A. Lange & Söhne: Hohe Schule der Chronographie
Die „Uhr in der Uhr“ ist bei „A. Lange & Söhne“ im sächsischen Glashütte in der Tat schon sehr lange ein großes Thema: Seit 1868 entstanden dort technisch aufwändige Taschenuhren mit Stoppfunktion. Meisterwerke, die Maßstäbe im Chronographenbau gesetzt haben. An ihnen orientierten sich auch Konstrukteure und Uhrmacher der sächsischen Traditionsmanufaktur, als sie 1999 mit dem DATOGRAPH einen stark beachteten, uhrmacherischen Paukenschlag landeten, weil solches technisches Savoir faire heute kaum noch praktiziert wird. Einerseits. Aber ihrem Leitmotiv „Fortschritt und Tradition“ verpflichtet, entwickelten sie andererseits das klassische Prinzip auch entscheidend fort. Mit dem Kaliber L951 entstand ein neues Chronographenwerk, wie es die Uhrenwelt seit den großen Komplikationen der Taschenuhr-Epoche nicht mehr gesehen hatte: mit klassischer, aufwändiger Schaltradmechanik, mit Flyback-Funktion und exakt springendem Minutenzähler. Ein ästhetischer Genuss von handwerklicher Vollkommenheit und höchster Funktionalität, wie es sich für eine Spitzenuhr von „A. Lange & Söhne“ gehört. Und das alles auf einem Werk von nur gut 30 Millimetern Durchmesser.
Dieses einzigartige Chronographenwerk ohne integriertes Großdatum als Kaliber L951.0 – hat jetzt zu jener Lange Uhr gefunden, die wie keine andere an die Stilistik der alten Taschenuhr-Tradition erinnert: als Lange 1815 CHRONOGRAPH. Ein Meisterwerk in Weiß- oder Rotgold, das den Puls jedes Uhrenliebhabers schneller schlagen lässt. Und das nicht nur wegen der praktischen Pulsmess-Skala am Zifferblattrand, die den neuen Chronographen auch als Arbeitsgerät für Mediziner qualifiziert.
Er gestattet Kurzzeit- und Additionszeitmessungen im Bereich zwischen einer Fünftel- Sekunde und 30 Minuten. Der exakt springende Minutenzähler schließt missverständliche Messungen, wie sie bei normalen Chronographen vorkommen können, vollkommen aus. Und mit der seltenen Flyback-Funktion können die zwei Messzeiger des Chronographen für Sekunden und Minuten augenblicklich auf Null zurück geführt werden, wobei die Messung durch
Loslassen der Bedienungstaste unverzüglich neu beginnt.
Die normale Zeitmessung wird auf dem klaren, übersichtlichen Zifferblatt mit den arabischen Ziffern und der Minuterie im Stil „chemin de fer“ in keiner Weise gestört. In ausgewogener Harmonie zum Innenzifferblatt mit dem 30-Minuten-Zähler findet der kleine Sekundenzähler im farblich abgesetzten Messkreis auf der gegenüberliegenden Seite zwischen „7 Uhr“ und „9 Uhr“ seinen Platz.
Mit dem Lange-Chronographenwerk sind mehrere Patente verbunden. Die meisten der technischen Features lassen sich durch den Saphirglasboden bewundern. Zum Beispiel: die Stufenschnecke mit einem Rubin-Gleitstein für den exakt springenden Minutenzähler, der beidseitig in Steinen geführte Minutenzähler-Schalthebel, die separate, zusätzliche Sekundenradbrücke, der justierbare, im Zentrum des Sekundenrads positionierte Chrono-Kupplungshebel, die stoßgesicherte, große Schraubenunruh mit der früher auch bei Taschenuhren üblichen Schwingungszahl 18.000, die Nivarox 1-Spirale mit aufgebogener Endkurve, der von Hand im freien Schnitt gravierte Unruhkloben mit der Schwanenhals-Feinregulierung oder das klassische Schaltrad zur Auslösung und Beendigung der Chronographen-Funktionen. Ein immenser technischer Aufwand, der aber erst den hohen Anspruch rechtfertigt, „wieder die besten Uhren der Welt zu bauen“, wie es Walter Lange, der Urenkel des Firmengründers Ferdinand Adolph Lange, beim Debüt der ersten Lange-Uhren der Neuzeit formuliert hat. Die hohe Schule der Chronographie hat heute wieder einen Namen: „A. Lange & Söhne“.