Das ultimative Tourbillon: C1 Tourbillon Gravity
Verblüffend ist die C1 Tourbillon Gravity in mehr als einer Hinsicht. Ein außerhalb des Gehäuses angebrachter Tourbillonkäfig, die völlig neuartige Sekundenanzeige, dazu ein Flyback-Chronograph und die Trust Index genannte Unruh-Amplitudenanzeige… lauter exklusive Elemente. In enger Zusammenarbeit mit BNB Concept wurde dieser Zeitmesser innerhalb von zwölf Monaten konzipiert, entwickelt und montiert.
Erste Herausforderung: eine Tourbillonuhr, jedoch ohne Tourbillon in der Uhr
Eine ungewöhnliche Konstruktion, die den Tourbillon-Drehkäfig am Rand des Uhrenkörpers aufbaut. Ausserhalb des Uhrwerks und des Gehäuses angebracht, ist der Tourbillonkäfig mit dem Rest des Mechanismus durch einen vertikalen Trieb verbunden. Diese Übersetzung erfordert eine äußerst exakte Justierung. Sind der Käfig und das Gehäuse nicht ganz genau aliniert oder ist die «Penetration» des Triebs nicht perfekt reguliert, würde dies die Genauigkeit des Mechanismus beeinträchtigen. Eine technische Glanzleistung, die durchaus Sinn macht, haben doch die Uhrmacher dadurch «im Innern» der Uhr selbst mehr Platz für die Kreation anderer Mechanismen.
Diese Konstruktion ist auch eine augenzwinkernde Hommage an eine der edelsten, 1801 patentierten uhrmacherischen Erfindungen. Da die damaligen Taschenuhren fast immer mehr oder weniger senkrecht in der Westentasche steckten, wurde der Isochronismus – die gleichmäßigen Schwingungen – der Unruh durch die Erdanziehungskraft beeinträchtigt. Die Konzeption eines Gestells, das sich mitsamt dem Herz des Uhrwerks, dem aus Unruh, Spiralfeder und Hemmung bestehenden Regulierorgan, um die eigene Achse dreht, verbesserte die Ganggenauigkeit der Zeitmesser spürbar. Dank dieser sinnreichen Vorrichtung durchläuft das Regulierorgan sukzessive alle vertikalen Stellungen, so dass sich allfällige schwerkraftbedingte Beschleunigungen und Verlangsamungen gegenseitig aufheben.
Die obere und untere Brücke des Drehkäfigs sowie die meisten Uhrwerkbrücken sind aus aluminium-Lithium gefertigt. Die aus Aluminium und Lithium, einem alkalischen Metall mit halb so
großer Dichte wie Wasser, bestehende Legierung bietet in vielerlei Hinsicht hervorragende Eigenschaften. Da sie aber ungeachtet dieser exklusiven Eigenschaften sehr schwierig zu bearbeiten und teuer ist, wird sie selten verwendet. Das überaus widerstandsfähige aluminium-Lithium ist auch sehr langlebig, korrosionsbeständig, amagnetisch und bietet den besten Kompromiss zwischen Steifigkeit und Gewichtseinsparung. In der Uhrenbranche setzt man den Werkstoff nur in verschwindend kleinen Mengen ein.
Zweite Herausforderung: eine ungehorsame Sekunde
Ein feines schwarzes Aluminiumband mit den eingravierten Sekundenziffern ist auf der unteren Tourbillonbrücke montiert und dreht sich damit absolut solidarisch mit dem Käfig, der einmal pro Minute um seine Achse rotiert. Die lumineszierenden Sekundenziffern laufen hinter einem Fenster vorbei, das sich auf die Stirnseite des Tourbillonkäfigs öffnet. Und da letzterer senkrecht angeordnet ist, sind die Ziffern auf der Oberseite der Uhr perfekt ablesbar. Ein völlig neuer Mechanismus in direkter Nachfolge der ebenso überraschenden Sekundenanzeige des Chronographen C1.
Dritte Herausforderung: optimierte Technizität, ein revolutionäres Design
Ein Schutzring aus kautschukbeschichtetem Weißgold, auf das Mittelteil aufgesetzt und seitlich mit sieben selbstblockierenden Schrauben fixiert, wird von sieben Elementen überwölbt, die die Lünette tragen. Diese Bastionen schützen das monumentale, beidseitig entspiegelte Saphirglas von 3,3 mm Stärke, das im Wortsinn aus dem Gehäuse «auftaucht».
Das Gesicht der C1 Tourbillon Gravity aus bearbeitetem Metall übernimmt die für Concord typische Konstruktion in Schichten oder Ebenen. Es besteht aus zwölf Einzelteilen, davon vier
Saphirgläsern, und wird durch einen dunklen, mit DLC (diamond-like carbon) beschichteten Gitterrost bereichert, der die perspektivische Tiefenwirkung verstärkt. Die verschiedenen Unterzifferblätter und Zeitanzeigen überlagern sich mehrfach und erzeugen ein Gefühl perfekt gemeisterter Raumaufteilung.
Mit der Flyback-Funktion oder automatischen Nullrückstellung ausgestattet, wird er durch einen Drücker betätigt, der bei 7.30 Uhr unauffällig ins Gehäuse integriert ist. Der Flyback-Chronograph wurde so konzipiert, das eine Amplitudeneinbuße des Uhrwerks vermieden werden kann. Während das Starten des Stoppuhrmechanismus üblicherweise die Ganggenauigkeit der Uhr, aber auch ihre Gangautonomie und -reserve verringert, läuft der Chronographenmechanismus hier kontinuierlich, stoppt nur bei der Nullrückstellung und stört damit den Gang des Uhrwerks in keiner Weise.
Das mit 3 Hertz schwingende Uhrwerk mit Handaufzug und 38 Rubinen ist durch den transparenten Boden des Weißgoldgehäuses mit DLC-Beschichtung sichtbar. Die Endbearbeitungen und Dekors der Brücken geben dem Design der Uhr den letzten edlen Touch.