Drei große Uhrenklassiker an der Spitze der UhrmacherkunstSIHH 2012: Jaeger-LeCoultre Master Control, Master Ultra Thin Réserve de Marche und Master Ultra Thin Tourbillon
Auf der SIHH 2012 präsentiert die Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre drei neue Zeitmesser der Linie Master Control, die ihr 20. Jubiläum feiert. Im Jahr 1992 brachte das Haus im Vallée de Joux diese Linie von klassischer Inspiration auf den Markt, die den Namen einer im selben Jahr eingeführten unerbittlichen Testreihe trägt, dem „1000 Hours Control“- Test, dessen Ziel es ist, die Zuverlässigkeit, Widerstandsfähigkeit und Präzision der Jaeger- LeCoultre Zeitmesser unter extremsten Bedingungen zu garantieren.
Seit 1833 befindet sich die Heimat des uhrmacherischen Innovationsgeistes im Vallée de Joux. In diesem Jahr gründete das Erfindergenie Antoine LeCoultre seine eigene Niederlassung in Le Sentier, um sich der Herstellung von Uhrenbestandteilen zu widmen. Kurz zuvor hatte er eine revolutionäre Maschine zum Formen von Trieben, einem der Hauptelemente von Uhrenmechanismen, entwickelt. Dieser entscheidende Fortschritt ebnete den Weg zur Serienanfertigung und zur Standardisierung von Uhrwerken. Ein bahnbrechender Schritt von beispielhaftem Wert, der auch heute noch eine Inspirationsquelle für seine Nachfolger darstellt. Doch Antoine LeCoultre ruhte sich nicht auf den Lorbeeren seiner ersten Errungenschaften aus. Ganz im Gegenteil. Er erweiterte die Produktion auf andere Uhrenbestandteile und dachte unentwegt an neue Mittel zur Verbesserung der Herstellungsqualität. Kaum zehn Jahre später entwarf er das Millionometer, das erste bis auf ein einziges Mikron – dem millionsten Teil eines Meters – genaue Messinstrument der Geschichte. Die Folgen dieser Erfindung waren beachtlich. Abgesehen von einem ungeheuren Gewinn für die Präzision ermöglichte sie es, Komplikationen in Taschenuhren zu integrieren, die bis dahin nur im Traum möglich gewesen waren. Die neuen Errungenschaften lösten Begeisterung aus und das Vallée de Joux, die Wiege der hohen Uhrmacherkunst, erhielt bald den Spitznamen „Tal der Komplikationen“, einen Titel, den ihm seitdem niemand streitig zu machen vermochte.
Der „1000 Hours Control“-Test, Zwanzig Jahre Vorsprung
Die von der Manufaktur erbrachten Erfindungen und Verbesserungen befassen sich mit allen Aspekten der Uhrmacherei, um die Schönheit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Zeitmesser stets an die Spitze der Entwicklung zu heben. Vor genau zwanzig Jahren führte Jaeger-LeCoultre eine strenge und anspruchsvolle Kontrollprozedur ein, um die Qualität und Widerstandsfähigkeit seiner Zeitmesser bis ins kleinste Detail und unter den strengsten Bedingungen zu testen – den „1000 Hours Control“-Test. Jedes Exemplar der neuen, im selben Jahr enthüllten Linie verlässt die Werkstätten der Manufaktur erst, wenn es mit dem vom verantwortlichen Uhrmachermeister unterschriebenen Zertifikat versehen ist. Dieses Dokument bestätigt, dass die Uhr die von diesem Programm auferlegten ungeheuren Tests, die sich über sechs Wochen hinziehen, einwandfrei bestanden hat.
Selbst der Name der Modelle der Linie Master Control spiegelt die hohen Qualitätsansprüche wider. Diese neue, im Jahr 1992 erschienene Generation von Uhren, deren Design sich durch die Raffinesse von klassischer Reinheit auszeichnet, ist von der großen Tradition der Taschenuhren aus dem 19. Jahrhundert inspiriert sowie von den legendären Uhren Memovox und Futurematic, der ersten vollständig automatischen Uhr ohne Aufzugskrone. Gleichzeitig war ihre Widerstandsfähigkeit unter extremsten Bedingungen bereits die Frucht fortschrittlicher Spitzentechnologie. Zu einer Zeit als die meisten automatischen Zeitmesser sich damit zufrieden gaben, ihre Unruh mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde, beziehungsweise 3 Hertz, schlagen zu lassen, hob sich das Kaliber Jaeger-LeCoultre 899/1 durch seine hohe Frequenz von 4 Hertz, also 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, hervor. Eine Eigenschaft, die ihm mehrere Längen Vorsprung gegenüber den Uhrwerken seiner Zeit verschaffte.
