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Die Sauterelle

Made in GermanyChronoswiss Sauterelle - Tickende Schönheit mit sprunghaftem Wesen

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – nach der spektakulären Ankündigung auf der Baselworld 2008, dass Chronoswiss in zwei Jahren eigene Werke bauen wird, macht Gerd-Rüdiger Lang schon 2009 sein Versprechen wahr: Die Marke ist bereits auf dem besten Weg – quasi auf dem Sprung – zur Manufaktur. Mit der Sauterelle verfügt Chronoswiss jetzt über das erste Modell mit selbst entwickeltem Manufakturkaliber Made in Germany. Damit unterscheidet Chronoswiss klar zwischen den bisherigen historischen Manufakturkalibern, die alle limitiert sind, und der Sauterelle, die als völlige Neuentwicklung die erste Stufe auf dem Weg zur Manufaktur darstellt.

Zwei Varianten 

Um genau zu sein, tickt das neue Kaliber nicht nur in einer Uhr, sondern gleich in zwei Modellvarianten: Sauterelle stellt Kenner vor die Qual der Wahl: Sie ist sowohl als klassische Dreizeigeruhr (wahlweise mit schwarzem oder weißem Zifferblatt), als auch mit einem außergewöhnlichen Regulator-Zifferblatt, das an die Wurzeln der Marke erinnert, erhältlich.

Sie springt! 

„Hoppla!“ wird mancher beim ersten flüchtigen Blick auf die neue Armbanduhr aus dem Hause Chronoswiss erstaunt rufen. „Was springt denn da?“ Sollte Gerd-Rüdiger Lang seine hehren Prinzipien etwa über Bord geworfen haben? Ist er der mehr als 25 Jahre lang erfolgreich zelebrierten Faszination der Mechanik plötzlich untreu geworden? Zwingen ihn vielleicht die Folgen der Finanzmarktkrise zum Verbauen jener elektronischen Kaliber, die der Uhrmachermeister mit seiner Passion für klassisch tickende Uhrwerke eigentlich zeitlebens scheute? Bevor Gerüchte entstehen, geben wir Entwarnung: Natürlich ist nichts von all dem wahr. Chronoswiss hält nach wie vor an seinen eisernen Grundsätzen fest. Mit anderen Worten: Obwohl die neueste Kreation seiner Ateliers durch ihre präzise springende Zentralsekunde ins Auge sticht, haben schwingende Quarze im Inneren des typischen Chronoswiss-Gehäuses weiterhin nicht das Geringste verloren – alles ist und bleibt Mechanik pur.

Bei der neuen Sauterelle, was zu deutsch nichts anderes als Grashüpfer bedeutet, vollziehen die ausgesprochen große Unruh mit variablem Drehmoment und die zugehörige Breguetspirale – wie in guten alten Zeiten – stündlich gerade einmal 18.000 Halbschwingungen. Umgerechnet sind
das 2,5 Hertz. Gekonnte Entschleunigung nennt man das in hektischen Zeiten. Und solche passt exakt zu Gerd-Rüdiger Lang, den man getrost als die personifizierte Ruhe und Gelassenheit bezeichnen darf. Ein konventioneller Sekundenzeiger würde sich ergo in gemächlichen Fünftelsekunden-Schritten vorwärts bewegen. Dass er hier nur jede volle Sekunde mit äußerster Präzision vorwärts schreitet, ist der Raffinesse des in Kooperation mit dem Uhrentechniker Karsten Fräßdorf entwickelten Werks zu verdanken. Im Grunde genommen funktioniert es wie jedes andere Mechanik-Kaliber auch. Aber es verfügt noch über ein zusätzliches kleines Räderwerk, dessen weit spannender Anker samt zugehörigem Ankerrad prominent auf der Rückseite thront. Im Gespann mit einer kleinen Feder zählt er jeweils fünf Unruh-Halbschwingungen, dann erst gestattet er dem Sekundenzeiger seinen akkuraten Sprung zum nächsten Teilstrich der zugehörigen Skala am Rande des ungemein aufgeräumten Zifferblatts. Sowohl dieses als auch Gehäuse und Werk ziert übrigens eine identische Nummerierung.

Der Blick zurück 

Wie so oft half bei der Konzeption dieser bemerkenswerten Uhr ein Blick in die Vergangenheit auf die Sprünge: Taschenuhren mit springender Sekunde, fachsprachlich „seconde morte“ genannt, gibt es bereit seit dem späten 18. Jahrhundert. Und in Armbanduhren war dieses System ebenfalls schon zu finden. In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre entwickelte der Rohwerkehersteller Ebauches Chézard eine 11½linige Kaliber-Familie, deren spezielles Merkmal im springenden Sekundenzeiger bestand. Diese „Vorrichtung zur schrittweisen Vorwärtsbewegung des Sekundenzeigers von Uhrwerkgetrieben" wurde in Deutschland am 3. Juni 1949 patentiert. Dieses Rohwerk war ab etwa 1955 in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Später kam noch eine simplifizierte Variante hinzu.

