Pressemitteilungen/Werbung

Eine kurze Geschichte vom ersten Ticken 1977 bis zur neuen Calatrava 600640 Jahre Patek Philippe Kaliber 240

Vor vierzig Jahren (oder 7,6 Milliarden Halbschwingungen bei einer Frequenz von 3 Hertz) tickte an der Basler Uhrenmesse zum ersten Mal ein Uhrwerk, das Geschichte schreiben sollte: das Kaliber 240 von Patek Philippe. Es trieb die schlanken, goldenen Stunden- und Minutenzeiger einer Ellipse d’Or Herrenarmbanduhr an.

Ihre Eleganz zeigte sich in ihrer einzigartigen Form und ihrer auffallend flachen Bauweise. Doch die Uhr musste nicht von Hand aufgezogen werden, wie dies für extraflache Uhren jener Epoche üblich war. Vielmehr besaß sie einen automatischen Aufzug. Mitten in der Uhrenkrise, als die Schweizer Uhrenindustrie durch billige Quarzuhren in ihren Grundfesten erschüttert wurde, hatte die Genfer Manufaktur in ein neues mechanisches Uhrwerk investiert. Patek Philippe hatte eine Lanze für die über 500 Jahre alte Tradition der mechanischen Uhrmacherkunst gebrochen.

Es waren kritische Jahre für die weltberühmte Schweizer Uhrenindustrie, als Philippe Stern sich 1976 auf seinen Posten als Direktor von Patek Philippe vorbereitete. Die Familie Stern hatte die Firma 1932 während der Weltwirtschaftskrise von den Nachkommen der Gründer übernommen. Es lag an Philippe Stern und seinem Vater, dem Firmenpräsidenten Henri Stern, die renommierte Manufaktur durch die Krise zu führen. Es ging in dieser Zeit für eine ganze Branche um Gedeih oder Verderben. Einige Schweizer Hersteller hatten bereits begonnen, komplett auf Quarzuhren umzustellen und Teile ihrer Maschinenparks zu verschrotten. Doch die Sterns hatten schon immer etwas anders getickt. Zudem hatte Patek Philippe Ende der 1960er Jahre an der Entwicklung des legendären Quarzuhrwerks Beta 21 mitgewirkt. Man beherrschte die neue Technologie, doch das Herz schlug weiter für noble Mechanik.

Eine elegante Strategie zur Sicherung der Zukunft

Deshalb fassten der Manufakturpräsident Henri Stern und sein designierter Direktor Philippe Stern 1976 einen mutigen Plan: Die Entwicklung eines unwiderstehlich eleganten Automatikwerks, das die Quarzwerke übertrumpfen sollte. Es sollte nicht in der Ganggenauigkeit und nicht im Tiefpreissegment herausragen, sondern in den unbestreit-baren Kategorien wie Schönheit, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Werthaltigkeit und Eleganz. Sie waren überzeugt, dass die Wertvorstellungen von Antoine Norbert de Patek und seinem Compagnon Jean-Adrien Philippe unvergängliche Werte waren. Werte, die Generationen von Menschen und Technologien überdauern. Doch mitten in der Uhrenkrise brauchte es viel unternehmerischen Mut, um in die Entwicklung eines neuen mechanischen Uhrwerks mit automatischem Aufzug zu investieren. Es sollte ein sehr flaches Uhrwerk werden. Denn flache Uhren strahlen Eleganz aus. Mit einem Zentralrotor war dies nicht zu schaffen. Doch bereits nach sechs Monaten lag ein erster Prototyp auf dem Schreibtisch von Philippe Stern. Sein auffälligstes Merkmal: ein sehr kleiner Aufzugsrotor, der dezentral platziert und komplett in die Brückenebene eingelassen war. Damit war das Werk nicht geräumiger als ein flaches Handaufzugswerk.

Dieser kleine Planetenrotor konnte natürlich nicht die gleiche Aufzugsleistung erbringen wie ein großer massereicher Zentralrotor. Aber die Ingenieure um den technischen Direktor Gérard Berret wussten sich zu helfen. 22 karätiges Gold verlieh dem Planetenrotor mehr Masse. Der Aufzug in nur einer Richtung reduzierte Reibungsverluste durch den Wegfall des Wechselgetriebes. Ein komplett neues Räderwerk mit optimierter Zahngeometrie und polierten Zähnen konnte die Effizienz vom Aufzug zum Federhaus und von dort bis zur Hemmung weiter steigern. Und nicht zuletzt verringerte die Unruhfrequenz von 3 Hertz (21'600 A/h) den Energieverbrauch des Uhrwerks um mehr als 20% im Vergleich zu den gängigen 4-Hertz-Werken. Dass dies ein Vorteil ist, zeigt sich bis heute: Alle Uhrwerke auf Basis des Kalibers 240 ticken mit 3 Hertz und einer Ganggenauigkeit, die alle Anforderungen an Chronometer-Präzision erfüllen.

