Die Schönheit gewagter Komplikation5 Jahre intensive Entwicklungsarbeit: Die ZENITH Christophe Colomb
Mit diesem sehr raffinierten Modell, benannt nach Christoph Kolumbus, dem kühnen Abenteurer aus dem 15. Jahrhundert und ersten Seefahrer, der es wagte, das Meer selbst zu erkunden, anstatt an den Küsten entlang zu fahren, präsentiert die Uhrenmanufaktur ZENITH voller Stolz eine der uhrmacherischen Höchstleistungen unserer Zeit – das Ergebnis aus über 5 Jahren intensiver Entwicklungsarbeit.
Die Entscheidung, diese Uhr nach Christoph Kolumbus zu benennen, beruht auf der Natur selbst dieses überaus komplexen Modells, das sich mit einem der Hauptprobleme des Seefahrers befasst, mit dem sich auch die moderne Uhrenindustrie noch immer beschäftigt: Wie eine präzise Messung erreichen mit Instrumenten, die einer ständigen, ihre Genauigkeit beeinträchtigenden Bewegung ausgesetzt sind? Doch ist der Name nicht nur eine Hommage an einen der größten Seeabenteurer aller Zeiten, er ist auch ein historisches Erbe, da ZENITH bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ein Lépine Chronometeruhrwerk hergestellt hat, dessen Hemmung „Colomb Hemmung“ hieß. Dieser Chronometer von 20 ½’’’ NVI wurde von der Sternwarte von Neuenburg mit 3 ersten Preisen und von der Sternwarte Teddington mit einem Klasse-A-Gangschein „especially good“ ausgezeichnet.
Präzision – allen Hindernissen zum Trotz
Etwa ein Jahrhundert nach den kühnen Heldentaten von Christoph Kolumbus wurde die Seeschiffahrt mit der Entwicklung eines Bordkompasses entscheidend verbessert. Bei diesem Kompass wurde eine ‚Kardanische Aufhängung‘, das heißt eine Art Kreuzgelenk in einer Welle, verwendet. Dank dieser Vorrichtung war eine Drehung möglich, und der Kompass konnte sich gegebenenfalls selbst wieder richtig ausrichten. Auf diese Weise konnten die Instrumente auch auf See aufrecht stehen, selbst wenn das Schiff einem starken Wellengang ausgesetzt war. Der Mathematiker Girolamo Cardano, nach dem die Aufhängung benannt ist, beanspruchte seine Erfindung im 16. Jahrhundert zwar nicht, beschrieb sie jedoch sehr detailliert und bezog seine Inspiration dabei anscheinend von einer Sänfte, die für den Kaiser Karl V. angefertigt worden war. Diese Sänfte funktionierte mithilfe eines genialen Systems, welches die Geländeneigung ausglich, um den Herrscherstuhl, selbst wenn ein Träger stolperte, immer flach und stabil zu halten.
Später wurde die Kardanische Aufhängung zur Ausstattung von Marinechronometern verwendet und inspirierte nun die Uhrwerkdesigner von ZENITH auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Auswirkungen der Schwerkraft auf die Präzision einer Armbanduhr auszugleichen. Das Tourbillon wurde speziell zu diesem Zweck für senkrecht getragene Taschenuhren entworfen. Jedoch sind Armbanduhren ständig wechselnden Bewegungen ausgesetzt und verlangten daher nach einem vollkommen neuen Ansatz.
Angesichts der weithin bekannten Tatsache, dass das Regulierungsorgan in horizontaler Lage die bestmögliche Schwingungsweite der Unruh erzeugt, und die zeitliche Präzision damit erheblich verbessert wird, hat die Manufaktur ZENITH sich dazu entschlossen, ein System zu entwickeln, dank dem sowohl das Regulierungsorgan als auch die Hemmung permanent in einer waagerechten Position sind.
