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Ein stromlinienförmiges Saphirglasgehäuse setzt 475 Uhrwerkskomponenten in SzeneBASELWORLD 2016: Horological Machine No6 SV

Die Horological Machine No.6 SV (steht für Saphir-Version) lässt die Schönheit des organisch gestalteten Zeitmessers HM6 „Space Pirate“ in einem neuen, noch helleren Licht leuchten. Ein gläsernes Gehäuse setzt das einzigartige Uhrwerk, das in seinem Inneren tickt, perfekt in Szene.

Zwei dreidimensional geschliffene Saphirgläser bilden mit einem dazwischen liegenden Band aus Edelmetall die stromlinienförmige Bühne, auf der sich das mikromechanische Wunderwerk präsentiert und von allen Seiten bewundert werden kann.

„Ich war schon immer der Meinung, dass das Uhrwerk das schönste Element der HM6 ist und fand es deshalb schade, dass wir es nicht angemessen präsentieren konnten. Erst jetzt gab uns die fortschreitende Technik bei der Bearbeitung von Saphirglas die Gelegenheit, ein solch komplexes Gehäuse zu gestalten“, sagt Maximilian Büsser, Gründer von MB&F

Der Gehäusemittelteil aus Metall zeigt horizontale Linien, die an die „Streamliner“-Modelle der amerikanischen Greyhound-Busse der 1950er- und 1960er-Jahre erinnern. Sie stehen als Beispiel für die Stromlinien-Moderne, einer späten Art-déco-Strömung. Die farbenfrohen Streifen der wasserfesten Dichtungen akzentuieren die Sandwichkonstruktion.

Vom Träger aus betrachtet werden auf zwei rotierenden Kugeln unter Kuppeln – gut ablesbar dank großer Ziffern – vorne links die Stunden angezeigt und vorne rechts die Minuten. In den beiden hinteren Kuppeln bewegen sich Turbinen, die über ein Getriebe mit dem Rotor verbunden sind. Ihre Aufgabe ist es, als Windbremse die Geschwindigkeit des Aufzugs zu reduzieren, damit das Aufzugssystem nicht über Gebühr verschleißt.

Unter einer zentralen Kuppel ist ein fliegendes Sekundentourbillon untergebracht, das hochpräzise Regulierungsorgan der HM6-Maschine. Insbesondere die anhaltend einheitliche Schmierung hochpräziser Reguliersysteme ist besonders wichtig. Da sie empfindlich auf UV-Strahlung reagiert, bekam die HM6 zwei halbkugelförmige Titanabdeckungen, die das sensible Reguliersystem wie Augenlider abdecken und so vor gefährlichen Strahlen schützen. Eine Krone bei 9 Uhr schließt und öffnet die Abdeckung buchstäblich in der Zeit eines Wimpernschlags.

Zum Zwecke maximaler Stärke und Wasserdichtheit wurden die neun Saphirglasdome – fünf oben und vier unten – sorgfältig mit den transparenten Scheiben verlötet.

So hinreißend das organisch gewölbte Außengehäuse auch sein mag, der wirkliche Star der HM6 SV ist zweifellos die Maschine. Sie übernimmt nicht nur die Hauptrolle, sondern füllt gewissermaßen das gesamte Theater aus. Die Entwicklung der durchdachten Maschine, die aus 475 sorgsam bearbeiteten Einzelteilen besteht, nahm mehr als drei Jahre in Anspruch.

Die Horological Machine N°6 SV ist in einer limitierten Auflage von 10 Exemplaren in Platin/Saphirglas und 10 Exemplaren in Rotgold/Saphirglas erhältlich. Insgesamt werden von den HM6-Uhrwerken lediglich 100 Stück hergestellt.

HM6 SV im Detail

Design: Als Inspiration für den Gehäusemittelteil der HM6 SV aus Edelmetall diente der späte Art-déco-Stil der Stromlinien-Moderne. Die markanten horizontalen Linien auf den legendären „Streamliner“-Modellen der Greyhound-Busse der 1950er- und 1960er-Jahre sind ein Beispiel für diesen Stil.

Die Stromlinienform kam zunächst im Industriedesign zum Tragen. Durch das Aussparen schmückender Art-déco-Elemente wurde das rein wissenschaftliche Konzept der Aerodynamik aus Bewegung und Geschwindigkeit hervorgehoben.

Der stromlinienförmige Gehäusemittelteil der HM6 wird von den organisch geschwungenen Formen ihres Gehäuses ergänzt. Sie gehen auf den Biomorphismus zurück – eine Kunstrichtung des 20. Jahrhunderts, die sich, insbesondere mit Skulpturen, dem Nachempfinden der Formen von Organismen und Lebewesen widmet. Ein bedeutendes Beispiel des Biomorphismus in der Malerei ist das Meisterwerk von Henri Matisse „Le bonheur de vivre“ (deutsch: „Die Lebensfreude“), für Biomorphismus in der Architektur steht die Basilika Sagrada Família von Gaudí in Barcelona. Auch zeitgenössische Designer wie Marc Newson widmeten sich diesem Thema. Aber nur wenige waren so vom organischen Formenschatz bewegt wie der deutsche Industriedesigner Luigi Colani, dessen Arbeit vom schweren Lkw über Möbel, Unterhaltungselektronik und einen Flügel bis hin zum Kugelschreiber reichte.