Wer, abgesehen von Jaeger-LeCoultre, hätte es also gewagt, so erbarmungslos mit frisch aus der Produktion stammenden Uhren mit einem noch nagelneuen Antlitz umzugehen? Während sie nur darauf zu warten scheinen, in eine kostbare Schatulle gehüllt zu werden, um den Weg zu ihren neuen Besitzern anzutreten, wie sie es verdient hätten, finden sie sich in makellosen, weißen Laborräumen, dem Reich des unerbittlichen Kontrollmeisters, wieder. Dieser wacht über den ordnungsgemäßen Ablauf der Tests, die sich über nicht weniger als sechs Wochen ausdehnen. Bei Jaeger-LeCoultre werden die Uhren erst nach ihrer Vollendung in ihrer endgültigen Form getestet, kurz bevor sie die Manufaktur verlassen. Die kleinste Abweichung oder der geringste Mangel, der während der eineinhalb Monate festgestellt wird, bedeutet die sofortige Rückkehr des Zeitmessers in die Uhrmacherwerkstätten. Der Kontrollmeister ist dabei unerbittlich, da dies seinen Ruf und das in seinen Augen genauso wichtige hohe Ansehen der Marke ausmacht. Somit durchläuft jede Uhr vom Augenblick ihrer Ankunft an die verschiedensten Tests: Beim Cyclotest wird sie stockenden Rotationsbewegungen mit mehr oder weniger langen Unterbrechungen unterzogen, während andere Geräte ihr Verhalten unter verschiedenen Temperaturen oder ihre Ganggenauigkeit in sechs Positionen testen. Sechs Wochen später verleiht der Kontrollmeister ihr endlich ihre Laufkarte und setzt seine Unterschrift auf das Zertifikat, welches bezeugt, dass sie alle Eigenschaften aufweist, um Tag für Tag und Jahr für Jahr ein treuer und geschätzter Begleiter zu werden.
Ein neues Gesicht zum 20-jährigen Jubiläum der Master Control
Werte bleiben bestehen, doch ihre Ausdrucksweise verändert sich mit der Zeit auf subtile Weise. Zwanzig Jahre nach ihrer Einführung und ihrem unbestrittenen Erfolg bekräftigt die Master Control ihr minimalistisches Credo durch neue Raffinesse. Stets den höchsten Ansprüchen gerecht, präsentiert sich diese Kreation von nun an in einem etwas kleineren Gehäuse von 39 Millimetern Durchmesser, dank dem sie sich problemlos an jedes Handgelenk anpasst. Dieses beherbergt das Kaliber Jaeger-LeCoultre 899 mit den neuesten Entwicklungen in Bezug auf Widerstandsfähigkeit und Beständigkeit aus den Laboren der Manufaktur. Das Antlitz zeigt sich noch feiner, die Lünette ist zarter und die leicht gebogenen Bandanstöße fügen sich harmonisch in die Armbandverlängerung ein. Die ebenfalls vom Streben nach Verfeinerung inspirierten Funktionen erfüllen dieselben Kriterien im Bezug auf die Nützlichkeit und werden auf dem silbernen Zifferblatt mit Sonnenschliff durch „Dauphine“-Zeiger für die Stunden und Minuten sowie durch einen Stabzeiger für die Sekunden zum Ausdruck gebracht. An drei der vier Himmelsrichtungen des Zifferblatts, bei 6, 9 und 12 Uhr, überlassen die applizierten Indexe ihren Platz weiterhin römischen Ziffern, während die Datumsanzeige bei 3 Uhr erscheint, dem Punkt, der traditionsgemäß den Sonnenaufgang symbolisiert. In ihren Ausführungen aus Edelstahl oder Rotgold verkörpert die Master Control eine meisterhafte Eleganz, welche die mechanische Perfektion und ästhetische Raffinesse unterstreicht, deren Glanz mit dem Lauf der Zeit noch zunehmen wird.
