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Hörbar und messbar

BASELNEWS 2010IWC Portugieser Minutenrepetition - Der neue Klangkörper aus Schaffhausen

Die Minutenrepetition, die heute aufgrund ihres uhrmacherischen Schwierigkeitsgrades sehr viel seltener gebaut wird als zum Beispiel das Tourbillon, ist die emotionalste Uhrenkomplikation überhaupt. Weil sie nicht nur das Auge verwöhnt, sondern durch das Ohr direkt in die menschliche Gefühlswelt eindringt und dort sehr archaische Saiten anschlägt. Die erlebte Zeit noch einmal hörbar und messbar zu machen, wie es ja auch die Turmuhren mit Schlagwerk tun, ist eine andere Qualität der Zeit-Wahrnehmung als der flüchtige oder auch ausgedehnte Blick aufs Zifferblatt.

Viele Repetitions-Mechanismen

Als IWC Schaffhausen in den achtziger Jahren für ihre Grande Complication eine eigene Minutenrepetition entwickelte und in dieses Projekt viele tausend Arbeitsstunden investierte, kam sie nicht nur zu einem technisch in jeder Weise überragenden Ergebnis, sondern auch auf den Geschmack. Das akustische Kunstwerk am Handgelenk, das auf Schieberzug die Zeit minutengenau auf zwei unterschiedlich gestimmten Tonfedern anschlägt, gehört seither zum festen Repertoire ihrer Uhren-Spezialitäten. IWC hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine beachtliche Anzahl an Repetitions-Mechanismen entwickelt und gefertigt – für die Grande Complication, die Il Destriero Scafusia und für mehrere ab 1995 gebaute, jeweils limitierte Serien von Repetitionsuhren im Gehäuse der Portugieser. Angetrieben wurden sie alle vom bewährten IWC-Taschenuhrwerk Cal. 95290. Ein sehr präziser, sehr traditionsreicher und sehr flacher Antrieb in der sogenannten Lépine-Bauweise für offene Taschenuhren.

Bei der neuen Portugieser Minutenrepetition ist das Gehäuse um zwei Millimeter auf 44 mm gewachsen, die Bauhöhe beträgt neu 14 mm, und es wird jeweils 500 limitierte Platin- und Rotgoldexemplare geben. Das grössere Gehäuse hat die Portugieser Minutenrepetition aufgrund eines neuen Antriebs erhalten. Wieder ein Taschenuhrwerk mit Handaufzug, das Cal. 98950 – dessen Ursprung bis in die zwanziger Jahre zurückreicht und das seither ständig weitergepflegt, verbessert und modernisiert wurde. Ein echter Langläufer, der seine guten Eigenschaften beibehalten hat, aber um einige Stilelemente der frühen Jones-Kaliber ergänzt wurde: Unruh mit Feinregulierexzenter auf den Unruharmen, Breguet-Spirale, Platine und Dreiviertelbrücke aus Neusilber, langer Feinregulierrücker und spezieller Dekoration mit vergoldeter Gravur.

Von «9 Uhr» auf «6 Uhr»

Zur Erklärung des kleinen auf dem Zifferblatt sichtbaren Unterschieds, mit dem die Sekundenanzeige von «9 Uhr» auf «6 Uhr» gewandert ist, muss man etwas Uhrenkunde beisteuern: Die Kaliberfamilie 98000 war immer schon ein so- genanntes Savonette-Werk, konstruiert für Taschenuhren mit Klappdeckel. Das bedeutet, dass bei ihm Aufzugswelle (Krone) und die kleine Sekunde in einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen. Bei der Lépine-Bauweise, und dazu zählt die Kaliberfamilie 95, ist das Räderwerk hingegen so angeordnet, dass sich Aufzugswelle und kleine Sekunde in einer Linie befinden. Was für eine offene Taschenuhr Sinn macht – mit der Sekundenanzeige bei «6 Uhr».

Für eine Armbanduhr, die wie eine Taschenuhr mit Klappdeckel betrachtet wird, ist dies eine etwas ungewöhnliche Position, weil auf diese Weise die Sekundenanzeige auf «9 Uhr» positioniert werden muss. Alle bisherigen Portugieser Minutenrepetitionen haben sich durch diese kleine Exzentrizität ausgezeichnet und unterschieden. Die meisten Träger finden die unübliche Anordnung sogar reizvoll. Die aktuelle Portugieser Minutenrepetition kommt dafür den Liebhabern des klassischen Zifferblatt-Designs entgegen.

Alles-oder-nichts-Schaltung

Stilistisch entspricht die neue Portugieser Minutenrepetition den bisherigen Modellen. Auch der Repetitionsmechanismus, in dem 205 Einzelteile wie in einem mechanischen Orchester zusammenwirken, ist weitgehend derselbe geblieben. Er schlägt alle verflossenen Stunden auf seiner tiefer gestimmten Tonfeder an, die seit der letzten vollen Stunde verflossenen Viertel durch Doppelschläge und die seit dem letzten Viertel abgelaufenen Minuten durch Schläge auf die höher gestimmte Tonfeder. Er hat eine Alles-oder-nichts-Schaltung, die dafür sorgt, dass die Schlagfolge nur ausgelöst wird, wenn der seitliche Schieber korrekt betätigt worden ist. An diesem Schieber lässt sich für den Kenner die uhrmacherische Exklusivität dieser Spezialität ausmachen. Der Saphirglas-Sichtboden ermöglicht die Betrachtung des fein dekorierten Uhrwerks, dessen Unruh mit 18 000 Halbschwingungen/h oszilliert.

Welcher Uhrenliebhaber träumte nicht bisweilen von einem solchen Meisterwerk? IWC hält aus diesem Grunde an diesem uhrmacherischen Anachronismus fest. Auch wenn ihn seit der Erfindung des elektrischen Lichts und nachleuchtender Zeiger niemand mehr wirklich «braucht».