Letztgenannte Entwicklungen und das brandneue Manufaktur-Kaliber von Chronoswiss trennen technisch und handwerklich allerdings Welten. Immerhin handelt es sich beim jüngsten Mitglied der Chronoswiss-Familie um das, was man knapp als „State Of The Art“ bezeichnen kann. Wie
immer gehen überlieferte Konstruktionsprinzipien dabei Hand in Hand mit interessanten uhrmacherischen Innovationen. Hierzu zählt der faszinierende Zusatzmechanismus für die springende Sekunde, den man mit Fug und Recht als uhrmacherische Komplikation bezeichnen kann. Hierbei handelt es sich um eine so genannte Zwangsschaltung mit leicht einstellbarer Feder-Vorspannung. Infolge ihrer durchdachten Bauweise kann sie sich weder verstellen noch „verschlucken“, und das bei den tickenden Vorläufern immer wieder zu beobachtende Galoppieren hat Chronoswiss dem Kaliber ebenfalls gründlich ausgetrieben.

Ersatzteile immer dabei. 

Auch Servicefreundlichkeit wird groß geschrieben – hier hat sich Chronoswiss einen besonderen Clou ausgedacht: Ein integriertes „Ersatzteillager“, das sich zwischen Federhausbrücke und Kleinbodenradkloben befindet, trägt Sauterelle im Werkinneren immer bei sich. Die Gangreserve liegt mit ca. 60 Stunden im oberen Bereich. Für besondere Langlebigkeit des Uhrwerks sorgen profilgefräste Zykloiden-Verzahnungen, welche energiesparend und dadurch verschleißfrei abrollen, sowie Zahntriebe aus vollendet durchgehärtetem Stahl (ca. 630 Vickers Härte). Reibungsmindernd wirken ferner auch Zahnräder aus gehärteter Berylliumbronze (ca. 380 Vickers Härte). Die beachtliche Energieeffizienz des Ensembles gestattet die Verwendung einer schwächeren Zugfeder, was weniger Druck und Reibung in den Zapfenlagern und damit einen geringeren Verschleiß nach sich zieht.

A propos Zugfeder: Hier wurde ein spezieller Typ eingesetzt, welcher sich nicht exzentrisch abwickeln kann. Folglich reiben die Umgänge auch nicht mehr aneinander, kann der Energiespeicher zur Entlastung des Räderwerks nochmals um etwa zehn Prozent schwächer ausfallen. Trompetenzapfen am Anker und Ankerrad, bombierte und olivierte Lagersteine mindern ebenfalls die für ein Uhrwerk immer äußerst schädliche Reibung. Im Gegensatz zum heute weit Verbreiteten besitzt die klassische Schweizer Ankerhemmung hier einen Hebungswinkel von nur 42 Grad. Dieser ermöglicht die Verwendung breiterer Ankerpaletten für gleichmäßigere Kraftübertragung und einen längeren Weg.

Die trotz ihres beachtlichen Durchmessers von 16 Millimetern erstaunlich leichte Unruh verfügt über eine Masseträgheit von 108 mgmm². Vollzöge sie stündlich 28.800 Halbschwingungen, bräuchte eine Unruh gleicher Größe etwa fünf Mal so viel Kraft. Die beiden Regulierschrauben können sich wegen ihres Klemm-Sitzes nicht unbeabsichtigt verstellen. Sie und vier kleinere Masseschrauben sind strömungsgünstig im Reif versenkt. Beinahe von selbst verstehen mag sich die Tatsache, dass die heute ungemein seltene Straumann-Breguet-Spirale zugunsten hoher Präzision völlig frei schwingen kann. Den störenden Rückermechanismus sucht man vergebens. Die Regulierung des Schwingsystems erfolgt ausschließlich über das veränderliche Unruh-Drehmoment. Der traditionellen Uhrmacherkunst folgend, sind die Schrauben ausnahmslos flach poliert und nicht galvanisch behandelt. Zur besseren Höhen-Einstellung und Ölhaltung besitzen die Lager von Ankerrad, Anker und Unruh jeweils Decksteine.

Mit dem Manufaktur-Handaufzugskaliber C.70/C.71 hat Chronoswiss der kostbaren Zeit ein neues Gesicht verliehen und einen Meilenstein auf dem Weg zur Manufaktur passiert. In seiner gesamten Erscheinung strahlt das Uhrwerk Tradition und handwerkliche Präzisionsarbeit aus, wie ein Blick durch den Saphirglasboden des aufwändigen Gehäuses in puristischem Stahl oder elegantem Rotgold beweist. Mit jedem Ticken zeigt die Sauterelle, was sie ist – der Durchbruch auf dem Sprung zur Manufaktur. Mit dieser Entwicklung setzt Chronoswiss ein Zeichen und beweist gleichzeitig unternehmerischen Mut.