Master Ultra Thin Réserve de Marche, ein minimalistisches Kredo
Die Ultra Thin Modelle verbinden die legendäre Zuverlässigkeit und das minimalistische Äußere der Linie Master mit der neuen Meisterleistung einer extrem ausgeklügelten technischen Realisierung. In ihrem Gehäuse von 39 mm Durchmesser ist die Master Ultra Thin Réserve de Marche der Ausdruck einer uhrmacherischen Philosophie, die durch die Reduzierung auf die wesentlichsten Funktionen ausgedrückt wird. Nichts Gekünsteltes weder im Inneren noch in der Form. Das Automatikkaliber Jaeger- LeCoultre 938 besitzt mit seiner hohen Frequenz von 4 Hertz und seiner Gangreserve von 43 Stunden alle Eigenschaften eines Präzisionsmechanismus. Mit der sprichwörtlichen Widerstandsfähigkeit der Jaeger-LeCoultre Uhrwerke ausgestattet, beugt es sich dennoch den Gelüsten der Designer, den Architekten der Uhrmacherkunst, die den Konstrukteuren eine möglichst geringe Höhe für das Uhrwerk auferlegten. Mit einem Kaliber, das nicht höher ist als 4,9 Millimeter, erfüllt das Ergebnis diese Erwartungen. Somit konnte es in ein Gehäuse eingefügt werden, dessen Schlankheit mit einer Gesamthöhe von 9,85 Millimetern ebenfalls ein Kriterium des Minimalismus darstellt. Die Kenner, die gern ein Kunstwerk von beispielhafter Präzision um ihr Handgelenk legen, haben die Master Ultra Thin Réserve de Marche nicht umsonst auf den Rang des Bestsellers der Linie Master Control erhoben. Im Jahr 2012 setzt diese der Schlankheit gewidmete Kreation ihr Streben nach dem Wesentlichen fort. Die Bandanstöße sind lang gezogen, das Profil ist schärfer und das Zifferblatt dank des neuen Gehäusedurchmessers noch besser ablesbar. Doch das Herz der Uhr bleibt intakt und perfekt erhalten und mit einer Anzeige, die das unmittelbare Ablesen der klaren, offensichtlichen und im Alltag nützlichen Funktionen garantiert. Die Stunden und Minuten werden auf applizierten Indizes von „Dauphine“-Zeigern angezeigt, die ihren Kreis über das Zifferblatt ziehen. Die kleine Sekunde befindet sich in einem Zähler bei 8Uhr. Die unerlässliche Gangreserve, um ganz sicher zu wissen, wann der Mechanismus durch Betätigen der Krone aufgezogen werden muss, wird links angezeigt und auf der gegenüber liegenden Seite das Datum mit einem Zeiger. Jede Anzeige besitzt ihren eigenen Bereich, um das Ablesen zu erleichtern und jegliche Irrtümer auszuschließen. Was kann man sonst noch verlangen von einer Uhr, die bereit ist jahrzehntelang die wertvollsten Dienste zu erweisen? Einen Augenblick des Zweifels vielleicht, den der Liebhaber der hohen Uhrmacherkunst spürt, wenn er zwischen der Ausführung aus Edelstahl mit versilbertem Zifferblatt mit Sonnenschliff und einem Modell aus Rotgold, dessen Antlitz ein zarter champagnerfarbener Ton ziert, wählen muss.
