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Der RegulatorMeisterSinger

BASELNEWS 2009Ein Meisterwerk von Meistersinger

Regulatoren sind historisch gesehen besonders genaue Präzisions-pendeluhren für wissenschaftliche Anwendungen. Da die Stunde bei diesen Anwendungen in den Hintergrund tritt, hat man sie zur Vermeidung von Ablesefehlern in einem dezentralen Hilfszifferblatt dargestellt. Diese besonders ausgewogene Zifferblattgestaltung wurde später mehrfach wieder aufgenommen, z.B. bei Schiffschronometern mit Auf-/Ab-Werk oder bei Chronographen.

Vom Regulator zum Singulator

Auch die klassische Anordnung mit dezentraler Stunde gibt es heute wieder bei einigen Armbanduhren. Der neue Singulator von MeisterSinger vereint den Gedanken einer besonders genauen Uhr mit der Firmenphilosophie der Entschleunigung. Deshalb tritt, wie bei fast allen MeisterSinger Uhren die Stunde in den Mittelpunkt des Geschehens.

Für die hoffentlich sehr seltenen Momente im Leben des Trägers, in denen er auf die genaue Minute angewiesen ist, kann er auf dem Hilfszifferblatt bei zwölf Uhr die Minuten ablesen. Bei sechs Uhr wird zusätzlich die Sekunde angezeigt. Die bei MeisterSinger gewohnte Ablesbarkeit der zentralen Stunde bleibt dabei erhalten. Der Singulator ist damit eine konsequente Erweiterung der Kollektion von Einzeigeruhren. In der Anmutung ganz nah an den MeisterSinger Klassikern gebaut. Allein schon durch den zentralen Stundenzeiger mit seiner markanten Form. Erst beim Tragevergleich mit einem Regulator mit klassischer Anordnung der Zeiger, wird der besondere Reiz dieses neuen Konzepts erfahrbar.

Technische Aspekte zur Umsetzung

Die Position der Anzeigen Stunde, Minute und Sekunde in einer Armbanduhr richtet sich nach den konstruktiven Vorlagen des Uhrwerkes. Wenn nun eine Anzeige versetzt werden soll, kann man im einfachsten Fall die Umdrehungszahl der ursprünglichen Welle auf die neue Position kopieren. Dies geschieht zumeist mit mindestens drei Zahnrädern (um die Drehrichtung beizubehalten). Das 1. Rad (Antriebsrad) ist Fest mit der ursprünglichen Welle verbunden. Das 2.Rad (Übertragungsrad) steht mit dem Antriebsrad im Eingriff und dreht frei auf einem Ansatz in der Platine. Das dritte Rad (Mobile) steht mit dem Übertragungsrad im Eingriff und weist den gleichen Drehsinn auf, wie die ursprüngliche Welle. Auf dem letzteren ist der neue Zeiger montiert. Diese Anordnung wird häufig bei den konventionellen Armbandregulatoren mit dezentraler Stunde verwendet.

Da Zahnradeingriffe konstruktiv ein Zahnspiel benötigen, besitzt die Mobilwelle mit dem neuen Zeiger eine Anzeigeungenauigkeit. Bei den bekannten Regulatoren mit versetzter Stunde fällt dieser Fehler nicht auf, da zwei benachbarte Stundenindizes in einem Winkel von 30° angeordnet sind. Ein Abweichen des Zeigers um ca. ±3° kann daher nicht zu einer Fehlinterpretation des Ergebnisses kommen. Bei einem Minutenzeiger muss man allerdings wesentlich genauer arbeiten. Die Minutenstriche sind im Winkel von jeweils 6° zueinander angeordnet. Schon ein geringes Spiel des Zeigers kann daher zu Ablese-abweichungen führen.

