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Genfer UhrmacherkunstVacheron Constantin

Für hochwertige Uhren-Sonderanfertigungen Atelier Cabinotiers: Meisteruhrmacher und Handwerkskünstlern arbeiten zusammen

Im 2006 gegründeten Atelier Cabinotiers von Vacheron Constantin lebt der einzigartige Geist der Genfer Uhrmacherei des 18. Jahrhunderts wieder auf. Damals gaben die Kunden ihre Zeitmesser noch direkt bei den Cabinotiers in Auftrag, den unabhängigen Meisteruhrmachern, denen die Stadt ihr uhrmacherisches Renommee verdankt.

Gekrönte Häupter wie der ägyptische König Fuad oder sein Sohn, König Faruk, waren ambitionierte Sammler von Einzelstücken aus der Manufaktur. Nun enthüllt Vacheron Constantin erstmals zwei individuelle Uhren aus dem Atelier Cabinotiers, einer neuen und einzigartigen Abteilung für hochwertige Sonderanfertigungen.

Die Tradition der Cabinotiers

Normalerweise liegt der Schleier der Verschwiegenheit über den auf speziellen Kundenwunsch gefertigten Zeitmessern von Vacheron Constantin. Nicht selten handelt es sich um die Verwirklichung ausgefallener Uhren-Träume, aber auch hinter den schlichteren Zeitmessern glüht die Leidenschaft eines Uhrenfreundes. Diese Sammlerstücke, die oft besprochen, aber nur selten gezeigt werden, entstehen im Genfer Atelier Cabinotiers. Die in der Uhrenindustrie einzigartige Spezialabteilung bietet dem Kunden keine fertigen Produkte, sondern ein offenes Ohr für seine Wünsche. Damit knüpft die 1755 gegründete Manufaktur direkt an die Tradition der Cabinotiers an, jenen hoch spezialisierten Genfer Goldschmieden und Uhrmachern, die seit dem 11. Jahrhundert maßgeblich zum guten Ruf der Stadt beigetragen haben. In diesem Jahr lüftet Vacheron Constantin erstmals den Schleier über zwei mit dem Genfer Siegel punzierten Einzelstücken aus dem Atelier Cabinotiers.

Eine Tradition im Hause Vacheron Constantin

Schon seit jeher hat man bei Vacheron Constantin die Uhrmacher zum Bau von Sonderanfertigungen ermuntert und ihnen bereitwillig die Zeit eingeräumt, um sich Gedanken über die Ästhetik der Uhr, ihre Funktionen und Komponenten zu machen. Vorstellbar war prinzipiell alles, und damit eine Uhr auch wirklich in allen Details und für alle Zeiten den Vorstellungen ihres Besitzers entsprach, durften alle Register gezogen werden. Die Sammler von Vacheron-Constantin-Uhren wussten natürlich um diese Möglichkeiten. Der berühmte New Yorker Bankier Henry Graves jr. war zum Beispiel ein Liebhaber von Einzelstücken aus der Manufaktur Vacheron Constantin.

Der ägyptische König Fuad und sein Sohn, König Faruk, um nur zwei illustre Namen zu nennen, war ebenfalls ambitionierte Sammler von Einzelstücken aus dem Hause Vacheron Constantin. König Faruk interessierte sich seit seiner frühesten Jugend für mechanische Uhren. Als er 1937 mit seiner Mutter, Königin Nazli, auf der Durchreise in Genf  Station machte, nutzte er die Gelegenheit zu einem Besuch der Manufaktur Vacheron Constantin. Charles Constantin führte ihn persönlich durch die Werkstätten und zeigte sich beeindruckt von dem Uhren-Fachwissen des jungen Mannes. Dieser gab ihm lächelnd zu verstehen, dass er schon zahlreiche Uhren zerlegt und wieder zusammengebaut habe. Einige Zeit später, bei einem offiziellen Staatsbesuch im Jahre 1934, machten ihm die Genfer Stadtväter ein fabelhaftes Einzelstück von Vacheron Constantin zum Gastgeschenk. Nicht weniger als 13 Zeiger zierten das Zifferblatt der Taschenuhr: Neben den drei Zeigern für Stunde, Minute und Sekunde auch ein Chronographenzeiger, ein Schleppzeiger und ein 30-Minuten-Zähler, vier Zeiger für die Anzeigen des Ewigen Kalenders mit Schaltjahresindikation, einer für den Wecker sowie zwei für Gangreserveanzeige von Geh- und Läutwerk. Die Uhr verfügte über eine Minutenrepetition und eine Mondphasenanzeige. Ihr Uhrwerk bestand aus 820 Einzelteilen, davon 55 Lagerrubine.

