuartige Duomètre à Sphérotourbillon vereint unübertroffene technische Spitzenleistung, Eleganz und überzeugende Komplikationen und erfüllt selbst die Erwartungen der anspruchsvollsten Kenner und Sammler.
Gyrotourbillon 1, Reverso Grande Complication à Triptyque, Reverso Gyrotourbillon 2, Duomètre à Grande Sonnerie, Master Grande Tradition à Grande Complication, Reverso Répétition Minutes à Rideau... Dank ihrer weit zurückreichenden durch Innovationen geprägten Tradition und ihres unübertroffenen Savoir-faire stellte die Manufaktur Jaeger-LeCoultre im Verlaufe des vergangenen Jahrzehnts außergewöhnliche Kreativität und technische Leistungsstärke unter Beweis und schuf auf dieser Grundlage einige der herausragendsten Komplikationen des jungen 21. Jahrhunderts.
Dank seines außergewöhnlichen uhrmacherischen Savoir-faire zögert Jaeger-LeCoultre nicht, für jede neue Kreation ein weißes Blatt zur Hand zu nehmen und ganz von Neuem anzufangen, um Ästhetik, technische Spitzenleistung und einzigartige Funktionen miteinander zu kombinieren. Auf diese Weise entstanden das Gyrotourbillon, die Kristalltonfeder, die Anzeige der bürgerlichen Zeit, der Sternzeit und des ewigen Kalenders auf drei verschiedenen Seiten, das Sieger-Tourbillon des 1. Chronometrie-Wettbewerbes des 21. Jahrhunderts, das Tourbillon mit Zylinderspirale, das fliegende Tourbillon mit Sternzeit, die durch einen Metallvorhang angetriebene Minutenrepetition und, nicht zu vergessen, das große Schlagwerk, das die Melodie des Big Ben originalgetreu nachspielt.
Als Jaeger-LeCoultre gleichzeitig ein neues Chronographen-Uhrwerk erdachte, mit dem unabhängig von der Chronographen-Funktion dieselbe Präzision gewährleistet werden konnte, war den Uhrmachern nicht bewusst, dass sie auf dem Wege waren, ein ganz neuartiges Konzept eines Uhrwerks zu erschaffen. Dieses Konzept erwies sich als derart revolutionär, dass damit neue Wege für bahnbrechende Funktionen erschlossen werden konnten und die Linie Duomètre ins Leben gerufen wurde.
Das revolutionäre Dual-Wing-Konzept beruht auf zwei voneinander unabhängigen Mechanismen mit eigenen Energiequellen, die an ein gemeinsames Regelorgan gekoppelt sind. Auf dieser Grundlage entstand der erste Chronograph mit einer von der Chronographen- Funktion unabhängigen Präzision, die erste Uhr mit Jahreskalender, die auf die Sechstelsekunde genau eingestellt werden konnte, und das erste große Schlagwerk, das die Melodie des Big Ben originalgetreu nachspielte. Eine weitere Besonderheit der Linie Duomètre ist die Anordnung der Anzeigen auf dem Zifferblatt, durch welche die zweiteilige Architektur des Dual-Wing-Konzeptes hervorgehoben wird. Entlang der 3 - 9 Uhr-Achse dezentral angeordnete Stundenanzeigen, zwei Gangreserven- Anzeigen, Zeiger in zwei verschiedenen Farben, silberne gekörnte Ausführung: All dies verleiht jedem Modell der Linie Duomètre eine einzigartige Ästhetik und eine starke Identität.
Markantes Design, außergewöhnliche Funktionen und ausgefeilte Raffinesse getreu der reinsten uhrmacherischen Tradition: In der neuen Duomètre à Sphérotourbillon sind all diese Vorzüge vereint. Diese herausragende Komplikation ist der Beweis dafür, dass es möglich ist, technische Leistungsstärke, diskrete Ästhetik und überzeugende uhrmacherische Komplikationen zu kombinieren.
Das Sphérotourbillon: ein präzise einstellbaresTourbillon
Als Eckpfeiler des Dual-Wing-Konzeptes war Präzision bei der Konzeption der Duomètre à Sphérotourbillon die Leitidee der Uhrmacher von Jaeger-LeCoultre. Hervorgebracht wurde ein Zeitmesser, der sich als erste auf die Sekunde genau einstellbare Tourbillon-Uhr auszeichnete. Wozu dient schließlich Präzision, wenn sie nicht angezeigt werden kann?
In der Tat sind Tourbillons mit gut ablesbarer Sekundenanzeige in einem dafür vorgesehenen Zähler eher eine Seltenheit. Noch schwieriger zu finden sind solche mit Sekundenstopp- Funktion. Und keines war bislang dazu fähig, den Sekundenzeiger anzuhalten und auf Null zurückzustellen und somit die Uhrzeit ganz genau einzustellen.
