F. A. Lange Scholarship & Watchmaking Excellence AwardSieben Uhrmacher auf den Spuren von Ferdinand A. Lange
Große Ideen brauchen Inspiration. Die brillante Idee zur Gründung einer Uhrenmanufaktur in Sachsen war dem jungen Dresdner Uhrmacher Ferdinand A. Lange während seiner Lehr- und Wanderjahre gekommen. Sie führten ihn von 1837 bis 1841 in die damaligen Zentren der Feinuhrmacherei: London, Paris und die Schweiz. Seine Erfahrungen ließen in ihm ein Konzept reifen, das am 7. Dezember 1845 zur Gründung eines eigenen Unternehmens führte.
165 Jahre später startet A. Lange & Söhne mit dem Projekt „F. A. Lange Scholarship & Watchmaking Excellence Award” ein Fortbildungsprogramm für talentierte junge Uhrmacher aus aller Welt, dessen krönender Abschluss ein mit 10.000 Euro dotierter Wettbewerb bildet. Am Anfang des Projekts steht eine zehntägige Studienreise nach Dresden und Glashütte, London, Paris sowie Genf und dem Vallée de Joux. Sie bietet jungen talentierten Uhrmachern die Möglichkeit, vielfältige Eindrücke zu sammeln und umfassendes Verständnis für die Feinuhrmacherei zu entwickeln. Der anschließende Wettbewerb gibt ihnen die Gelegenheit, ihre gewonnenen Eindrücke in konstruktive Ideen umzusetzen.
Acht junge Uhrmacher/innen sind ausgewählt
Im Mai hatte Lange das Projekt 30 führenden Uhrmacherschulen aus aller Welt vorgestellt und sie dazu eingeladen, ihre besten Schüler vorzuschlagen. Aus den Bewerbungen wurden sieben junge Uhrmacher und eine Uhrmacherin ausgewählt. Sie stammen aus der Schweiz, Japan, Frankreich, Deutschland, Dänemark und Finnland.
Dresden und Glashütte waren dann vom 12. bis 15. Juli die ersten Stationen der Reise auf den Spuren von Ferdinand A. Lange. Hier lernten die Teilnehmer in vier Tagen die kulturellen Wurzeln der traditionsreichen Marke A. Lange & Söhne kennen. Spannend aufbereitete Finish- und Montage-Workshops in der Lange-Uhrmacherschule vermittelten traditionelle Dekorationstechniken wie die Perlage einer Dreiviertelplatine und das Polieren von Goldchatons oder markentypische Besonderheiten wie die Zweitmontage eines Lange-Kalibers.
Dem Auftakt in Sachsen folgen jeweils zweitägige Stationen in London, Paris und der Schweiz. Unter den zahlreichen Destinationen finden sich das National Maritime Museum in Greenwich mit seinen berühmten Harrison-Uhren ebenso wie das Observatoire de Paris sowie die Manufaktur von Jaeger-LeCoultre und die Werkstätten des renommierten Schweizer Uhrmachers Philippe Dufour.
Siegerehrung am Gründungstag
Während der Reise präsentierte Katja König, die Leiterin der Lange-Uhrmacherschule, den acht Kandidaten die Wettbewerbsaufgabe: Für den Bau eines voll funktionstüchtigen Äquationsanzeige - Mechanismus haben die Teilnehmer im Anschluss an die Reise drei Monate Zeit. Die Äquationsanzeige zählt zu den klassischen uhrmacherischen Komplikationen. Sie gibt die Abweichung der mittleren von der wahren Sonnenzeit an. Die Darstellung der Anzeige ist ihnen dabei ebenso freigestellt wie die zum Einsatz kommenden Materialien. Die Arbeiten werden im Herbst 2010 von einer Expertenjury aus Uhrmachern, Konstrukteuren, Wissenschaftlern und Fachjournalisten beurteilt. Bewertungskriterien sind neben der Originalität und Neuartigkeit der Idee die Funktionalität sowie die technische und handwerkliche Qualität der Umsetzung. Die Bekanntgabe des Siegers erfolgt am 7. Dezember 2010, dem Gründungstag des Unternehmens. Der ausgelobte Geldbetrag wird zweckgebunden für weiterführende uhrmacherische Studien zur Verfügung gestellt.