Neue Uhrenmanufaktur in GlashütteMoritz Grossmann präsentiert erste Armbanduhr
Die neue Benu aus dem Hause MORITZ GROSSMANN GLASHÜTTE i/SA strahlt Individualität und unaufdringliche Eleganz aus. Denn das Auffällige an ihr ist, dass sie stets unauffällig bleibt. Erst der zweite Blick offenbart das Gesicht einer besonders feinen Uhr: Eine filigrane, rotgoldene Lünette umfasst das massiv silberne Zifferblatt mit klar gezeichneten arabischen Ziffern, auf dem braunviolette Zeiger mit feiner Spitze kreisen. Sie tragen diesen außergewöhnlichen Farbton, der sich auf den sichtbaren Schrauben im Werksinneren wiederfindet.
Made in Glashütte
In der oberen Mitte des Zifferblattes – unterhalb der „12“ – ist die Uhr mit dem traditionellen Schriftzug „MORITZ GROSSMANN GLASHÜTTE i/SA“ signiert; der kleine Halbbogen über dem Namenszug und die waagerechten Linien vor und hinter der Ortsangabe symbolisieren den für die Marke charakteristischen Platinenausschnitt über dem Uhrwerk, damit ihr schlagendes Herz – die Schraubenunruh – durch den Saphirboden immer gut sichtbar ist. Die Kleine Sekunde steht traditionell oberhalb der „6“ und ist etwas tiefer abgesetzt, damit sich die beiden großen Zeiger möglichst nahe über dem Zifferblatt bewegen können. Die deutliche Skalierung und die Feinheit der Zeiger erinnern daran, dass die Uhr ein Zeitmessinstrument ist, dessen ästhetische Klarheit den Eindruck eines Glashütter Präzisionsinstruments aus dem 19. Jahrhundert vermittelt.
Harmonisch dezentes Gesamtbild
Die Zeiger in Form eines gestreckten Rhombus bestehen jeweils aus zwei Teilen (Zeiger und Zeigerfutter), die die Grossmann’schen Uhrmacher von Hand aus Stahl fertigen, härten und schleifen. Nur dieser aufwändige Fertigungsprozess gibt dem Zeiger seine dreidimensionale Körperlichkeit mit einer hauchzart auslaufenden Spitze. Ihre Form wie die ansehnliche Länge erlauben ein exaktes Ablesen der Zeit. Als Anlassfarbe wurde braunviolett gewählt – das ist die dunkelste, thermisch erreichbare Stahlfarbe. Das Auge der Zeiger ist glänzend poliert und bildet so einen wirkungsvollen Kontrast zum übrigen edlen Braunviolett. Der Sichtboden aus entspiegeltem Saphirglas offenbart das Innenleben der Uhr mit seiner bemerkenswerten Tiefe. Die bogenförmige Ausfräsung der für Grossmann typischen 2/3-Platine aus Neusilber gestattet den Blick auf die große Schraubenunruh und ihre atmende Spirale. Die Platine selbst ist ausschließlich von Hand graviert und trägt den Markennamen: „MORITZ GROSSMANN GLASHÜTTE i/SA“. Drei verschraubte Goldchatons (das Futter der Steinlager) gehören genauso zum Blickfang der Platine wie die weißen Saphire als Lagersteine und die natürlich über dem Feuer angelassenen braunvioletten Schrauben. Ein dreistufiger Sonnenschliff am Sperrrad ergänzt das harmonisch dezente Gesamtbild. Die Uhr ist einzigartig in ihrer Komposition.
Funktionelle Ästhetik: Werte der Zeit
Die Konstruktion des Uhrwerk-Kalibers 100.0 ist für jeden Uhrenkenner funktionelles Kunstwerk und Augenweide zugleich. Die 2/3-Platine aus Neusilber ersetzt der besseren Stabilität wegen diverse Brücken.
Polituren, Strich- und Sonnenschliffe sowie ein breiter Glashütter Streifenschliff veredeln die Teile, auch die Schriftgravur wird jedes Mal von Hand ausgeführt. Neusilber, Stahl, das Braunviolett der Schrauben, das Gold der Chatons und des großen Unruhreifs sind eine klassisch unaufdringliche Komposition natürlicher Materialfarben. Wer die Lupe zur Hand nimmt, freut sich nicht nur an fein bearbeiteten Oberflächen und gebrochenen, hochglänzenden Kanten, sondern kann auch den Blick über die verschiedenen Ebenen des Werkes schweifen lassen. Für die Verbindung des Räderwerkes mit dem Schwingsystem der Uhr ist eine klassische Ankerhemmung verantwortlich. Dieses in fast allen mechanischen Uhren vorkommende Hemmsystem wurde in Anlehnung an Überlegungen des bekannten Glashütter Regleurs Hugo Müller (1863 bis 1945) modifiziert.