Die Umsetzung des Dual-Wing-Konzeptes ermöglichte den Uhrmachern von Jaeger-LeCoultre, das erste Tourbillon mit einer äußerst präzisen Einstellung zu kreieren. Mit dem Drücker bei 2 Uhr kann die kleine Sekunde unter dem Tourbillon nach dem Flyback-Prinzip auf Null zurückgestellt werden.
Besonderheit der Flyback-Funktion: Der Betrieb des Regelorgans wird nicht unterbrochen. Die kleine Sekunde wird also auf Null zurückgestellt und läuft ohne Verzögerung weiter. Der Zeitmesser bewahrt somit bei der sekundengenauen Zeiteinstellung höchste Präzision.
Ein Mehrachs-Tourbillon
Abgesehen von seiner absoluten Zuverlässigkeit ist das herausragende Merkmal dieses Sphérotourbillon, des vierten Spitzenmodells der Linie Duomètre, sein Tourbillon. Das ursprünglich für Taschenuhren konzipierte traditionelle Tourbillon kann die Wirkungen der Schwerkraft nicht in allen Lagen ausgleichen. Dank einer zusätzlichen Drehachse entsteht jedoch eine dreidimensionale Drehbewegung, wodurch das Tourbillon in allen Lagen einer Armbanduhr uneingeschränkt wirksam ist.
Durch das durchbrochene Zifferblatt kann diese ungewöhnliche Drehbewegung des Tourbillons beobachtet werden. Es ist ein faszinierendes Schauspiel. Zusätzlich zur Umdrehung um die Achse seines Titan-Käfigs dreht sich das Tourbillon um eine zweite um 20° geneigte Achse. Durch die Kombination dieser beiden unterschiedlichen und (jeweils 30 und 15 Sekunden) schnellen Drehbewegungen wird der Zeitmesser von den Wirkungen der Schwerkraft befreit.
In diesem spektakulären Tourbillon sind alle Innovationen vereint, dank derer Jaeger-LeCoultre aus dem ersten Chronometrie-Wettbewerb des 21. Jahrhunderts als stolzer Sieger hervorging. Der aus einem einzigen Titanblock gefertigte Käfig verbindet Leichtigkeit und höchste Präzision. Die Zylinderspirale mit ihren beiden Endkurven schlägt mit einer Konzentrizität, die mit einer traditionellen Spirale nicht erreicht werden kann. Die Unruh mit großzügigem Trägheitsmoment schwingt bei einem Rhythmus von 21600 Halbschwingungen pro Stunde. Durch den Spiralklötzchenträger werden sämtliche Stoß- und Schwingungseinwirkungen auf die Uhr mit einem Schraubklemmsystem ausgeglichen.
Ästhetisches Highlight: Durch den transparenten Boden kann man die Rückseite des Dekors und die Funktionsweise des von Hand montierten und verzierten Kalibers Jaeger-LeCoultre 382 betrachten.
Komplexität und Schönheit
Diese technologische Komplexität hat ihre reizvolle Schönheit in jeder Hinsicht bewahrt. Der Innovationsgeist der Uhr schließt sich einem Design an, das seine Inspiration in den Taschenuhren vergangener Zeiten findet und vor allem Eleganz und Raffinesse verkörpert. Die hochgradige Ausführung der Rohlinge aus unbehandeltem Neusilber verstärkt den Eindruck der Exklusivität der Duomètre à Sphérotourbillon. Das für Jaeger-LeCoultre charakteristische Côtes-Soleillées-Dekor, markante Innen- und Außenkanten, Harmonie der Formen: In der Ästhetik des Kalibers Jaeger-LeCoultre 382 spiegelt sich die hochgradige Uhrmacherkunst wider.
Kompromisslose Einhaltung idealer Proportionen und uhrmacherischer Maßstäbe, raffinierte Ausführung des Gehäuses aus Roségold, Schlichtheit und Ablesbarkeit des Zifferblatts, polierte Lünette und Hörner und ein satinierter Gehäusemittelteil: Die charakteristische Ästhetik der Linie Duomètre wird in diesem Zeitmesser mit Sorgfalt bewahrt und kontrastiert mit der erstrangigen Komplexität des Mechanismus, den er beherbergt.
Das Dual-Wing-Konzept lässt sich auf dem Zifferblatt durch zwei unterschiedliche Bereiche erkennen: Auf der linken Seite werden durch die Öffnung die Geheimnisse des Sphérotourbillon enthüllt, und im rechten Bereich befindet sich das Hauptzifferblatt mit der Ortszeit- und Datumsanzeige, die ganz leicht unterhalb um das Zifferblatt herum angeordnet ist.
Ein zusätzlicher 24-Stunden-Zähler nimmt den oberen Bereich des Zifferblatts ein und ermöglicht die Anzeige der Uhrzeit einer zweiten Zeitzone. Die kleine Sekunde befindet sich im unteren Bereich des Zifferblatts.
