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KaDeWe Einbruch: Verbrecher gefasst - Diebstahl vor Aufklärung

Trotz der Festnahme zweier mutmaßlicher Täter im Zusammenhang mit dem Einbruch in das KaDeWe ist die Polizei sich sicher, noch nicht alle Männer erwischt zu haben, die an dem Coup beteiligt waren. Laut einem Polizeisprecher sei man bei den Ermittlungsbehörden immer von drei Tatbeteiligten ausgegangen. Auch eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft teilte gestern auf Anfrage mit, dass die laufenden Ermittlungen auch im Hinblick auf weitere Mitglieder der Einbrecherbande geführt würden.

Bei den Festgenommenen handele es sich um zwei 27-jährige Zwillingsbrüder aus dem Libanon. Beamte des Mobilen Einsatzkommandos des Berliner Landeskriminalamtes hätten sie am 11. Februar 2009 am frühen morgen in Niedersachsen nahe der Stadt Rotenburg (Wümme) festgenommen. Nach Medienberichten sollen die Fahnder vom Landeskriminalamt den mutmaßlichen Tätern durch einen Hinweis auf die Spur gekommen sein. Als Belohnung waren zehn Prozent des Wertes des wiederbeschafften Schmucks - aber höchstens 100.000 Euro - von der Juwelierkette Christ ausgesetzt worden.

Nach Informationen der "Neuen Presse" überwältige ein Spezialeinsatzkommando (SEK) die Männer gestern in einer Spielhalle auf dem Autohof Bockel an der A 1. "Unsere Aushilfsmitarbeiterin war gerade am Geldwechselautomaten, als sie reinkamen, alle total vermummt", wird ein Spielhallen-Mitarbeiter zitiert. "Sie sind sofort in den Nebenraum mit den Geldspielautomaten gestürmt. Es war ein Riesenlärm. ,Hinlegen!', schrien sie. Unsere Aushilfe dachte an einen Überfall." Zu Widerstandshandlungen kam es nicht, Waffen wurden entgegen anders lautenden Befürchtungen bei den Zwillingen nicht entdeckt. Die beiden Männer wurden einem Richter in Niedersachsen vorgeführt, der Haftbefehl erließ.  „Sobald sie in Untersuchungshaft sind, werden sie nach Berlin überführt“, sagte Justizsprecherin Simone Herbeth.

Die Ermittler sollen zudem weiteren Komplizen auf der Spur sein. Ob sich die beiden Libanesen zu den Tatvorwürfen geäußert haben, war gestern noch unklar. Nach der Festnahme der beiden Verdächtigen haben die Fahnder auch Wohnungen in Niedersachsen und Berlin durchsucht und dabei „Beweismittel gefunden, die noch ausgewertet werden“, hieß es. Um die gestohlenen Schmuckstücke soll es sich dabei nicht handeln. Es sei allerdings nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Stücke auftauchten, sagte ein Ermittler. "Geld kann einfacher aufbewahrt werden als eine große Menge Schmuck. Und Geld brauche man auch nicht - im Vergleich zu Uhren und Ketten - erst zu Geld zu machen.

Sollte sich im Zuge der weiteren Ermittlungen beweissicher ergeben, dass die Zwillinge an dem Einbruch beteiligt waren, haben sie sich einen Platz in der Berliner Kriminalgeschichte gesichert.