Zur Beseitigung des Spiels eines Zeigers gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B. Bremsfeder am Mobile, gegenseitig verspannte Zahnradpaare u.a. Da durch die Höhenbeschränkung und die beidseitige Bewegung der Zeiger beim Stellen, die genannten Möglichkeiten nicht in Betracht kommen, haben wir uns für eine spielfreien Verzahnung entschieden, bei der die Zahnflanken so dünnwandig sind, dass sie eine federnde Wirkung bekommen. Die Zahnflanken sind bei einer Höhe von 0,2mm nur 0,05mm stark. Mit diesem Trick kann man die Zahnform ohne Sicherheitsspiel konstruieren. Es wird am Zeiger ohne nennenswerten Kraftverlust exakt der gleiche Winkel angezeigt wie auf der ursprünglichen Welle, die Genauigkeit der Uhr kommt also auch beim Zeiger an.

Die Herstellung solch dünner Zahnflanken ist mit konventionellen Mitteln kaum möglich. Durch die relativ neue und kostenintensive Fertigungsmethode LIGA (Lithographie, Galvanoformung, Abformung) ist eine Herstellung eines solchen Teiles möglich. Bei dem LIGA-Verfahren wird das vorbehandelte Glassubstrat (Wafer mit Durchmesser 150mm) von einer Schicht SU-8 Fotolack abgedeckt. Darauf kommt die Maske einer Anordnung mit vielen Meistersinger Übertragungsrädern. Durch Bestrahlung mit UV-Licht, welches durch die Maske auf den Fotolack fällt, wird an den gewünschten Stellen der Lack polymerisiert. Danach wird mit einem Lösungsmittel der unpolymerisierte Fotolack entfernt. Auf dem Wafer verbleibt eine scharfkantige Konturform des Zahnrades. Mit den herkömmlichen Mitteln der Galvanik werden Nickelteilchen auf dem Wafer innerhalb der vorgegebenen Konturen abgeschieden. Nach der konventionellen Bearbeitung der Höhe der Teile (alle gemeinsam auf dem Wafer), werden die Teile vom Substrat gelöst. Als Material kommen neben Nickel auch Nickel-Phosphor oder sogar Gold in Frage. Für ein optimales Zusammenwirken des federnden Übertragungsrades mit dem Antriebs, bzw. Mobilwellenrades werden alle drei Räder mit der gleichen Technologie gefertigt.

Ausstattung

Die Zahnräder werden in einer speziellen Modulplatine gelagert, welche auf dem Grundwerk Unitas montiert ist. Das Grundwerk ist entsprechend der Philosophie eines Regulators besonders finisiert und ausgestattet. Die rückseitige Ansicht offenbart rhodinierte Räderwerkbrücken in der klassischen Form mit einzelnen Kloben, verziert mit einem Schliff aus 19 Streifen. Die Grundplatine ist im Bereich unterhalb der Unruh perliert. Die Werkaussenkanten besitzen eine diamantgedrehte Fase. Es kommen gebläute Schrauben und Sonnenschliffe auf Kron- und Sperrrad zur Anwendung. Der Meistersinger Schriftzug ist in der blauen Farbe der Schrauben auf das Sperrrad gedruckt. Für den genauen Gang der Uhr sorgt eine Glucydur - Schraubenunruh in Verbindung mit einer Schwanenhals-Feinregulierung.

- Mechanisches Handaufzugswerk Basis Unitas
- Gangreserve nach Vollaufzug: 46h
- Modulaufbau mit spielfrei angetriebener exzentrischer Minute
- Glucydur Schraubenunruh
- Schwanenhalsfeinregulierung
- Nivarox 1
- 3-teilige Räderwerkbrücke
- Genfer Streifenschliff auf anglierten Werkbrücken
- Gebläute Schrauben
- Sonnenschliffe auf Kron- und Sperrrad
- Gehäuse Edelstahl mit Saphirglas
- Sichtboden aus gehärtetem Mineralglas

Peter Jahnke – Der Entwickler

Das Uhrmacherhandwerk hat Peter Jahnke in Glashütte gelernt.  Nach vier Jahren bei Lang & Heyne in Glashütte entwickelt er heute bei Synergies Horlogeres SA, einer engen Partnerfirma von MeisterSinger Uhrwerke. Dabei gilt sein besonderes Interesse der Nutzung neuer  Technologien.