Diesen besonderen Geist von Austausch und Schöpfung wollte Vacheron Constantin wiederbeleben. Und als sich die Anfragen großer Sammler nach speziellen Uhren zu häufen begannen, eröffnete die Manufaktur 2006 das Atelier Cabinotiers.
 
Hier finden Uhrenfreunde weder Kollektionen noch Modelle noch Kataloge, dafür aber ein offenes Ohr, das aufmerksam der Geschichte lauscht, mit der alles beginnt: Der persönlichen, oft sehr intimen Geschichte des Bestellers. Da gibt es den Kunstsammler, der sich die originalgetreue Reproduktion seines Lieblingsbildes auf das Zifferblatt seiner Uhr wünscht. Oder den verliebten Poeten, der sich eine Grande Sonnerie vorstellt, die nur einmal im Jahr – zum Beispiel am Hochzeitstag – erklingt. Oder den Liebhaber der Großen Komplikationen, der von einem mechanischen Meisterwerk träumt, wie es die Welt noch nicht gesehen hat.

Sämtliche Anfragen, von der einfachsten Bitte bis zur kühnsten Idee, werden in einer eigens für das Atelier Cabinotiers ins Leben gerufenen „Ethik-Kommission“ aufmerksam studiert. Chancen auf Verwirklichung haben nur Entwürfe, die mit dem Kodex von Vacheron Constantin harmonieren.

Einen derartigen Dienst am Kunden, der ebensoviel Hingabe wie Savoir-faire erfordert, bietet außer Vacheron Constantin kein anderer Uhrenhersteller. Das Atelier Cabinotiers ist in erster Linie eine Ansammlung der fähigsten Köpfe und Hände der Uhrmacherei. Jedes neue Projekt, das eine technische Entwicklung erfordert, wird von einem Ingenieur, einem Werkzeugmacher und einem Uhrmacher betreut, die gemeinsam nach Wegen suchen, um die wildesten Uhrenträume in technische Realitäten zu verwandeln. Bei manchen Fragen werden auch Experten aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung oder erfahrene Designer von Vacheron Constantin hinzugezogen. Danach übernehmen kleine Arbeitsgruppen die Entwicklung und Verwaltung des Projekts. Eine Vertrauensperson fungiert als Ansprechpartner für den Kunden und steht in permanentem Kontakt mit den Arbeitsgruppen.

Als zusätzlichen Service für den Kunden wurde eine Internetseite eingerichtet, über die er nach Eingabe eines Passwortes direkten Zutritt zum Atelier Cabinotiers erhält und sich zum Beispiel anhand von Fotos und Videos jederzeit über Stand und Fortschritt der Arbeiten an seinem Zeitmesser informieren kann.

Der größte Schatz des Atelier Cabinotiers sind indes die außergewöhnlichen künstlerischen Talente, die in dieser Abteilung zusammenarbeiten. Die Guillocheure und Emailleure von Vacheron Constantin gehören zu den letzten Meistern ihrer überlieferten Handwerkskünste. Talentierte und erfahrene Spezialisten wie Graveure oder Steinsetzer führen voller Stolz Jahrhunderte alte Traditionen fort. Unter den Händen dieser Künstler entstehen weltweit einzigartige Zeitmesser, Meisterstücke der Haute Horlogerie, die wie alle Kreationen der Manufaktur seit 1755 ihren Platz in der Firmengeschichte und den Archiven finden werden.

