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Für sichere Navigation an Bord und am HandgelenkSIHH 2012: Das Montblanc Régulateur Nautique Luxusuhrenset

Die Präzisionsmessung, wie wir sie heute kennen, hat ihre Wiege in der Seefahrt, genauer, in der Hochseenavigation. Bis zum Aufkommen der Satellitennavigation waren präzise Uhren die einzigen Instrumente, mit denen man die Position – die geografische Breite UND Länge – auf hoher See exakt bestimmen konnte.

Für eine Uhrenmanufaktur wie Montblanc Villeret Grund genug, sich dieses Themas anzunehmen und den Uhrenliebhabern diese wichtige Tradition mit innovativen Ideen in Erinnerung zu rufen. Das Resultat präsentiert sich im neuen Régulateur Nautique Uhrenset der Montblanc Collection Villeret 1858, das auf der SIHH 2012 seine Premiere erleben wird. Jedes Uhrenset besteht aus einem Armbandchronographen mit Regulatorzifferblatt und zwei Zeitzonen sowie einer großen Navigationsuhr, die außer der Anzeige von drei Zeitzonen auf dem Regulator-Hauptzifferblatt noch eine Weltzeitindikation enthält. Vom exklusiven Montblanc Régulateur Nautique Uhrenset wird es weltweit nur 16 Exemplare geben – je acht mit einem Armbandchronographen in Rotgold und acht mit einem Chronographen in Weißgoldgehäuse.

Teil 1: Der Montblanc Régulateur Nautique Armbandchronograph

Der Armbandchronograph des Régulateur nautique Uhrensets aus der Montblanc Collection Villeret 1858 ist, wie der Name sagt, eine Uhr mit Regulator-Zifferblatt, die mit ihren Funktionen und durch ihr Design faszinierende Einblicke in die Geschichte der Hochseenavigation bietet. Voraussetzung dafür sind die Uhrzeiten des Ausgangshafens und des gegenwärtigen Aufenthaltsortes, sprich die gleichzeitig Anzeige der Uhrzeiten in zwei Zeitzonen.

Regulator-Zifferblatt : das Gesicht der Präzisionszeitmessung

Das Regulator-Zifferblatt mit Minutenzeiger aus der Mitte, separatem Stundenzifferblatt bei 12 Uhr und kleiner Sekunde ist eine Reverenz an die großen, altehrwürdigen und extrem präzisen Pendeluhren, die bis ins 20. Jahrhundert zum Einregulieren anderer Zeitmesser benutzt wurden, daher der Name Regulator. Damit ihre Sekundenanzeige nie für längere Zeit vom sehr langsamen Stundenzeiger verdeckt werden konnte, wurde dieser auf ein separates Zifferblatt verlegt und komplett vom Sekundenzifferblatt getrennt. Solche Regulator-Pendeluhren standen auch in den Kontors der Hafenmeister aller wichtigen Meereshäfen. Hier meldeten sich die Kapitäne ab, bevor sie in See stachen, und die letzte Aktion war, den tragbaren Schiffschronometer nach dem Hafenregulator einzustellen, damit man dessen genaue Zeit mit auf große Fahrt nehmen konnte. Eine exakte Referenzzeit war damals unerlässlich, um auf hoher See den Kurs zu halten. Die Assoziation zu dem neuen Montblanc Chronograph Régulateur Nautique ist also durchaus gegeben. Nähere Einzelheiten zur Navigation mit Uhr und Sextant werden im Anhang ausführlicher beschrieben.

Zifferblatt mit Tiefgang

Der neue Montblanc Zeitmesser aus der Collection Villeret 1858 zeigt allerdings kein Regulator-Zifferblatt, wie man es von diesem Uhrentyp schon oft gesehen hat, sondern macht die Anzeigefläche für die insgesamt acht verschiedenen Indikationen zu einem topographischen Erlebnis. Auf mehr als einem halben Dutzend Ebenen spielt sich das Spektakel von Heim- und Ortszeit, Tag-/Nacht-Anzeige, Chronograph, 30-Minuten-Zähler, kleiner Sekunde sowie kombinierter Gangreserve- und Aufzugszonenanzeige ab. Das Zifferblatt ist teilweise bis auf die von Hand perlierte Werkplatte geöffnet, über der man die Räder einzelner Mechanismen erkennen kann. Einige Skalen sind als Appliken aufgesetzt, andere Anzeigen in das Zifferblatt eingesenkt. Eine symbolische Umsetzung des Themas Tiefen und Untiefen, denn die Uhr heißt Régulateur Nautique, und für die Hochseenavigation sind die ersten Präzisionsuhren vor 250 Jahren ja überhaupt entwickelt worden.

