Deutscher Uhrenhersteller stellt sich gegen den BranchentrendJunghans Uhren mit 4,3 % Umsatzplus in 2016
Das Jahr 2016 war für die Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG erneut erfolgreich. Trotz des negativen Branchentrends konnte das Schramberger Traditionsunternehmen mit 127 Mitarbeitern ein Wachstum von 4,3 Prozent im Vergleich zu 2015 und damit einen Umsatz in Höhe von 24,5 Millionen Euro generieren und die positive Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen.
Somit schreibt das Schramberger Unternehmen im achten Jahr in Folge nach der Übernahme durch die Familie Steim schwarze Zahlen.
In den internationalen Märkten konnte Junghans den Umsatz um 9 Prozent steigern. Am stärksten präsent ist die Uhrenfabrik Junghans nach wie vor auf dem deutschen Heimatmarkt, auf dem rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes erzielt wurden.
Die gesamte Uhrenbranche sah sich aufgrund der Marktschwäche 2016 mit neuen Herausforde-rungen konfrontiert. Davon betroffen war auch der österreichische Partner von Junghans, wel-cher zum 31.12.2016 seine Vertriebsniederlassung geschlossen hat. Seit Januar 2017 hat Jung-hans die direkte Distribution in Österreich aufgenommen und freut sich auf eine gute und un-mittelbare Zusammenarbeit mit den Handelspartnern. Zur Stärkung des deutschen Fachhandels hat Junghans einige Verkaufspunkte in Warenhäusern aufgegeben. Mit diesen und weiteren strategischen Maßnahmen soll das Vertrauen in die Marke weiterhin gesichert werden. Durch die Eröffnung des eigenen Onlineshops wird eine markenadäquate Darstellung im Internet er-reicht. Der darin enthaltene Hinweis zum lokalen Händler unterstützt den klassischen Fachhan-del.
Darüber hinaus konnten mit Anbietern von mechanischen Uhrwerken aus der Schweiz langfristige Vereinbarungen getroffen werden, die eine konstante und sichere Versorgung für die nächsten Jahre garantieren.
Ausblick 2017
Als Teil einer langjährigen, übergeordneten Digitalstrategie hat Junghans jetzt für seine Handels-partner eine B2B-Plattform geschaffen. Die Händler erhalten die Möglichkeit, „rund um die Uhr“ Bestellungen in Auftrag zu geben, aber auch, sich über die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und die Marke selbst zu informieren. Die digitale Serviceplattform ist eine weitere Innovation: auf dieser kann jeder Kunde zu jeder Zeit online den Status seines Servicefalls abrufen.
Zur INHORGENTA MUNICH 2017 vom 18. bis 21. Februar stellt die Uhrenfabrik mit der Junghans FORM eine neue Uhrenlinie vor. Sie vereint modernes Design mit klassischer Uhrengestaltung. Die im letzten Jahr erfolgreich lancierte Meister Driver Serie, deren Design von historischen Old-timern aus der Autosammlung Steim inspiriert wurde, wird um weitere Varianten ergänzt.
In der Markenausrichtung wird auch zukünftig die langjährige Kompetenz in Mechanik und Funk- und Solartechnologie eine tragende Rolle spielen.
Der Umbau des Wahrzeichens der Uhrenfabrik Junghans, des denkmalgeschützten 9-geschossi-gen Terrassenbaus, hat planmäßig begonnen. Gebaut in den Jahren 1917/1918 war er in den 50er und 60er Jahren das Herzstück der Montage mechanischer Armbanduhren. Mit dem Atelier Brückner, einem der weltweit führenden Architekturbüros für die Gestaltung von Museen, konnte Junghans einen renommierten Partner für sich gewinnen. Zu den Werken des Büros zählen unter anderem das Deutsche Uhrenmuseum in Glashütte, das BWM Museum in München, sowie inter-nationale Projekte wie der Collection Pavillon des Shanghai Auto Museum und das Parlamentarium in Brüssel. Die umfangreichen Umbauarbeiten werden in dem historischen Gebäude bis 2018 ein Museum entstehen lassen. Darin wird die über 150-jährige Geschichte der Uhrenfabrik Junghans zu sehen sein, der thematische Schwerpunkt wird auf Schwarzwalduhren und deren Geschichte liegen. Eine umfangreiche Ausstellung über hochkomplexe Musikuhren und Musikautomaten wird ein besonderes Highlight für die Besucher sein.