Das Kaliber 240 als Fundament für eine ganze Uhrwerkfamilie

Die Karriere des Kalibers 240 begann 1977 als Antrieb für die extraflache Ellipse d’Or Ref. 3738 mit Stunden- und Minutenzeiger. So tickt das Uhrwerk seit 2001 auch in der klassischen Calatrava Ref. 5120 mit Clous de Paris-Lünette und seit 2014 in der Damen Calatrava Ref. 7200 mit Officier-Gehäuse. Seit seiner Lancierung hat sich das Kaliber 240 als perfekte Antriebseinheit erwiesen. Sie ist noch vielen anderen Aufgaben gewachsen.

1985 brillierte es als Kaliber 240 Q (Quantième Perpétuel) mit einer Dicke von nur 3,75 mm im legendären extraflachen Ewigen Kalender Referenz 3940. Ihm sind seither eine ganze Reihe eleganter Nachfolger entsprungen. Es tickte ab 1991 als Kaliber 240 PS für die Ref. 5000. Sie besaß als Besonderheit eine ungewöhnlich positionierte kleine Sekunde zwischen 4 und 5 Uhr. Die selbe kleine Sekunde zeigte die Ref. 5015 von 1994. Sie ging mit Mondphasen und Gangreserveanzeige als erstes Modell der Kollektion „nützlicher Komplikationen“ in die Manufakturgeschichte ein. Ihr Uhrwerk Kaliber 240 PS IRM C LU trieb von 1997 bis 2004 auch die legendäre Ref. 5055 mit der glatt polierten, breiten Lünette an.

Mit der Weltzeituhr Ref. 5110 (Kaliber 240 HU) aus dem Jahr 2000, der Celestial 5102 (Kaliber 240 LU CL C) von 2002, der ersten komplizierten Nautilus Ref. 3712 (Kaliber 240 PS IRM C LU) von 2005 und der Ladies First Perpetual Calendar Ref. 7140 von 2012 folgten weitere Uhrenhighlights. Sie alle fanden bei Publikum und Fachleuten viel Anklang. Und sie demonstrierten die Vielseitigkeit und die Zuverlässigkeit des Basiskalibers 240.

Ein besonderes Spektakel bietet die 2008 lancierte Calatrava Ref. 5180/1 „Squelette“ mit dem Kaliber 240 SQU. Es ist komplett von Hand skelettiert und graviert. Sie ermöglicht im wörtlichen Sinn einen fantastischen Ein- und Durchblick durch die Uhrenmechanik.

Das Kaliber 240 als Innovationsträger

Seit seiner Weltpremiere im Jahr 1977 hat das Kaliber 240 viele Optimierungen erfahren, ohne seine konstruktiven Grundzüge zu verleugnen. Es tickt noch immer mit 21'600 Halbschwingungen pro Stunde. Heute ist allerdings eine von Patek Philippe hergestellte und patentierte Spiromax®-Spirale aus Silinvar® integriert. Sie steigert die Ganggenauigkeit. Auch die Zahnprofile des Räderwerks wurden weiter optimiert, um den Verschleiß zu reduzieren, den Gang zu verbessern, die Gangautonomie zu erhöhen und die Langzeit-Zuverlässigkeit zu steigern. Und als Antrieb des Ewigen Kalenders Referenz 5550 „Patek Philippe Advanced Research“ hat das Kaliber 240 anno 2011 einen wahren Innovations-Ritterschlag erhalten: Spiromax®-Spirale und Pulsomax®-Hemmung (Anker und Ankerrad aus Silinvar®) bilden zusammen mit der GyromaxSi®-Unruh aus Silinvar® und 22 Karat Gold das Oscillomax®-Assortiment. Diese Komponenten sorgen für bisher unerreichte Werte in der Ganggenauigkeit und Gangautonomie – mehr als 70 Stunden anstelle der maximal 48 einer Normalausführung.

Seit der Weltpremiere des Kalibers 240 auf der Basler Uhrenmesse 1977 sind vierzig Jahre oder mehr als 7,6 Milliarden Halbschwingungen vergangen. Um diesem Jubiläum die verdiente Reverenz zu erweisen, präsentiert Patek Philippe anlässlich der Baselworld 2017 drei neue Modelle. In ihnen kommt die Vielseitigkeit des Uhrwerks und der Manufaktur zum Ausdruck. Es handelt sich um die kunstvoll skelettierte und gravierte Calatrava Referenz 5180/1R „Squelette“ in Roségold, um die Calatrava Referenz 6006 im streng graphischen Look und um die Haute Joaillerie Damenuhr Referenz 4899/900. Letztere ist rundum mit lupenreinen Top Wesselton Diamanten und rosa Saphiren unterschiedlicher Farbintensität besetzt.


Drucken 20.04.2024

http://www.trustedwatch.de/aktuell/uhren-news/19552/40-Jahre-Patek-Philippe-Kaliber-240