Zweite Zeitzone und Tag-/Nachtanzeige

Die Kenntnis der Uhrzeiten von zwei Zeitzonen ist das A und O der zeitgestützten Navigation. Nämlich die Zeit des Ausgangshafens und die aktuelle Uhrzeit. Nur so kann man den tatsächlichen Sonnenhöchststand (12 Uhr Ortszeit) auf die Uhrzeit am Ausgangshafen umrechnen und erhält dadurch die richtige geografische Länge. Deshalb zeigt der Régulateur Nautique Armbandchronograph im kleinen Stundenkreis bei 12 Uhr mit dem oben liegenden skelettierten Stundenzeiger die Ortszeit, während der darunter liegende Stundenzeiger die Heimatzeit (Zeit des Ausgangshafens) zeigt. In der Heimatzeitzone liegen also beide Zeiger deckungsgleich übereinander, und sobald man die Zeitzone wechselt, wird der Ortszeit-Stundenzeiger mit dem Drücker bei 10 Uhr in Stundenschritten auf die Ortszeit geschaltet. Bei 1 Uhr informiert ein kleines 24-Stunden-Zifferblatt mit Tag-/Nacht-Anzeige über die Tageszeit der Heimatzeitzone.

Eindrücker-Chronograph mit Kolonnenradsteuerung

Die Armbanduhr des Régulateur Nautique Uhrensets ist ein Kurzzeitmesser in bester Manufakturtradition. Ihr Chronographenwerk Kaliber MB M16.30 besitzt einen großen Sekundenzähler aus der Mitte, einen 30-Minutenzähler bei 3 Uhr und funktioniert auf klassische Weise mit Kolonnenrad und Horizontalkupplung. Die Chronographenhebel sind in aufwändiger Handarbeit fein bearbeitet und auch die „mise en fonction“ erfolgt von Hand, wobei die Kontaktflächen der Chronographenhebel unter der Lupe beim Bedienen der Stoppfunktionen genau beobachtet und nach und nach in minuziöser Handarbeit auf hundertstel Millimeter genau zurecht geschliffen werden. Die Stahlteile und auch die Chronographenbrücke in der für Minerva typischen V-Form sind von Hand angliert und poliert. Während die Hebel auf einem feinkörnigen Stein geschliffen werden, erhalten die Brücken ein manuell aufgebrachtes Genfer Streifendekor. Die große massereiche Schraubenunruh mit Phillips-Spirale schwingt in der klassischen Frequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde (2,5 Hertz), die eine auf die Fünftelsekunde exakte Kurzzeitmessung ermöglicht. Die Bedienung erfolgt über den Drücker in der Krone, der durch aufeinanderfolgendes Betätigen die Funktionen Start, Stopp und Nullstellen steuert.

Gangreserveanzeige mit Aufzugszonen-Indikation

Eine echte uhrenmechanische Innovation ist die große Gangreserveanzeige in der unteren Zifferblatthälfte, die mit zwei Zeigern zwei wichtige Informationen zur Gangautonomie liefert. Sie ist für eine Navigationsuhr absolut unerlässlich, weil das sichere Navigieren nur dann gewährleistet ist, wenn die Uhr während der Überfahrt regelmäßig aufgezogen wird und niemals stehen bleibt. Hierfür garantiert der tägliche Blick auf die exklusive kombinierte Gangreserve- und Aufzugszonenanzeige, die nicht nur darüber informiert, ob noch genügend Antriebsenergie vorhanden ist, sondern auch gut sichtbar warnt, in welcher Zeitpanne die Uhr unbedingt aufgezogen werden muss. Bei einer mechanischen Armbanduhr unterscheidet man drei wesentliche Zugfederzustände: Im Bereich der normalen Gangreserve besitzt die Zugfeder genügend Energie, um eine gute Amplitude der Unruh und damit gute Gangwerte zu gewährleisten. In der so genannten Aufzugszone besitzt die Feder noch genügend Kraft, um das Werk am Laufen zu halten, kann aber die günstige Amplitude nicht mehr gewährleisten.