Philosophia*: Die etwas andere Art der Zeitanzeige

In der jüngeren Vergangenheit haben zwei Sonderanfertigungen die Spezialisten im Atelier Cabinotiers beschäftigt. Die erste, von ihrem Besitzer Philosophia* genannt, ist ein kleines Paradoxon: Sie vereint auf unnachahmliche Weise die Werte der Hohen Uhrmacherkunst mit der Nonchalance einer nur näherungsweise ablesbaren Zeitanzeige. Der Idee zu dieser Uhr liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Mensch nicht jederzeit auf die Minute genau wissen muss, wie spät es ist. In einigen Regionen dieser Welt ist es durchaus üblich, sich „am Vormittag“ oder „am Abend“ zu verabreden. Auch für den glücklichen Besitzer der Philosophia* ist es völlig unerheblich, ob es nun 12 oder 17 Minuten nach zehn ist. Aber selbst wenn er mit diesem betont gelassenen Umgang mit der Zeit ein besonderes Lebensgefühl zum Ausdruck bringt, ist der Mann doch ein Kenner der Haute Horlogerie und ein profilierter Uhrensammler.

In der Philosophia* kommen beide Charakterzüge zu ihrem Recht. Sie verfügt über einen einzelnen langen Stundenzeiger aus der Mitte, der den Tag übersichtlich in 24 Stunden unterteilt, auf eine minutengenaue Ablesbarkeit aber bewusst verzichtet. Wenn ihr Besitzer jedoch, aus welchem Grund auch immer, die exakte Uhrzeit wissen will, muss er nur den Schieber am Gehäuserand betätigen, und eine Minutenrepetition zählt ihm akustisch und akkurat die seit Mittag oder Mitternacht verstrichenen Stunden, Viertelstunden und Minuten vor. Wenn der Stundenzeiger knapp vor der „6“ steht, verschafft ihm die Philosophia* mit fünf tiefen Tönen, drei Doppelklängen (hoch-tief) und zwölf glockenhellen Tönen Klarheit über die exakte Uhrzeit: Es ist 5 Uhr 57.

Als zusätzliche Raffinesse bietet die Philosophia* ein Minutentourbillon, dessen faszinierende Bewegung in einer Öffnung am unteren Zifferblattrand beobachtet werden kann. Und weil der Besitzer der Uhr ein besonderes Interesse für die Astronomie hegt, bat er die Uhrmacher, seine Philosophia* mit einer präzisen Mondphasenanzeige auszustatten. Die Oberfläche der goldenen Mondscheibe trägt eine filigrane Kraterlandschaft, der umgebende tiefblaue Nachthimmel zeigt als einziges Gestirn den Polarstern. Die Gangreserveanzeige wurde auf die Werkseite der Uhr verlegt. Als Skala fungiert eine Plakette mit den ineinander verschlungenen Sternbildern Großer Wagen und Kleiner Wagen. Die Gravur „Les Cabinotiers“ und das Wappen des Atelier Cabinotiers am Rand des maßgefertigten Gehäuses aus 18 Karat Roségold bestätigen die noble Herkunft dieses außergewöhnlichen Zeitmessers, der übrigens mit dem prestigeträchtigen Genfer Siegel punziert ist.

Die bis ins kleinste Detail personalisierte Philosophia* – ein Unikat - wurde komplett bei Vacheron Constantin im Atelier Cabinotiers angefertigt. Auf speziellen Wunsch ihres Besitzers wurde die Limitierungsnummer 01/01, die Einzelstücke üblicherweise ziert, in französischer Sprache „No. Un/Un“ ausgeschrieben. Dieselbe Sorgfalt wurde jeder einzelnen der 522 Komponenten des mechanischen Handaufzugwerks zuteil, die das Herz der Philosophia* zum Schlagen bringen. Das Uhrwerk verfügt über eine Minutenrepetition, ein Minutentourbillon und eine astronomisch genaue Mondphasenanzeige. Auch auf die Finissierung der Uhrwerkteile wurde größte handwerkliche Sorgfalt verwendet – selbst bei Bauteilen, die dem Auge des Betrachters verborgen bleiben. Das gilt auch für die Hauptplatine, deren aufwendig von Hand aufgebrachte Oberflächenmattierung kaum jemand je zu Gesicht bekommen wird – außer dem Uhrmacher, der vielleicht dereinst das Werk zu Revisionszwecken zerlegt. Und noch ein bemerkenswertes Detail des Uhrwerks: Das filigrane Ankerrad trägt in seinem Zentrum ein skelettiertes Malteserkreuz, das Markensymbol von Vacheron Constantin.

