Chronoswiss: Alle Uhren an Bord?
Auch wenn es auf den ersten Blick keinesfalls so scheint: Zwischen Auto und Uhr existieren deutliche Verbindungslinien. Beides sind Resultate einer auf hohen Niveau angesiedelten Technologie. Beide besitzen eine lange Tradition und schaffen es, starke Emotionen hervorzurufen, sowie Menschen für sich zu begeistern. Ferner können beide reich sein an inneren Werten. Schließlich ist die äußere Gestalt häufig Gegenstand heftiger Diskussionen. Hinzu kommt, daß uhrlose Autos heutzutage als Fossile bezeichnet werden müssen. Der Trend zur Serien-Autouhr setzte allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Da nämlich verschafften sich elektrisch angetriebene Zeitmesser sukzessive den Ruf eines beinahe unverzichtbaren Bestandteils funktionaler Armaturenbretter.
Bis dorthin lebte es sich in den meisten den vierrädrigen Gefährte serienmäßig noch recht zeitlos. Als auch die Borduhren ganz generell noch richtig tickten, verwöhnten nur die Fabrikanten hochwertiger Luxuslimousinen ihre Kundschaft mit einem derartigen Accessoire. Eingefleischte Roadster-Freaks oder Otto Normalverbraucher mußten - wenn gewünscht - ihre zeitbewahrende Cockpit-Zierde dagegen beim einschlägigen Zubehörhandel erwerben. Allerdings unterstützte die kreative Uhrenindustrie die tickende Begeisterung vieler Autofahrer nach Kräften. Bereits 1911 existieren erste Zeitmesser zur nachträglichen Montage im Armaturenbrett.
Zu Beginn der dreißiger Jahre forderten die rasanten Fortschritte in Luftfahrt und Automobilsport, die um sich greifende Berichterstattung über Autorallyes und Grand-Prix-Rennen, die Uhrenhersteller ganz besonders heraus. Der sensationelle Sieg Tazio Nuvolaris bei der Mille Miglia mit einer Duchschnittsgeschwindigkeit von 100,45 Stundenkilometern, die Gründung der Scuderia Ferrari in Mode in Modena und die Entdeckung des anspruchsvollen Stadt-Rundkurses in Monaco verlangten förmlich nach neuen Borduhren. Diese hatten den veränderten Bedingungen Rechnung zu tragen. Bei Rallyes z.B. stellte die exakte Einhaltung enger Zeitvorgaben ein wichtiges Siegkriterium dar. Und da brauchte es natürlich einen gut ablesbaren, präzise stoppbaren Sekundenzeiger.
Aus diesen Überlegungen resultierte eine ganze Modellpalette unterschiedlichster, oftmals chromglänzender Autouhren mit Chronograph. Sportliche Piloten konnten also ihre bewegte und bewegende Road-Performance zu jedem Zeitpunkt exakt stoppen. Gegenwärtig stehen alle diese frühen Auto-Ticker bei Oldtimer- und Uhrenfans ganz hoch im Kurs. Dementsprechend sind auch die Preise in luftige Höhen geschnellt. Davon weiß Chronoswiss-Inhaber Gerd-Rüdiger Lang, ein begeisterter Roadster-Fan, ein trauriges Lied zu singen. Nicht zuletzt deshalb hat er sich entschlossen, ein neues Borduhren-Set ganz im Stil der alten Zeit zu fertigen. Es besteht zum einen aus „Bordtimer“, einem präzisen Zeitmesser, welcher die Tages- und/oder die individuelle Fahrzeit darstellt. Sein exclusives Kaliber C.671 (Basis ETA 6497-1), 18 Steine, Feinregulierung für den Rücker, Stoßsicherung) besitzt eine anhaltbare Zentralsekunde.
Hinzu kommt „Stopmaster“, eine funktionale Fünftelsekunden-Stoppuhr mit zentralem 60-Minuten- und dezentralem 12-Stunden-Zähler. Das hierbei verwendete Kaliber C.951 (Basis Minerva 19/56, 7 Steine, Schweizer Ankerhemmung) ermöglicht Additionsstoppungen. Die hochwertigen, jeweils exklusiv für Chronoswiss reservierten Handaufzugswerke werden in massive Aluminium-Gehäuse mit entspiegelten Mineralgläsern eingebaut. Bei beiden ermöglicht eine Drehlünette mit Merkpfeil das Einstellen wichtiger Vorauszeiten oder des Abfahrts-Zeitpunkts. Zur Befestigung im Cockpit ist eine praktische Montageplatte im Lieferumfang enthalten. Für eine optimale Ablesbarkeit während der Fahrt sorgen schwarze Zifferblätter mit markanten Tritium-Leuchtziffern und entsprechende Metallzeiger.
Als offizieller Zeitnehmer bei Sportwettbewerben und ambitionierter Rallye-Pilot weiß Gerd-R. Lang sehr genau, worauf es in der Hitze des Gefechts ankommt. Deshalb kann das neue Borduhren-Set, welches selbstverständlich auch einzeln bezogen werden kann, als Resultat einer langen, einschlägigen Erfahrung gelten. An der Entscheidung für konventionelle Mechanik gab es trotz aller Segnungen der modernen Elektronik übrigens nicht zu rütteln. Hier kann und mag Gerd-R. Lang einerseits nicht über den Schatten seiner selbst gewählten Philosophie springen. Zum anderen bietet nur überlieferte Technik die Gewähr, daß diese Instrumente eines Tages ebenso kostbar sind wie die klassischen Vorbilder vergangener Epochen.