Maschine: Die Entwicklung des Antriebs für die HM6 SV erforderte aufgrund der technischen Komplexität mehr als drei Jahre. Die beiden Kugeln, auf denen Stunden und Minuten angezeigt werden, bestehen aus Aluminium. Ein massiver Metallblock wurde maschinell zu einer ultraleichten Kugel geformt, deren Wandung ungefähr die Stärke eines Blattes Papier hat. Die Anzeigekugeln drehen sich vertikal auf Rubinlagern im rechten Winkel zur Uhrwerksebene. Das ist eine Seltenheit bei Armbanduhren, weil dieses Verfahren eine hochkomplexe Konstruktion des Räderwerks erfordert.

Das Zentraltourbillon, das die Uhr buchstäblich überragt, ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch eine technische Besonderheit. Es handelt sich um ein einseitig gelagertes, so genanntes fliegendes Tourbillon. Diese aufwändige Konstruktion wurde nicht zuletzt aufgrund des Platzmangels im Gehäuse gewählt. Für eine Unruhbrücke oder eine zweite Tourbillonbrücke wäre schlicht kein Raum gewesen.
Das fliegende Tourbillon kann vor UV-Strahlung, die die Alterung der Uhrwerksschmierung beschleunigt, geschützt werden. Dazu wurde eine halbkugelförmige Abdeckung konstruiert, deren vier sich überlappenden Schilde das Tourbillon umschließen. Über eine Krone auf der linken Gehäuseseite kann sie geöffnet und geschlossen werden. Die Schilde wurden aus massiven Titanblöcken herausgearbeitet und bestehen aus papierdünnem Titan.

Die beiden kugelförmigen Turbinenräder bestehen aus jeweils 15 geschwungenen Schaufeln, die ebenfalls aus massivem Material, in diesem Fall Aluminium, gearbeitet sind. Sie dienen zur Regulierung der Aufzugsgeschwindigkeit durch den Platinrotor, der durch ein entsprechendes Getriebe noch verstärkt wird. Die Schaufelräder wiederum wirken als Luftbremsen – der Luftwiderstand steigt im Quadrat zur Geschwindigkeit –, damit der Aufzug auch dann nicht zu schnell dreht, wenn der Träger der Uhr sich entsprechend bewegt. Damit wird unnötiger Verschleiß vermieden.
Wie man bei einer solch einzigartigen Konstruktion erwarten darf, musste praktisch jedes Einzelteil der Horological Machine N°6. von Grund auf neu entwickelt und konstruiert werden. Das Ergebnis spricht für sich.

Gehäuse: Bei dem Gehäuse der HM6 SV handelt es sich um eine Sandwichkonstruktion. Der Gehäusemittelteil aus Edelmetall wird zu beiden Seiten von zwei transparenten Saphirglasscheiben eingefasst. Er ist entweder aus 950er-Platin oder 5N+-Rotgold gefertigt und dient als Schutzwall rund um das Uhrwerk, während er gleichzeitig die ausgeformten Bandanstöße trägt. Die horizontalen Linien, die den Gehäusemittelteil umlaufen, verkleinern optisch die Höhe des Gehäuses und betonen so das innenliegende Uhrwerk.

Vor allem die Verarbeitung und das Polieren der oberen und unteren Saphirglasscheiben waren angesichts der Größe und Komplexität ihrer Wölbungen besonders schwierig. Zum Zwecke maximaler Stärke, Wasserdichtheit und struktureller Ganzheitlichkeit wurden die Kuppeln über den oberen und unteren Anzeigen und Turbinen sowie dem fliegenden Tourbillon anschließend in einem besonderen Leimverfahren unter Vakuumbedingungen im Hochtemperaturofen sorgfältig mit den transparenten Scheiben verlötet.

Überall Saphirglas: Mit der oberen und unteren großen Glasscheibe und den neun Kuppeln, die jeweils die beiden oberen und unteren Zeitanzeigen und Turbinen sowie das fliegende Tourbillon bedecken, verfügt die HM6 SV insgesamt über elf Saphirgläser. Ihre Fertigung war keine leichte Aufgabe. Sie wurden aus einem einzigen Block gefräst. Weil Saphirglas nach Diamant der zweithärteste Mineralwerkstoff ist, gestaltete sich die Bearbeitung der komplexen Formen als extreme Herausforderung.
Nachdem der Saphirglasblock innen und außen mit Diamantwerkzeug bearbeitet worden war, mussten die Formen zunächst innen und außen auf Hochglanz poliert werden, um sie wieder durchsichtig zu machen. Da jede Ungleichmäßigkeit optische Verzerrungen der Anzeigen verursachen würde, müssen die Glaskuppeln eine gleichmäßige Wandstärke aufweisen, was ihre Fertigung äußerst anspruchsvoll macht.