Die Philosophia* ist eine einzigartige Uhr, sowohl in ihrer Konzeption als auch in ihrer Ästhetik und in ihrer technischen Exklusivität, und wurde unlängst im Atelier Cabinotiers von Vacheron Constantin an ihren Besitzer übergeben. Es versteht sich von selbst, dass es sich bei der großen Schatulle zur Aufbewahrung des wertvollen Zeitmessers sowie bei den verschiedenen Zubehörteilen – inklusive Bedienungsanleitung – ebenfalls um maßgefertigte Unikate handelt.

Vladimir*: Ultimative Komplikationsuhr und Kunstwerk

Die zweite Sonderanfertigung wurde von ihrem Besitzer Vladimir* getauft. Dieser slawische Vorname stammt von dem alten Begriff Volodimir ab, der wörtlich übersetzt „Friedensherrscher“ oder auch „Frieden für alle“ bedeutet. Der Zeitmesser vereint zahlreiche Superlative auf sich und zählt zu den kompliziertesten Uhren der Welt. Mit nichts weniger wollte sich ihr Besitzer zufrieden geben, und das Atelier Cabinotiers ermöglichte ihm, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. Vacheron Constantin konnte sich auf dieses Abenteuer nur einlassen und die technische Herausforderung annehmen, weil die Manufaktur in mehr als einem Vierteljahrhundert ununterbrochener uhrmacherischer Aktivität ein außergewöhnlich umfangreiches Savoir-faire erworben hat. Diese Expertise hat das Genfer Unternehmen zuletzt anlässlich seines 250. Jubiläums mit der Vorstellung der damals kompliziertesten Armbanduhr der Welt unter Beweis gestellt, der berühmten „Tour de l’Ile“, die komplett in den eigenen Werkstätten entwickelt und produziert wurde. Die unlängst im Atelier Cabinotiers fertig gestellte Vladimir* ist sogar noch komplizierter als das legendäre Modell von 2005: Das Handaufzugwerk des Einzelstücks bietet nicht weniger als 17 Komplikationen! Der Mechanismus ist mit dem prestigeträchtigen Genfer Siegel punziert und besteht aus 891 Einzelteilen, die samt und sonders in den Ateliers von Vacheron Constantin von Hand finissiert oder dekoriert wurden. Eine großartige technische und ästhetische Leistung, mit der die hochkarätigen Uhrmacher des Atelier Cabinotiers volle vier Jahre beschäftigt waren!

Ein Blick auf das im Atelier Cabinotiers handguillochierte Hauptzifferblatt der Vladimir* genügt, um die Komplexität dieses Meisterwerks zu erahnen: Neben Stunden- und Minutenzeiger buhlt hier eine Vielzahl interessanter Anzeigen um die Aufmerksamkeit des Betrachters. Da ist zunächst einmal das Minutentourbillon zu nennen, das an prominenter Stelle über der „6“ die untere Zifferblatthälfte dominiert. Darüber, neben der „3“, erscheint auf tiefblauem Grund eine Mondphasenanzeige mit einem je nach Zyklus ernst oder freundlich dreinblickenden Mondgesicht aus purem handgraviertem Gold. Schräg darüber, neben der „1“, gibt ein zierlicher Zeiger Auskunft über das Drehmoment des Schlagwerkfederhauses bzw. die Funktionsbereitschaft der Minutenrepetition. Neben den etwas außermittig platzierten, handgefertigten Goldzeigern für Stunden und Minuten – in diesem Fall absolute Unikate – verfügt das Hauptzifferblatt noch über die Anzeige einer zweiten Zeitzone mit Tag/Nacht-Indikation bei der „11“. Die Gangreserve des Uhrwerks wird auf einer Sektorskala bei der „9“ angezeigt, deren Zeiger aus derselben Achse entspringt wie jener der Kalenderwoche. Mit einem kurzen Blick hat man also schon auf der Vorderseite der Uhr sieben Komplikationen identifiziert, wobei die vom Besitzer der Uhr mitgestalteten Anzeigen das Zifferblatt keinesfalls überfrachten. Im Gegenteil: Die Uhr glänzt mit tadelloser Ablesbarkeit und zurückhaltender Ästhetik. Das vom Besitzer gewählte Guillochiermuster ist ebenfalls ein Ausdruck der weit reichenden Möglichkeiten zur Personalisierung eines Einzelstücks aus dem Atelier Cabinotiers.

