MassenentlassungFranck Muller: Es kommt noch schlimmer!
Im April 2009 nahm das Unheil seinen Lauf. Der Luxusuhrenhersteller Franck Muller war gezwungen rund 100 Mitarbeiter zu entlassen. Anfang Juni 2009 musste das Unternehmen weitere 200 der insgesamt 428 Mitarbeiter aufgrund der anhaltend schlechten Auftragslage kündigen. Die Massenentlassungen stießen auf Protest der Gewerkschaft Unia. „Das Unternehmen lasse jegliche Klarheit vermissen und missachte den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Uhrenindustrie“ verbreitete die Gewerkschaft. Franck Muller habe alle Vorschläge für Kurzarbeit zurückgewiesen, teilte die Gewerkschaft in einem Communiqué mit. Die Maßnahmen des so genannten Sozialplans erfüllen laut Gewerkschaftsangaben nicht einmal die Minimalbestimmungen des GAVs, der auch von Franck Muller unterzeichnet wurde.
Expansion beendet
Jetzt teilte Firmensprecherin Yuliana Ramirez die nächste Hiobs-Botschaft mit: Alle Expanisonspläne in den Schweizer Kantonen Freiburg und Jura sind auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Projekte seien jetzt auf «stand-by», teilte Yuliana Ramirez mit. Noch im März 2008 hatte das Unternehmen geplant, 25 Mio. Schweizer Franken in eine Produktionsstätte in Bois JU zu investieren. Nach Unternehmensangaben hätten dort etwa 200 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Zudem war der Bau eines Werks im freiburgischen Pont-en-Ogoz mit 80 neuen Stellen geplant.
Wo ist das erwirtschaftete Betriebsvermögen?
Für die Gewerkschaft Unia steht es außer Frage, dass die Topmanager bei Franck Muller die Reichtümer in die eigene Tasche gesteckt hätten, die das Personal erwirtschaftet habe. Den Angestellten seien nur die Brosamen übriggeblieben. Die Gewerkschaft kündigte an, erneut eine Personalversammlung einzuberufen und juristische Schritte zu ergreifen.