40 Jahre der TAG Heuer Monaco - Interview mit Jack Heuer, Ehrenpräsident von TAG Heuer
Die 1969 wurde die TAG Heuer Monaco mit ihrem quadratischem Gehäuse zum ersten Mal dem Publikum präsentiert. Lange war die Monaco das Lieblingsmodell von Rennfahrern und Filmstars. Bis heute gilt sie als beständiges Symbol für Berühmtheit, Status und Stil. Im Interview mit Jack Heuer, dem Ehrenpräsident von TAG Heuer, erfahren Sie, was diese Uhr so einzigartig macht.
1. Was war die Inspiration für die Monaco?
Sie ist eng verbunden mit der wichtigsten Produkteinführung in meinem Leben – dem ersten automatischen Chronographen, der am 3. März 1969 vorgestellt wurde.
Im Vorfeld dieser wichtigen Präsentation beschlossen wir, nicht nur ein einzelnes Modell, sondern eine komplette Modelllinie, die alle Kundensegmente abdeckt, herauszubringen. Natürlich brauchten wir ein Carrera-Modell, und für unsere Fans aus dem Automobil- und Flugsportbereich nahmen wir die etwas robustere Autavia mit drehbarer Lünette dazu. Außerdem sollten die Chronographen ein vollständig neues Design bekommen.
In den 1960er Jahren waren alle unseren Chronographen wasserdicht und somit rund, da die wasserdichte Herstellung quadratischer oder zylinderförmiger Gehäuse bis dahin nicht möglich war. Dann präsentierte uns der Gehäusehersteller Piquerez sein neues Dichtungssystem für quadratische Gehäuse: Vier Kerben rasten in den Gehäuseboden ein und erzeugen durch Spannung Wasserdichtigkeit. Das war eine gänzlich neue patentierte und innovative Technik, und so schlossen wir mit Piquerez einen Exklusivvertrag für alle Anwendungen bei Chronographen. Uns war klar, dass dieses Design avantgardistisch sein würde, doch damit nicht genug: Wir hatten nicht nur den ersten quadratischem Automatik-Chronographen geschaffen, sondern auch eine der ersten wasserdichten quadratischen Uhren.
2. Wie kam es, dass Steve McQueen eine Monaco trug?
Heuer-Uhren wurden von dem Schweizer Le-Mans- und Formel-1-Piloten Jo Siffert getragen, unserem ersten Markenbotschafter. Für die Fahrszenen mit dem Porsche 917 wollte McQueen das Umfeld des Rennfahrers möglichst authentisch nachbilden; daher bestand er darauf, dass ihm die Filmrequisiteure Jo Sifferts Original-Rennanzug beschafften, bei dem natürlich ein Heuer-Chronograph nicht fehlen durfte. Die Hauptrolle der Monaco am Handgelenk des Schauspielers trug zur Entstehung ihres Mythos bei; es war jedoch der radikal neue Stil des Chronographen sowie der komplette Bruch mit althergebrachten gestalterischen und technologischen Konventionen, die ihn aus der Menge heraushob.
3. Warum der Name Monaco?
Dieses neue Modell war eindeutig avantgardistisch, und wir wollten mit dem Namen eine elegante, anspruchsvolle Zielgruppe ansprechen – Menschen, die man häufig an Orten wie Monte Carlo antrifft, was in jenen Grace-Kelly-Jahren sehr im Trend lag. Da wir aber bereits die Monte Carlo (die berühmte Armaturenbrett-Stoppuhr) mit springender 12-Stunden-Scheibe entwickelt hatten, hielten wir „Monaco“ für den passenden Namen für eine erlesene Zielgruppe.
4. Was gefällt Ihnen persönlich an der Monaco?
Bei der Lancierung der Monaco waren wir ein wenig besorgt wegen ihres provokativen Designs. Da sie aber Teil eines Trios war, kauften die meisten unserer Einzelhändler alle drei Modelle und verhalfen ihr so zu einem guten Start. Sie wurde von Architekten und Schauspielern gekauft, und natürlich verschaffte ihr der Umstand, dass Steve McQueen sie in dem Film Le Mans deutlich sichtbar trug, ein glamouröses und rebellisches Image. Mit anderen Worten: Wir erreichten die erhoffte Zielgruppe! Mir persönlich gefällt ihr kraftvolles, ungewöhnliches Design – sie passt gut zu unserer Firmenphilosophie, uns von unseren Mitbewerbern abzuheben.
5. Sie haben die Monaco vor fast 40 Jahren ins Leben gerufen und ihr später in der TAG Heuer-Kollektion zu einem Comeback verholfen. Inzwischen zählt sie zu den populärsten Modellserien. Wie denken Sie heute über die Monaco?
Traditionell ist und war ein Chronograph immer rund. Die völlig neue Formgebung ohne Beeinträchtigung der Chronographen-Funktionen deckt sich genau mit unserem Motto „TAG Heuer Swiss Avant-Garde since 1860“. Ich bin ziemlich stolz darauf, dass wir vor so vielen Jahren den Mut hatten, solch eine revolutionäre Uhr auf den Markt zu bringen. Sie trifft in Form und Design noch immer genau den Geschmack unserer Kunden und hat inzwischen eine unglaubliche Popularität erreicht. Die klare Geometrie der Monaco hat dem großen Comeback von außergewöhnlich geformten Uhren den Weg bereitet.