Der Gang der Uhr ist beeinträchtigt. Der dritte Zustand ist die vollständig entspannte Zugfeder, bei der das Uhrwerk stehen bleibt. Die kombinierte Gangreserve und Aufzugszonenanzeige des Montblanc Régulateur Nautique Armbandchronographen kann die beiden ersten Energiezustände voneinander unterscheiden: Befindet sich die Gangreserve im günstigen Bereich, liegen beide Zeiger übereinander und zeigen die verbleibende Gangdauer in Anzahl Stunden an. In der Zone niedriger Federspannung (franz. BAS) bleibt der obere Zeiger stehen und der untere rote Zeiger bewegt sich in den roten Bereich, in dem man die Uhr wieder von Hand aufziehen sollte. Für diese komplexe und wichtige Information hat Montblanc Villeret eigens eine patentierte Mechanik aus 19 Einzelteilen entwickelt, von der man außer den beiden Zeigern auch den Rechen aus gebläutem Stahl sehen kann (in der weissgoldenen Variante), der mit seiner pfeilförmigen Spitze an das traditionelle Minerva Logo erinnert.

Exklusive Editionen in Rot- und Weißgold

Eingefasst ist das komplizierte und hochfein finissierte Mechanikwerk in ein Goldgehäuse, das sein aufwändiges Innenleben attraktiv verhüllt. Die klassische dreiteilige Konstruktion besitzt einen Durchmesser von 43,5 mm, sanft geschweifte Armbandanstöße, eine griffig kannelierte Krone mit integriertem Chronographendrücker (Monopusher) und einen Drücker bei 10 Uhr, mit dem man den Zeiger für die 2. Zeitzone in Stundenschritten vorstellen kann. Die konkave Lünette hält ein gewölbtes und beidseitig entspiegeltes Deckglas, unter dem sich das komplexe 3D-Zifferblatt präsentiert. Schöne Aussichten auf die Rückseite des Uhrwerks mit seiner handfinissierten Chronographenmechanik und der großen Unruh eröffnet der verschraubte Sichtboden mit Saphirglaseinsatz. Getragen wird die Uhr an einem Alligatorlederband. Es ist dunkelbraun mit Rotgold-Dornschließe für die Rotgolduhr und marineblau mit Weißgoldschließe für das Weißgoldmodell.

Teil 2: Die Montblanc Régulateur Nautique Navigationsuhr

Weil die Schifffahrt und Navigation auf hoher See für die Entwicklung der Präzisions-zeitmessung so wichtig waren, hat Montblanc dem Chronographen eine Navigationsuhr zur Seite gestellt, die ihren Platz idealerweise an Bord einer Segel- oder Motoryacht findet, aber auch an Land viel Aufsehen erregen wird.

Schon die Abmessungen und Materialien der Montblanc Régulateur Nautique Navigationsuhr lassen aufhorchen und das Herz jedes Yachtbesitzers und Uhrenliebhabers höher schlagen. Sie misst 93 cm in der Höhe, 56 cm im Durchmesser, ist 120 kg schwer, hat einen Unterbau aus Granit, massivem Messing Aluminium und Karbonfaser und besitzt ein Großuhrwerk, das nach allen Regeln der Uhrmacherkunst aus Stahl, Messing und Rubin gefertigt wurde. Die Streitfrage, ob es sich um ein meisterhaftes Kunstobjekt oder ein kunstvolles wissenschaftliches Messinstrument handle, kann nur mit einem eindeutigen Sowohl-als-auch beantwortet werden. Der schwere Granitsockel mit den sanft geschwungenen Streben aus Aluminium und Karbon sorgt für zuverlässige Standfestigkeit. Ganz gleich, ob das edle Stück in der Hausbibliothek auf festem Boden oder in der Kapitänskajüte auf schwankenden Planken steht. Diesen unterschiedlichen Anforderungen ist der Großzeitmesser gut angepasst, weil er allseitig neigbar in einem Käfig aus vernickeltem Messing kardanisch aufgehängt ist. Er bleibt deshalb auch bei Schräglage der Yacht stets horizontal und zeigt die Schiffskrängung mit einer nach unten zeigenden Spitze auf einer Skala von 0 bis 27 Grad an. Eine perfekte Symbiose von ästhetischer Form und nautischer Funktion.

Weil die große Navigationsuhr erst zusammen mit dem Armbandchronographen das komplette Montblanc Régulateur Nautique Uhrenset bildet, ist in eine der Streben für die Großuhrenhalterung noch eine zusätzliche kleinere Kardanaufhängung integriert, in der man den Armbandchronographen ablegen kann, solange man ihn nicht am Handgelenk trägt. Hier ist er sicher aufgehoben und liegt auch bei hohem Wellengang stets in horizontaler Position, in welcher der so genannte Schwerpunktfehler der Unruh gar nicht auftreten kann.