Natürlich war dies leichter gesagt als getan, vor allem angesichts der zahlreichen Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, eine Armbanduhr bei den unterschiedlichsten täglichen Tätigkeiten oder sportlichen Aktivitäten – wie zum Beispiel Autofahren, Golf spielen oder am Steuer eines Boots stehen – in einer flachen Lage zu halten.
Die Anwendung dieses Prinzips auf ein Uhrwerk mit der außergewöhnlich hohen Frequenz von 10 Halbschwingungen pro Sekunde erschwerte das Vorhaben zusätzlich und erklärt, warum der Einführung einer der größten Innovationen der heutigen Uhrenindustrie ganze 5 Jahre Entwicklungsarbeit vorangegangen sind. Auch die Zahlen zeugen von der Komplexität dieser Arbeit: Die gewagte Komplikation besteht aus 166 Bauteilen, ein Tourbillon dagegen nur aus etwa 66. Das Ergebnis ist die erste Armbanduhr, deren Frequenz von den Bewegungen ihres Trägers vollkommen unbeeinträchtigt bleibt.
Ein edles Gehäuse für ein herausragendes Uhrwerk
Das Handaufzugswerk Academy 8804 mit 45 Lagersteinen, 36.000 Halbschwingungen pro Stunde und 50 Stunden Gangreserve zeichnet sich durch ein einzigartiges gyroskopisches Modul aus, das die horizontale Lage des Regulierungsorgans garantiert. Das System besteht aus einem Käfig mit 166 Teilen, 10 konischen Trieben (mit 6 sphärischen Trieben) und 6 Kugellagern.
Das Gehäuse mit einem Durchmesser von 45 mm ist Rosé-, Gelb- oder Weißgold und mit einem beidseitig entspiegelten, gewölbten Saphirglas ausgestattet. Das Tourbillon mit gyroskopischem Käfig verfügt seinerseits über eine eigene „Saphirglaskuppel“, und das ausgesprochen gut lesbare, silberne Zifferblatt ist mit einer „Grain d’Orge“-Guillochierung verziert. Die exzentrierte Stunden- und Minutenanzeige befindet sich bei 12 Uhr, gegenüber dem gyroskopischen Käfig, während die kleine Sekunde bei 9 Uhr ihre Kreise dreht, und die Gangreserveanzeige zwischen 2 und 4 Uhr abzulesen ist. Die facettierten Zeiger sind, genau wie die Ziffern und Indizes, aus gebläutem Edelstahl. Das Armband dieses eleganten Modells mit dem revolutionären Innenleben ist aus schwarzem Alligatorleder gefertigt und mit einer Dreifachfaltschließe aus 18 Karat Gold ausgestattet.
Der gemeinsame Wunsch, Neuland zu erkunden
Als der furchtlose Seefahrer Christoph Kolumbus mit der Absicht, Cathay (China) zu erreichen, Kurs nach Westen nahm – und nicht nach Osten wie jeder andere seinerzeit – konnte er nicht ahnen, dass diese Reise ihn zu der unerwarteten und herausragenden Entdeckung der Neuen Welt führen würde. Die Uhrmacher und Uhrwerkdesigner von ZENITH empfinden zweifelsohne eine ähnliche Entschlossenheit, die Dinge auf ihre eigene Art und Weise anzugehen, und ihre unermüdliche Arbeit hat sie ebenfalls zu einer Entdeckung geführt, die auf ihre eigene Weise und ganz wörtlich das Gesicht der Zeit verändern wird.
Kleines Extra für Technik-Liebhaber
Die Ganggenauigkeit einer klassischen Uhr variiert je nach ihrer Lage. Die Schwerkraft zieht die Bauteile der Hemmung an, und diese funktionieren, je nachdem aus welcher Richtung sie angezogen werden, nicht genau gleich. Die Reibung zwischen den verschiedenen Bauteilen unterscheidet sich ebenfalls und die Schwingungsweite der Unruh kann gestört, das heißt vergrößert oder verkleinert werden. Die optimale Position für eine Hemmung ist die horizontale Position, da sie die beste Schwingungsweite für die Unruh erzeugt und sich die Schwerkraft senkrecht auswirkt, ohne die Drehung zu beeinträchtigen.