Master Ultra Thin Tourbillon: die Hegemonie des Tourbillons
Ein von Rotgold umgebenes Zifferblatt, auf dem der Blick des Beobachters unwiderstehlich vom Tourbillon bei 6 Uhr angezogen wird. Imposant, majestätisch. Es zeugt von der außergewöhnlichen Präzision der Master Ultra Thin Tourbillon sowie vom Erfindungsreichtum der Manufaktur, die das gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfundene Tourbillon ins 21. Jahrhundert katapultierte. 2004 gab das Gyrotourbillon mit dem ersten sphärischen Tourbillon der Welt den Startschuss. Vier Jahre später enthüllte das Haus im Vallée de Joux die Reverso Gyrotourbillon, das erste dreidimensionale Tourbillon mit zylindrischer Spirale. Kaum zwölf Monate später stellte Jaeger-LeCoultre die Master Grande Tradition Grande Complication vor, welche ein fliegendes Tourbillon mit Himmelsanzeigen in Form eines siderischen Tierkreiszeichenkalenders verbindet. Diese große Anzahl an Erfindungen kommt natürlich nicht von ungefähr. Vor sechs Jahren vollführte die Master Tourbillon eine Rückkehr zu den Wurzeln des Tourbillons, dessen ursprüngliche Funktion darin bestand, die Genauigkeit und die Zuverlässigkeit eines Zeitmessers zu optimieren, indem es die Auswirkungen der Schwerkraft auf das Regelorgan ausgleicht. Ihr Tourbillon unterscheidet sich durch seine großzügigen Abmessungen und seine hohe Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, die für ein Tourbillon auch heute noch selten ist. Es besitzt einen Käfig aus Titan von unglaublicher Leichtigkeit, der genau 0,33 Gramm wiegt, wenn er auf eine extrem präzise Waage gelegt wird. Ein unbestreitbarer Vorteil für die Reduzierung der vom Federhaus benötigten Energie, dessen Aufzug von einem auf Keramikkugeln befestigten Rotor gewährleistet wird. Dieses Instrument von höchster Präzision gewann den ersten Preis beim Internationalen Chronometrie Wettbewerb 2009.
Die Master Ultra Thin Tourbillon, mit demselben Tourbillon ausgestattet, schreibt ihm 2012 eine wahre Ode. In dieser verblüffend zarten Ausführung wird es durch ein feingliedrige Brücke gehalten, welche die perfekt proportionierte Umlaufbahn auf anmutige Weise zum Vorschein kommen lässt. Auf dem champagnerfarbenen Zifferblatt bewahren die applizierten Indizes aus Rotgold die notwendige Bescheidenheit, um den Blick nicht vom eigentlichen Höhepunkt abzulenken. Die Stunden- und Minutenzeiger aus Gold begleiten die kleine Sekunde bei 6 Uhr, die solidarisch mit dem Verlauf des Tourbillons jede Minute eine vollständige Umdrehung ausführt. Das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungen und geduldiger Entwicklungsarbeit zeugt von solcher Perfektion und Schlichtheit, dass bei seinem Anblick niemand an die Anstrengungen zu denken vermag, die zu seiner Entwicklung erforderlich waren. Doch dies ist ein Merkmal, welches seit jeher nur den wahren Meisterwerken vorbehalten ist. Um dieser künstlerischen und technologischen Meisterleistung die Ehre zu erweisen, bietet die Manufaktur Jaeger-LeCoultre die Master Ultra Thin Tourbillon ausschließlich in einem mit einer Höhe von 11,3 Millimetern außergewöhnlich flachen Gehäuse aus Rotgold mit einem Durchmesser von 40 mm an.
Der Erfindergeist von Jaeger-LeCoultre wird durch die Anmeldung von 400 Patenten im Verlauf seiner langen Geschichte bezeugt. Diese Zahl veranschaulicht besser als jede andere das unermüdliche innovative Streben der Manufaktur, doch ihre Bedeutung wird erst in dem Moment deutlich, wo sich herausstellt, dass 80 von ihnen für entscheidende Fortschritte vergeben wurden, die erst seit dem Eintritt der Menschheit ins dritte Jahrtausend das Licht der Welt erblickten. Für das Haus im Vallée de Joux ist die Beschleunigung der Geschichte nicht nur ein Mythos. Seit zwanzig Jahren unterwerfen die strengen Anforderungen des „1000 Hours Control“-Tests alle Master Control Modelle, die mit den neuesten von den Laboren der Manufaktur erzielten Forschungsergebnissen ausgestattet sind, einer unerbittlichen Testreihe. Seit zwei Jahrzehnten werden die Leistungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit der Zeitmesser aus der Linie Master Control mit Begeisterung von der Öffentlichkeit und den von der Spitzentechnologie überzeugten Uhrenexperten aufgenommen. 2012 feiern drei neue Zeitmesser eine Uhrenlinie, die von nun an volljährig ist. Jeder einzelne von ihnen bringt einen bestimmten Aspekt des unglaublichen Savoir-faires der Manufaktur Jaeger-LeCoultre zum Ausdruck: das Wunder der klassischen Uhrmacherkunst in einem minimalistischen Stil von atemberaubender Schönheit, eine zeitgenössische Interpretation der Gangreserve in einem ultraflachen Gehäuse und ein Tourbillon, dessen schmale Form an sich bereits eine Meisterleistung darstellt.