Das Zifferblatt an der Rückseite der Vladimir* steht dem an der Vorderseite in Nichts nach und bietet mindestens ebenso viele nützliche, charmante und teilweise überraschende Informationen. In der oberen Hälfte sind die Anzeigen des ewigen Kalenders auf drei Skalenkreisen angeordnet, links der Wochentag, in der Mitte der Monat und rechts das Datum. Eine kleine Fensteranzeige bei der „1“ gibt Auskunft über den Schaltjahreszyklus. Im Zentrum des Zifferblatts bestreicht ein kleiner Äquationszeiger aus gebläutem Stahl ein Skalensegment und zeigt die Abweichung unserer „mittleren“ Sonnenzeit von der wahren Sonnenzeit an. In zwei weiteren Sektoranzeigen bei der „4“ und der „8“ sind zusätzliche astronomische Indikationen zu finden: Die Zeiten von Sonnenauf- und -untergang. Ein kontinuierlich wanderndes Abbild des Nachthimmels über der Nordhalbkugel der Erde vervollständigt den Reigen der Anzeigen.

Die außergewöhnliche, mit dem Genfer Siegel ausgezeichnete Technik hat im Gehäuse der Vladimir* eine würdige Präsentationsbühne gefunden, denn die aus Roségold gefertigte Schale ist schon für sich genommen ein wahres Kunstwerk, in dem das Savoir-faire und die Fingerfertigkeit der Meister des Atelier Cabinotiers zum Ausdruck kommt. Die Flanken des eindrucksvolle 47 Millimeter durchmessenden Gehäuses sind mit Reliefdarstellungen der chinesischen Tierkreissymbole verziert – ein ungewöhnlicher Wunsch des Besitzers in der Wahl von Motiv und Technik, zumal das Flachrelief in der Uhrmacherei höchst selten verwendet wird. Bevor sie sich an die Umsetzung ins Metall machten, unterbreiteten die Graveure dem Uhrensammler unzählige Skizzen. Am Ende entschied er sich für die Tierkreiszeichen des chinesischen Kalenders, die sich an beiden Gehäuseflanken aufreihen sollten. Die anmutig gestalteten Tierfiguren vom Drachen über die Schlange, die Katze und den Hahn, heben sich plastisch vom mattierten Untergrund ab – eine gewaltige Leistung, trotz oder gerade wegen der winzigen Darstellungsgröße. Der Graveur benötigte volle sechs Monate für das Herausarbeiten der zwölf Figuren aus der massiven Gehäuseflanke aus 18-karätigem Roségold, erst in groben Zügen, dann in immer feineren Details. Wie bei allen anderen Zeitmessern, die die Ateliers von Vacheron Constantin verlassen, wurde das Gehäuse anschließend fein poliert, wobei der Polisseur größte Sorgfalt aufwenden musste, um die delikaten Gravuren auf dem Flachrelief nicht zu zerstören. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, die der anspruchsvolle Sammler an sein hoch kompliziertes Einzelstück stellte, musste das Atelier Cabinotiers nicht weniger als zwanzig Experten, Handwerker und Künstler mobilisieren – eine gewaltige Kraftanstrengung für eine Uhr, die jedoch ohne jeden Zweifel ein Stück Uhrengeschichte schreiben wird.

* Die Namen „Philosophia“ und „Vladimir“ wurden den Uhren von ihren Besitzern verliehen

Der unsterbliche Geist der Cabinotiers

Seit Gründung der Manufaktur hat man bei Vacheron Constantin die Uhrmacher stets zum Bau von Sonderanfertigungen ermuntert und ihnen bereitwillig die Zeit eingeräumt, um sich Gedanken über die Ästhetik der Uhr, ihre Funktionen und Komponenten zu machen. Das Atelier Cabinotiers führt diese Tradition fort. Ob technische Komplikation oder poetische Zeitanzeige, ein guillochiertes oder emailliertes Zifferblatt mit römischen oder arabischen Ziffern, Zentralsekunde oder Chronographenfunktionen – alles ist denkbar, alles ist machbar, damit die Uhr in allen Details den Wünschen ihres Besitzers entspricht. Er selbst entscheidet dann, ob er seinen Zeitmesser stolz zeigt oder sich in aller Stille an ihm erfreut – zweifelsfrei ein unbeschreibliches Vergnügen in beiden Fällen. 