Die klassische Schraubenunruh arbeitet mit einer Nivarox-Spirale zusammen, deren Endkurve einst der Regleur und Chronometermacher Gustav Gerstenberger (1886 bis 1983) in Glashütte berechnete. Sie absolviert traditionelle 18.000 Halbschwingungen in der Stunde, das entspricht einer Unruhfrequenz von 2,5 Hertz.
Innovation und Tradition
Wie schon bei den alten Uhren von Moritz Grossmann üblich, trägt auch die Benu diverse Innovationen und traditionelle Details in ihrem Inneren:
• Schwingsystem und Hemmung werden von zwei handgravierten Kloben getragen: Der große – für Unruh mit Spirale – ist so gestuft ausgeführt wie einst in Grossmanns Ankerchronometern, auf ihm ist die Grossmann’sche Feinregulierschraube befestigt. Der kleinere Kloben gegenüber trägt das Ankerrad. Etwas tiefer versteckt ist ein dritter Kloben mit Sonnenschliff, der den Anker hält. Er ist bewusst klein gehalten, damit er den Blick auf die Hemmung nicht verstellen kann.
• Die Benu ist mit einem Reguliersystem mit Rücker ausgerüstet, das die Uhr ohne Störung des Gleichgewichtes im Schwingsystem sekundengenau nachregulieren lässt. Die Grossmann’sche Feinregulierschraube erlaubt ein spannungsfreies Feinstellen des Rückers in beide Richtungen.
• Die Spirale wird innen mit einem Viertelkreis aufgebogen und an die klassische Rolle mit einem Stift gesteckt.
• Zum exakten Einstellen der Uhrzeit wird mit dem Ziehen der Aufzugskrone der Sekundenzeiger angehalten. Diesen Sekundenstopp bewirkt eine fest montierte Feder, die mit einem Stift das Schwingsystem am Umfang der Doppelrolle arretiert.
• Ein modifiziertes Glashütter Gesperr sichert die Spannung der Zugfeder. Nach der Aufzugsbewegung gestattet es dem Sperrrad, etwas zurückzugehen und die Zugfeder leicht zu entspannen. Die Grossmann’schen Uhrmacher realisieren diesen Rücklauf mit einem Langloch, in dem die Sperrklinke mit einem Stift gleitet.
• Zwei formschön geschwungene Pfeiler – eine kleine Reminiszenz an Grossmanns alte Taschenuhren – und die separat herausnehmbare Aufzugspartie – eine Weiterentwicklung des Glashütter Kupplungsaufzuges – stützen die Platinen.
• Die Aufzugsräder zeigen eine polierte Kantenbrechung in der Verzahnung, die den Teilen die höchste Brillanz verleiht. Das Sperrrad als größtes dieser Räder ist zusätzlich mit einem traditionellen dreistufigen Sonnenschliff dekoriert und fügt sich so harmonisch in das Gesamtbild der breiten Streifen und der Handgravur auf den Kloben und der 2/3-Platine ein.
• Die Lagersteine – weiße Saphire – sind wie in den alten Grossmann-Taschenuhren in hervorstehenden Goldchatons eingefasst. Gemeinsam mit den aufgesetzten, braunviolett angelassenen Stahlschrauben überragen sie die Platinenoberfläche.
Benu – der Neuanfang
Grossmanns erste Uhr der Neuzeit heißt Benu. Dieser Begriff kommt aus der altägyptischen Mythologie: Der göttliche Reiher namens „Benu“ fliegt abends zu seinem Nest und verbrennt dort. Er hinterlässt ein Ei, aus dem am nächsten Morgen wieder ein Benu schlüpft.
Der geniale Uhrmacher Moritz Grossmann lebte von 1826 bis 1885 und schuf im sächsischen Glashütte viele Taschenuhren, diverse Chronometer und einige Präzisionspendeluhren, die noch heute auf internationalen Auktionen gesuchte Sammlerstücke sind. Jetzt – 125 Jahre nach dem Tod des großen deutschen Meisters der feinen Uhrmacherei – gibt es wieder Uhren, die seinen Namen tragen.
Benu will auf eine zurückhaltende Art schön sein, in ihrer Gestalt den Augen wie der Hand schmeicheln. Sie setzt Moritz Grossmanns Credo der Uhrmacherei im 21. Jahrhundert fort: klar im Design, innovativ und durchdacht in der Mechanik sowie perfekt in traditioneller Handwerklichkeit. Die Benu ist viel mehr als nur die Summe ihrer 188 Werkteile. Alle ihre Elemente sind in der gleichen Präzision und Perfektion gearbeitet. Es sind stets Details, die höchste Qualität offenbaren.
Das gilt auch für das von Hand sorgfältig genähte, braune Alligatorarmband, das an seinen Enden eine Doppelfaltschließe trägt, mit der sich die Uhr einfach an- und ablegen lässt. Sie ist ebenfalls aus 750er Rotgold gefertigt und verfügt über eine zuverlässige Drucksicherung. Die Benu, Referenz 100.1010, ist auf 100 Exemplare weltweit limitiert, wird ab 2011 ausgeliefert und kostet in Deutschland 16.800 Euro.