Doch jetzt geht’s zur großen Navigationsuhr, die das Herzstück der Navigation darstellt, sobald das letzte Stück Küste unter dem Horizont verschwindet. Ab jetzt helfen nur noch die genaue Zeit eines Hafens mit bekannter geografischer Länge und der aktuelle Sonnenstand gemeinsam mit dem Winkel des Sonnen-höchststandes über dem Horizont, um die exakte Position der Yacht zu berechnen.

Zeitzonen-Zifferblatt als Navigationshilfe

Das Zifferblatt unter dem stark gewölbten Deckglas ist weitgehend dem kleinen Vorbild der Régulateur Nautique Armbanduhr nachempfunden, bietet aber dank der größeren Fläche Platz zur Anzeige von drei Zeitzonen: Die Uhrzeit des Ausgangshafens auf einem 24-Stunden-Hilfszifferblatt bei 9 Uhr, die Zeit des Zielhafens auf einem 24-Stunden-Hilfszifferblatt bei drei Uhr, und die aktuelle Ortszeit auf dem Hauptzifferblatt, das die klassische Regulatoraufteilung mit großem Minutenzeiger aus der Mitte und kleinerem Stundenzifferblatt bei 12 Uhr zeigt. Gleich daneben steht die kleine Sekundenanzeige. Wie bei der Armbanduhr erinnert auch bei der Navigationsuhr eine kombinierte Gangreserve- und Aufzugszonenanzeige an das regelmäßige Aufziehen, das allerdings nur alle zwei Wochen nötig ist. Diese Anzeigen werden durch eine Weltzeituhr komplettiert, deren 24-Stunden- und Yacht-Hafen-Namen-Skalen sich unterhalb der kardanischen Aufhängung drehen und nur von der Seite her zu sehen sind. Eine bläuliche LED-Beleuchtung setzt das Ganze in ein geheimnisvoll schimmerndes verführerisches Licht. Besonders exklusiv und individuell wird die Weltzeitfunktion, wenn der Besitzer nicht die standardisierte Ortsnamen-Skala wählt, sondern sich für jede Weltzeitzone einen Ort seiner Wahl aussucht. Z.B. anstatt Paris Genf, weil er dort den Wohnsitz hat, oder Hoboken (New Jersey) anstelle von New York, weil es sein Geburtsort ist und Osaka, wo sein Lieblingsrestaurant steht, anstelle von Tokio. In dieser individualisierten Ausführung wird das Montblanc Régulateur Nautique Uhrenset von einer Limited Edition sogar zum Unikat.

Uhrenmechanik nach allen Regeln der Handwerkskunst

Als Partner für diese repräsentative Navigationsuhr konnte Montblanc die renommierte Großuhrenmanufaktur Erwin Sattler gewinnen, die in ihrem Segment zur Weltspitze zählt. Konstruktion, Funktionsweise und Machart des Uhrwerks zeigen alle Merkmale herausragender Uhrmacherkunst und hochwertiger Manufakturfertigung. Die goldglänzenden Zahnräder werden im aufwändigen Teilverfahren hergestellt, bei dem jeder Zahn einzeln und einer nach dem anderen aus dem vollen Messing herausgefräst wird. So dauert allein das Fräsen eines einzigen Rades mehrere Minuten, dem sich weitere zeitraubende Finissierungsschritte wie das Entgraten, das Schleifen der Radoberfläche und Zahnflanken sowie die Vollvergoldung anschließen, welche die Räder vor Korrosion schützt und mit ihrer Hochglanzoberfläche die Reibung reduziert. Die Gangautonomie von 360 Stunden erfordert ein entsprechend großes Federhaus mit einer langen Zugfeder, deren kontinuierlich abnehmendes Drehmoment durch einen so genannten Fuseau-Antrieb kompensiert wird. Dieser liefert die Kraft über ein auf einer konischen Schnecke (Fuseau) aufgewickeltes Drahtseil an das erste Rad des Räderwerks, wobei der sich verjüngende Radius der Schnecke den wirksamen Hebel mit dem Ablaufen des Federhauses kontinuierlich verändert und trotz abnehmender Zugkraft der Feder stets das gleiche Kraftmoment ans Räderwerk abgeben kann. Geregelt wird diese Kraftübertragung durch eine freie Schweizer Ankerhemmung und eine Schraubenunruh mit gebläuter Spirale, die durch die Zifferblattöffnung bei 13 Uhr gut zu sehen mit der gemächlichen, aber klassischen Frequenz von 2,5 Hertz (18.000 A/h) schwingt.

