Zusätzliche UnabhängigkeitNOMOS baut um, erweitert und investiert
Sie waren eine kleine Attraktion für den Ort, die schweren Laster, die da tagelang vor dem Glashütter Bahnhof hielten. Hier befindet sich der Sitz von NOMOS Glashütte mit Verwaltung und Fertigung. Doch nicht nur der Bahnhof gehört zur Manufaktur NOMOS, sondern neuerdings auch das ehemalige Bahnstellwerk samt Arkaden-Unterbau. Die Laster brachten neue Präzisionsmaschinen zur Fertigung der Räder und Triebe für die Uhrwerke. Auch die Dreherei, verantwortlich für all die winzigen Stifte und Pfeiler, die ein Uhrwerk braucht, ist in die Arkaden umgezogen, verstärkt um zwei neue CNCLangdrehautomaten.
Fast alle Präzisionsteile, aus denen ein NOMOS-Uhrwerk besteht, stellen die Mitarbeiter nun selbst her. Verständlich, dass den Feinmechanikern erstmal keine Zeit zum Feiern bleibt. Die neuen Fertigungsmöglichkeiten bringen NOMOS zusätzliche Unabhängigkeit und mehr Einfluss auf die Genauigkeit der Teile für die preisgekrönte Tangente und die anderen, bereits ebenfalls prämierten Modelle Tangomat, Orion, Club, Ludwig und Tetra.
Was man noch bauen könnte, überlegen sich hauptberuflich vier Uhrmacher und Konstrukteure der NOMOS-Abteilung Forschung und Entwicklung. In den vergangenen zehn Jahren haben sie Dinge wie den extra flachen Datumsmechanismus erfunden, den es so nur bei NOMOS gibt. Er wurde patentiert. Sie haben eine Gangreserve-Anzeige konstruiert, die ebenfalls ein Patent erhielt. Sie haben ein eigenes Automatik-Kaliber entwickelt, für Wempe Werke mit Drehgang (Tourbillon) und Doppelfederhaus gebaut. Von ihnen ist noch einiges zu erwarten. Deshalb erhalten auch sie jetzt neue Räume und Geräte. Im ehemaligen Befehlsstellwerk der Bahn, ein Stockwerk über der neuen Maschinenhalle gelegen, werden sie an der ständigen Verbesserung der bestehenden Kaliber und an NOMOS-Neuheiten arbeiten. Und irgendwann werden sie auch mit ihren Kollegen feiern. Nur jetzt gerade eben ist keine Zeit.