Umsatzrückgänge von über 50 Prozent Uhrenfabrik Erich Lacher mit Sitz in Pforzheim ist insolvent
Die Pforzheimer Erich Lacher Uhrenfabrik GmbH & Co. KG hat am 30. Juni 2009 beim Amtsgericht Pforzheim Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Holger Blümle aus Karlsruhe bestellt. Umsatzrückgänge von über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der Wegfall großer Kunden führten nach Unternehmensangaben zur Insolvenz.
Trotz intensiver Bemühungen und einschneidender Maßnahmen konnten die Unternehmensstrukturen nicht schnell genug an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Mit der Uhrenfabrik Erich Lacher verabschiedet sich einer der letzten Pforzheimer Uhrenhersteller. Es besteht laut Insolvenzverwalter Holger Blümle allerdings Hoffnung. Der Insolvenzantrag wurde rechtzeitig gestellt und das Unternehmen verfügt über ein sehr schönes Produkt-Portfolio. Die Löhne und Gehälter sind bis mindestens September 2009 gesichert und die Produktion wird vollständig aufrecht erhalten“, so Holger Blümle in einer ersten Stellungnahme.
Die Mitarbeiter hat Geschäftsführer Horst Günther am 1. Juli 2009 über die Insolvenz informiert. Er bedankte sich dabei für ihr Engagement und ihre Loyalität, die Hoffnung für die Zukunft geben: „Ohne unsere zuverlässigen Mitarbeiter wäre es uns nicht gelungen, Uhren von so hoher Qualität zu fertigen“. Günther betonte auch die Unterstützung durch die Hausbanken. „Unser Ziel ist es jetzt, mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter die Geschäfte fortzuführen und so möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Wir sehen durchaus auch Chancen, einen Investor für unser Unternehmen zu finden. Wir stehen schon in Verhandlungen mit Interessenten“, so Horst Günther weiter.
Die Uhrenfabrik wurde im Jahr 1925 von Frau Frieda Lacher gemeinsam mit ihrem Kompagnon Ludwig Hummel unter der Firmierung Lacher & Co. gegründet. Daraus leitet sich die bekannte Marke Laco ab, unter der bis heute Uhren produziert werden. In den 40er Jahren wurden die legendären Fliegeruhren gefertigt. 1983 wurde das Unternehmen durch die Familie Günther übernommen.