BASELNEWS 2010Breguet Tradition präsentiert Tourbillon Fusée mit Silizium-Spiralfeder
Die Spiralfeder ist ein zentrales Element im Regulierorgan der mechanischen Uhr. Mit ihren regelmäßigen Schwingungen bestimmt sie das Hin und Her der Unruh und reguliert so den Gang der Uhr. Damit ist sie die wichtigste und zugleich heikelste Komponente, wenn es darum geht, die Präzision der mechanischen Zeitmessung zu verbessern.
Die Spiralfeder ist – der Name sagt's – ein äußerst feines, spiralig aufgerolltes Federchen. Üblicherweise aus einer metallischen Legierung hergestellt, kann ihre Funktion durch Erschütterungen, aber auch durch magnetische Strahlung und die Erdanziehungskraft beeinflusst werden.
Spiralfeder und Hemmung aus Silizium
2006 präsentierte die Manufaktur Breguet die ersten Uhren mit Spiralfeder und Hemmung aus Silizium. Dieser Werkstoff bietet verschiedene Vorteile:
• Silizium reagiert überhaupt nicht auf Magnetfelder.
• Das Herstellungsverfahren für Silizium-Spiralfedern erlaubt eine sehr große Formenvielfalt, weshalb man die definitive Form exakt den Rechenmodellen anpassen kann.
• Die Silizium-Spiralfeder ist leichter und wird deshalb durch die Erdanziehungskraft weniger beeinflusst als eine Metallfeder. Sie ist auch weniger anfällig auf Erschütterungen und äußerst korrosionsbeständig.
• Alle Uhrenkomponenten aus Silizium werden einer Spezialbehandlung unterzogen, die sie höchst wider-standsfähig gegen Manipulationen und Stöße macht.
Absolut überzeugend
Die Erfahrungen, die Breguet seit bald vier Jahren mit flachen Silizium-Spiralfedern gemacht hat, sind absolut überzeugend. Deshalb war es sich die Marke fast schuldig, eine solche Feder auch mit der berühmten angehobenen «Breguet-Endkrümmung» zu verwirklichen. Eine Krümmung zu realisieren, die diesem Siliziumteil eine dritte Di-mension verleiht, stellt einen echten Durchbruch für die Uhrenindustrie dar. Denn die bisherigen Silizumteile werden üblicherweise aus einer wafer genannten Siliziumplatte ausgestanzt und bleiben deshalb auf dieser einen Ebene. Da Silizium nicht verformbar ist wie ein Metall, musste für die Endkrümmung, die über die Spiralwindungen aufragt, das gesamte Herstellungsverfahren neu erfunden werden. Dank der Breguet-Silizium-Spiralfeder können die generellen Verbesserungen, welche bereits die flachen Siliziumfedern erbrachten, nun in sämtlichen Breguet-Kalibern unabhängig von ihrer Basiskonstruktion genutzt werden.
Heute kommt diese neue «Breguet-Silizium-Spiralfeder» im Modell Tradition 7047 mit Tourbillon und Schnecke-Kette-Kraftübertragung zur Anwendung. Dieser Zeitmesser, der an die Bauweise der frühesten von Breguet erfundenen Taschenuhren mit Tourbillon erinnert, wird in einer Version aus Platin präsentiert. Sein Uhrwerk ist mit einer speziellen, anthrazitfarbenen Metalllegierung beschichtet. Bei dieser Oberflächenbehandlung handelt es sich um ein neues, verbessertes galvanoplastisches Verfahren, das eine Legierung von Edelmetallen der Platinfamilie nutzt, die dunkler ist als Ruthenium.
Stolz der Manufaktur
Dank der Kraftübertragung über eine Schnecke, die durch eine Kette mit dem Federhaus verbunden ist, kann während der gesamten Gangautonomie der Uhr eine konstante Kraftabgabe garantiert werden. Für den großen Tourbillon-Drehkäfig bei 13 Uhr wurden mehrere Patentanträge eingereicht, darunter einer für die Unruh aus Titan und drei für Breguet-Spiralfedern aus Silizium. Ein weiteres Patent wurde für die Anzeige der Gangreserve direkt auf dem Federhaus erteilt.
Dieser neue, hochtechnische Zeitmesser ist der Stolz der Manufaktur. Breguet steht an der Spitze der Forschung und Entwicklung, begnügt sich aber nicht mit Erfinden, sondern verfügt auch über die Fähigkeit, diese technischen Entwicklungen in Uhren anzuwenden, die sofort und in unbegrenzter Auflage geliefert werden können.