Der Bedarf an präziseren Uhren für die Schifffahrt führte zu der Erfindung des Marinechronometers, in dem das gesamte Uhrwerk kardanisch aufgehängt ist und seine horizontale Lage, trotz der Schiffsbewegungen, beibehält. Dies war der einzige Weg, eine chronometrische Präzision zu erlangen, mit der man die eigene Position auf See zuverlässig berechnen konnte, zum Beispiel durch den Vergleich des örtlichen Sonnenhöchststands mit der Weltzeit (GMT). Als die Präzision dann auch für Taschenuhren an Bedeutung gewann, konnte nicht auf die gleiche Art vorgegangen werden, da sonst ein 50 mm großer Mechanismus in der Taschenuhr hätte Platz finden müssen.
Auf der Suche nach einem System, welches die senkrechte Lage einer Uhr in der Tasche garantiert und bei dem sich nur die Welle nach rechts oder links lehnt, wurde die Tourbillon-Uhr erfunden. Diese Komplikation verhindert nicht, dass positionsabhängige Fehler auftreten, sondern gleicht diese einmal in der Minute über die 4 senkrechten Achsen aus. Da sich die Lage der Uhr nicht viel verändert, wird sie auf diesen bestimmten Durchschnitt eingestellt. Jedoch ist die permanent senkrechte Lage, wie oben erwähnt, nicht die optimale Position.
Mit dem Aufkommen der Armbanduhren gab es plötzlich, aufgrund des horizontalen Zifferblatts, das nach unten oder oben zeigt, noch mehr Arten die Uhr zu positionieren. Klassische Tourbillons korrigieren weiterhin 4 von 6 Positionen und verbessern so die Präzision, wenn auch nur teilweise. Geneigte Tourbillons oder Gyrotourbillons gleichen mehrere Positionen aus, liefern jedoch immer noch nur den Durchschnitt verschiedener Fehler und befinden sich nur kurz in einer horizontalen Lage. Daher bestand der letzte Schritt darin, die beste Lösung, die der horizontalen Hemmung, an die Armbanduhr anzupassen.
Um die Konstruktion eines riesigen Mechanismus zu vermeiden, wird nur der bewegungsempfindlichste Teil kardanisch aufgehängt. Er profitiert so von einer mehr oder weniger konstanten horizontalen Lage und zudem von einem leichten gyroskopischen Stabilisierungseffekt der Unruh. Trotzdem war es notwendig, ein System zu entwickeln, das beide Teile des Uhrwerks verbessert – jenen Teil, welcher der Position des Handgelenks folgt, und den Teil, der kardanisch aufgehängt ist –, damit sie weiterhin perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Diese perfekte Koordination wird in sehr eleganter Weise mit dem von ZENITH patentierten „Zero-G Tourbillon“-Modul erreicht. In diesem System nutzt ein Getriebe die Drehungen der Käfigachsen, während ein anderes, das Ausgleichsgetriebe, sofort alle relativen Bewegungen der verschiedenen Elemente ausgleicht.
Der Rhythmus des, von den Bewegungen des Handgelenks angetriebenen Räderwerks, das die Zeit anzeigt, wird auf die Hemmung übertragen. Diese befindet sich wiederum innerhalb des Käfigs, der permanent versucht seinen von der Schwerkraft definierten Gleichgewichtspunkt zu finden. Wenn die Uhr so bewegt wird, dass der Käfig beginnt, sich auf seinen Achsen zu drehen, kompensiert das Koordinationssystem diese Rotation, und die Zeiger zeigen weiterhin unabhängig von der Geschwindigkeit der Richtung dieser Drehung die richtige Zeit an.
Aus all diesen Gründen erachtet die Uhrenmanufaktur ZENITH dieses System, verglichen mit den bereits existierenden Tourbillon-Systemen, als die ultimative Entwicklung.