Die Kunst der Cabinotiers

Die ersten Handwerker, die zum Renommee der Stadt Genf beitrugen, waren seit dem 11. Jahrhundert die Goldschmiede. Ihre Kunst stand bei den geistlichen und weltlichen Herrschern in ganz Europa hoch im Kurs. Aber auch die vom Ruf der Stadt angelockten Graveure und Emailleure gründeten bald mächtige Zünfte, in deren Umfeld sich auch Uhrmacher und Steinschleifer, Ziselierer und Kettenmacher niederließen und im ältesten Viertel der Stadt, in Saint-Gervais am rechten Rhoneufer, Quartier bezogen. 1650 überstieg die Zahl der Uhrmacher erstmals die der Goldschmiede, und die Uhrmacherei wurde zum wichtigsten Gewerbe der Genfer Gesellschaft.

Doch eingezwängt zwischen die Stadtmauern war das Viertel Saint-Gervais von schmalen und dunklen Gassen durchzogen. Um möglichst lange Tageslicht zu haben, verlegten die Handwerker ihre Werkstätten in die obersten Etagen der hohen Häuser. Unter dem Dach herrschten zwar keine üppigen Platzverhältnisse, aber verglaste Gauben und Giebel erhellten die Werkstätten, deren Erzeugnisse bald einen hervorragenden Ruf genossen. Die kleinen Betriebe nannte man „Cabinets“ (Dachböden) und die dort arbeitenden Handwerker „Cabinotiers“. Sie waren meist gut ausgebildet und betrachteten sich nicht als normale Arbeiter. Sie bildeten eine Art Arbeiter-Aristokratie und fühlten sich eher den gebildeten und kultivierten Künstlern nahe. So beeinflusste die Kunst der Cabinotiers von Saint-Gervais Jahrhunderte lang das wirtschaftliche und soziale Leben der Stadt.

Die Fontäne im Genfer See, ein Nebenprodukt der Industrie

Während in der Anfangszeit ein Uhrmachermeister seine Uhren von A bis Z selbst herstellte, begann sich die Genfer Uhrenindustrie bald zu verändern und sich um die verschiedenen Cabinotier-Gewerke Gehäusemacher, Guillocheure, Ziselierer, Einschaler, Vergolder, Emailleure und natürlich Uhrmacher herum neu zu organisieren. Ausbildung und Zugehörigkeit zu den Zünften waren streng reglementiert und sicherten sowohl in der Uhrmacherei als auch in der Schmuckherstellung einen hohen Qualitätsstandard. In Saint-Gervais herrschte eine derartige Betriebsamkeit, dass man das Stadtviertel scherzhaft „La Fabrique“ nannte, die Fabrik. Händler und Handwerker bevölkerten die Gässchen, aber auch wohlhabende Kunden kamen nach Saint-Gervais, um ihre Uhren direkt bei den Uhrmachern auf den Dachböden in Auftrag zu geben. Um das Jahr 1800 arbeiteten in Genfer Mansarden knapp 5000 Cabinotiers – die Stadt zählte damals gerade einmal 26.000 Einwohner!

Die berühmte Fontäne im Genfer See verdankt ihre Existenz übrigens ebenfalls den Cabinotiers. Um „La Fabrique“, das Handwerkszentrum der Stadt, mit Energie zu versorgen, ließen die Stadtväter 1886 im Oberlauf der Rhône nahe des Viertels Saint-Gervais ein Pumpwerk bauen. Über ein Leitungsnetz wurden die Handwerksbetriebe mit Druckwasser versorgt, die damit kleine Wassermotoren zum Antrieb von Transmissionen betreiben konnten, die effizienter und problemloser zu handhaben waren als Dampfgeneratoren. Doch abends, wenn alle Betriebe ihre Maschinen abschalteten, schnellte der Druck im Leitungssystem in bedenkliche Höhen und die Maschinisten des Pumpwerks hatten alle Hände voll zu tun, um die Leistung zu drosseln. Da hatte jemand die Idee, das System mit einem Sicherheitsventil zu versehen und das unter Überdruck stehende Wasser kontrolliert in die Luft entweichen zu lassen. Die erste Wasserfontäne erreichte die beeindruckende Höhe von 30 Metern…