Die Duomètre à Sphérotourbillon, die erste sekundengenaue Tourbillon-Uhr dank der Anwendung des Dual-Wing-Konzeptes, ausgestattet mit einer kleinen Sekunde mit Flyback- Funktion... Ob sich wohl die Uhrmacher von Jaeger-LeCoultre in der Konzeptionsphase bewusst waren, dass sie damit eines der außergewöhnlichsten Stücke der Uhrmacherkunst des Anfangs des 21. Jahrhunderts erschaffen würden?
Technische Merkmale
Uhrwerk Duomètre à Sphérotourbillon
Mechanisches Werk mit Handaufzug, Kaliber Jaeger-LeCoultre 382, von Hand gefertigt, montiert und verziert, Brücken und Werkplatine aus Neusilber
2 Federhäuser
50 Stunden Gangreserve
460 Einzelteile
55 Lagersteine
Höhe: 10,45 mm
Durchmesser: 33,70 mm
Sphérotourbillon
105 Einzelteile
Tourbillonkäfig: Titan Grad 5
Drehgeschwindigkeit insgesamt: 30 Sekunden für eine vollständige Umdrehung
2 kombinierte Uhrwerke: Drehgeschwindigkeit der Käfigachse: 15 Sekunden für eine vollständige Umdrehung Drehgeschwindigkeit des Käfigs: 30 Sekunden für eine vollständige Umdrehung
Neigung des Käfigs: 20°
Durchmesser des Käfigs: 11,50 mm
Masse des Käfigs: 0,518 Gramm
Unruh aus 14 Karat Gold mit exzentrischen Einstellungsgewichten aus 14 Karat Gold,
Trägheitsmoment = 12,5 mg/cm2 , 21600 Halbschwingungen pro Stunde
Zylinderspirale
Funktionen
Stunden (Reisezeitzone), Minuten und kleine Sekunde mit Flyback
Gangreserven (Anzeigen und Uhrwerk)
Jahreskalender mit Zeiger
24-Stunden-Referenzzeit
Sphérotourbillon
Gehäuse
18 Karat Roségold
Durchmesser: 42 mm
Höhe: 14,1 mm (einschließlich Saphirglas)
Polierte und satinierte Ausführung
Gewölbte Saphirgläser, Härtegrad 9, Antireflex-Beschichtung, an Oberseite und Boden
Wasserdichtigkeit: 5 bar
Zifferblatt
gekörntes kristallin
Applizierungen aus Roségold
Zeiger
Stunden und Minuten: „Feuille“-Zeiger
Kleine Sekunde: Stab mit Gegengewichten in Birnenform, gebläuter Stahl
Kronen
Eine Krone für den Aufzug der Uhr, zur Einstellung der Uhrzeit (Reisezeit) und zur Einstellung des Datums und der Referenzzeit
Ein Drücker bei 2 Uhr zur Betätigung des Flyback-Mechanismus der kleinen Sekunde Armband
Alligator, von Hand genäht, Dornschließe aus 18-karätigem Roségold
Dual-Wing-Konzept: ein bahnbrechendes Uhrwerk
Mit seiner Linie Duomètre und seinem Dual-Wing-Konzept leistet Jaeger-LeCoultre erneut Pionierarbeit in der Haute Horlogerie durch die Konzeption eines Uhrwerks mit einer vollkommen innovativen Struktur, die Wege für neuartige Funktionen bahnt.
Mit dem Dual-Wing-Konzept entwickelten die Uhrmacher von Jaeger-LeCoultre eine Lösung für ein häufig auftretendes Problem bei Uhren mit komplexen Mechanismen: Jede Komplikation nimmt einen Teil der vom Federhaus gelieferten Energie in Anspruch. Dieser Energieverbrauch beeinträchtigt die konstante Energieversorgung des minutiös justierten Regelorgans, die zur Ausführung seiner Funktion mit höchstmöglicher Präzision erforderlich ist.
Die gleichmäßige Kraftübertragung vom Federhaus auf das Räderwerk und auf die Hemmung ist eine grundlegende Voraussetzung für die Zeitmessung mit absoluter Präzision.
Eine Uhrzeit, zwei Uhrwerke
Mit diesem als Dual-Wing bezeichneten Konzept, nach dem die Energieversorgung der Komplikation von der des Uhrwerks, das durch sein eigenes Federhaus versorgt wird, getrennt wird, um eine konstante Energieversorgung zu gewährleisten, wurde der Grundstein für die Revolutionen in der Welt der Haute Horlogerie gelegt.
Dank dieses zum erstem Mal im Jahre 2007 preisgegebenen Konzepts konnte Jaeger-LeCoultre den Chronographen neu erfinden, die Präzision der Duomètre à Chronographe auf dem Niveau eines Chronographen perfektionieren und gleichzeitig die Zeit auf eine Sechstelsekunde genau messen. Im Jahre 2010 wurde dieses Konzept schließlich auf die Duomètre à Quantième Lunaire angewandt, indem ihr eine außerordentliche Präzision verliehen wurde. Dieser Zeitmesser war somit die erste Uhr, deren Uhrzeit auf eine Sechstelsekunde genau eingestellt werden kann, ohne dass die Funktion ihres Regelorgans unterbrochen wird.