Beteiligungsfirma in mit Sitz in LuxemburgLuxuskonzern Richemont wird aufgespaltet
Wie der Luxusgüter-Konzern Richemont am 22. Mai 2008 bekannt gab, soll das Unternehmen in eine Luxusfirma und in eine Beteiligungsgesellschaft aufgeteilt werden. Das Genfer Unternehmen hat 2007/08 den Gewinn um 18 Prozent auf 1,570 Milliarden Euro gesteigert. Wie bereits bekannt, stieg der Umsatz von Richemont um zehn Prozent auf 5,302 Mrd. Bei konstanten Wechselkursen fiel der Zuwachs mit 16 Prozent noch stärker aus. Die Dividende soll um 20 Prozent auf 0,78 Euro erhöht werden.
Der Betriebsgewinn (EBIT) kletterte um 21 Prozent auf 1,108 Milliarden Euro. Damit erhöhte sich die EBIT-Marge um 2 Prozent von 19 auf 21 Prozent, wie der zweitgrösste Luxusgüterkonzern der Welt mitteilte. Infolge des guten Geschäftsabschlusses schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vor, die Dividende um 20 Prozent auf 0,78 Euro zu erhöhen. Einen wichtigen Anteil zum Ergebnis steuerte die 20-prozentige Beteiligung am Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) bei. Der Beitrag des Tabakkonzerns zum Reingewinn stieg um 13 Prozent auf 610 Mio. Euro.
Uhren- und Schmuckgeschäft
Am stärksten legte im vergangenen Geschäftsjahr das Uhrengeschäft zu. Im zweitwichtigsten Geschäftsbereich setzte Richemont 15 Prozent mehr um als im Vorjahr. Auch der Betriebsgewinn (EBIT) stieg mit 37 Prozent überdurchschnittlich. Besonders gut liefen die Marken Piaget, IWC und Jaeger-LeCoultre. Das für Richemont wichtigste Geschäft mit Schmuck verzeichnete ebenfalls namhafte Zuwächse. Der Umsatz stieg um 9 Prozent, der Betriebsgewinn (EBIT) um 15 Prozent. Am besten lief das Geschäft mit den Marken Cartier und Van Cleef & Arpels. Geographisch verzeichnete die Region Asien-Pazifik die grösste Umsatzzunahme mit einem Plus von 21 Prozent. In Japan setzte Richemont dagegen 4 Prozent weniger um. In der für Richemont wichtigsten Region Europa kletterte der Umsatz um 12 Prozent.
Beteiligungsfirma in mit Sitz in Luxemburg
Die Aufteilung von Richemont, die bereits im November in Aussicht gestellt wurde, nimmt konkretere Form an. Richemont soll in zwei Firmen aufgeteilt werden. Richemont gab gleichzeitig bekannt, dass es eine Aufteilung der Gruppe in einen Luxusgüterbereich mit Sitz in der Schweiz und in eine Beteiligungsfirma mit Sitz in Luxemburg prüfe. Zweitere soll insbesondere die 20-prozentige Beteiligung an British Tobacco verwalten. Die Richemont-Aktionäre sollen neben den Aktien der Luxus-Firma auch Anteile der Beteiligungsfirma erhalten. Richemont ist mit knapp 20 Prozent an British American Tobacco beteiligt. Der Umsatz im ersten Quartal 2008 hat um 11 Prozent zugelegt. Im April, dem ersten Monat des neuen Geschäftsjahres, sei der Umsatz gar um 16 Prozent gestiegen, teilte Richemont mit.
Experten sehen Aufteilung positiv
"Die vorgeschlagene Lösung mit der Aufteilung der Richemont- Aktie in eine Luxusgüter- und eine Investment-Gesellschaft erachten wir als positiven Schritt, auch wenn noch nicht alle Details geklärt sind", teilt die Bank Vontobel in einem ersten Kommentar mit. Die klare Fokussierung auf Luxusgüter sei zu begrüßen. Der Titel wird weiterhin zum „Kauf“ empfohlen. Euphorisch ist man auch bei Wegelin. Die News zur Aufspaltungsthematik würden die Notierung nach oben katapultieren, denn durch die Aufspaltung werde dem Bewertungsabschlag im Luxusgütersektor entgegengewirkt, heißt es in einem Kommentar.