Die Montblanc Regulateur Nautique Navigationsuhr ist ein prächtiges Kunstwerk, das mit seinem exklusiven Design alle Blicke auf sich zieht und mit seinen Funktionen das Interesse der Betrachter fesselt. Steht es in einer Yacht, erinnert es auf attraktive Weise an den sicheren Hafen, hat es seinen Platz auf festem Boden, weckt es Träume von der Freiheit auf hoher See. Und trägt man am Handgelenk den zugehörigen Régulateur Nautique Chronographen, hat man sie immer auf irgendeine Weise dabei. Vom exklusiven Montblanc Régulateur Nautique Uhrenset wird es weltweit nur 16 Exemplare geben – je acht mit einem Armbandchronographen in Rotgold und acht mit einem Chronographen in Weißgoldgehäuse..Die exklusiven Sets werden ab Juni 2012 in einigen Montblanc Boutiquen und im ausgewählten Juweliers-Fachhandel erhältlich sein.

Am Anfang der Präzisionszeitmessung stand die Hochseenavigation

Die Eroberung der Weltmeere und die Entwicklung der Präzisionszeitmessung sind untrennbar miteinander verbunden. Denn auf den endlosen Weiten der Ozeane war es mit dem klassischen Navigationsbesteck nur möglich, die geografische Breite zwischen 90° Nord und 90° Süd zu bestimmen, nicht aber die geografische Länge, sprich, die Position auf der Ost-West-Achse. Dies hatte dramatische Folgen, und im Lauf der Jahrhunderte sind tausende Segelschiffe an Riffen zerschellt und haben zehntausende Seeleute ein nasses Grab beschert, weil man die geografische Länge und damit seine exakte Position nicht bestimmen konnte. Es waren die Engländer, allen voran der Uhrmacher John Harrison, die dieses Problem im 18. Jahrhundert mit Hilfe hochpräziser Uhren, heute als Schiffschronometer bekannt, erfolgreich lösten.

Hochseenavigation mit Sextant und Schiffschronometer

In den Weiten des Ozeans gibt es nur wenige Anhaltspunkte, um sich zu orientieren. Man sieht das Schiff, auf dem man fährt, das 360°-Panorama des Horizonts und die Himmelsgestirne Sonne, Mond, Polarstern (auf der Nordhalbkugel) und Kreuz des Südens (auf der Südhemisphäre). Die geografische Breite zu bestimmen fällt mit einem Sextanten leicht, in dem man von seinem Standort aus den Winkel zwischen dem Horizont und dem Sonnenhöchststand misst. Weit schwieriger ist es, die geografische Länge zu berechnen. Weil sie die Position auf der Ost-West-Achse definiert, auf der sich auch die Sonne bewegt, kann diese nicht als Fixpunkt dienen. Da die Sonne an jedem Ort der Erde ihren Tages-Höchststand zu einem anderen Zeitpunkt erreicht, muss man die Reise ihres Zeniths auf der Zeitachse kennen. Die Sonne bewegt sich einmal in 24 Stunden um 360° um die Erde. Sie legt also jede Stunde einen Winkel von 15 Grad geografischer Länge zurück, oder alle 4 Minuten 1 Grad. Wenn man eine Präzisionsuhr an Bord mitführt, die z.B. die genaue Heimatzeit des Ausgangshafens Southampton an der englischen Südküste zeigt, kann man die geografische Länge auf einfache Weise berechnen. Sobald die Sonne in ihrem Höchststand steht, ist 12 Uhr Ortszeit. Jetzt muss man auf dem Schiffschronometer die Heimatzeit in Southampton ablesen. Nehmen wir an, die Uhr zeigt 16.24 Uhr. Jetzt wissen wir, das unsere Position 264 Sonnenminuten (4 Stunden 24 Minuten) westlich von Southampton liegt. Dividiert durch 4 ergibt dies die westliche Länge von 
66°. Jetzt muss man bloß noch mit dem Sextanten die Höhe der Sonne über dem Horizont messen und die geografische Breite auf der Seekarte einzeichnen, und schon kennt man seine exakte Position.

Kurze Nebenbemerkungen: Auch die Satellitennavigation funktioniert nur dank Präzisionszeitmessung. So verfügt jeder Satellit des europäischen Galileo Systems über vier in der Schweiz gebaute Atomuhren, wovon die beiden exaktesten jeweils in einer Million Jahre um eine Sekunde falsch gehen. Das Prinzip bleibt, nur die Präzision und Bedienerfreundlichkeit haben zugenommen.