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Hartes UrteilÜber 4 Jahre Haft für Jean-Pierre Jaquet

Im grössten Prozess der Schweizer Uhrenindustrie ist Jean-Pierre Jaquet vom Wirtschaftsstrafgericht Neuenburg zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Der 61-jährige Jean-Pierre Jaquet wurde für schuldig befunden, Luxusuhren bekannter Marken gestohlen, weiterverkauft wie auch Uhren mit gestohlenen Bestandteilen hergestellt zu haben. Seine sofortige Inhaftierung wurde angeordnet.

Die Strafen der 14 Mitangeklagten liegen zwischen dreieinhalb und neun Jahren. Darunter ist ein 54-jähriger Italiener, der wegen schweren Raubs mit Freiheitsberaubung, Diebstahls, Hehlerei und Fälschung vor Gericht stand. Es ging dabei um Überfälle auf die Uhrenfabriken Miranda in La Chaux-de-Fonds und RSM in Le Locle im Juni 2002, wo mehrere Dutzend Kilogramm Gold gestohlen worden waren. Eine Beteiligung am RSM-Raub konnte dem Uhrenchef Jean-Pierre Jaquet nicht nachgewiesen werden.

Jean-Pierre Jaquet, Chef der gleichnamigen und zum Swatch-Konzern gehörenden Uhrenfirma, saß 14 Monate in Untersuchungshaft und bestreitet jegliche Vorwürfe. Bei den Mitangeklagten handelt sich um vier weitere Schweizer, je zwei Franzosen, Portugiesen, Italiener und Spanier, einen Chilenen sowie einen Mann aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Der Anwalt von Jean-Pierre Jaquet kündigte an, dass er gegen das Urteil Revision einlegen werde. Die Anklage habe nicht bewiesen, dass Jaquet am Verkauf des gestohlenen Goldes beteiligt gewesen sei, sagte er. Er will sich so auch dagegen wehren, dass die Richter seinem Mandanten eine Strafzahlung von 750.000 CHF sowie die Übernahme eines Teils der Prozesskosten von 400.000 CHF auferlegten.

Ins Rollen gekommen war das Verfahren, als im Herbst 2003 der Uhrenindustrielle Jaquet wegen Verdachts auf bandenmässigen Raub, Anstiftung zum Raub, Hehlerei und Warenfälschung verhaftet wurde. Die Ermittlungen förderten jedoch noch eine Reihe weiterer Delikte und zahlreiche weitere Verdächtige zu Tage.

Der damals geschädigte Luxusuhrenhersteller Rolex war in dem Prozess wie die Uhrenfirma Grisogono Zivilpartei. Zwei andere Hersteller, Ulysse Nardin und Franck Muller, haben ihre Klagen zurückgezogen.