Cellist erhält Auszeichnung der sächsischen Uhrenmanufaktur Steven Isserlis mit 14. Glashütte Original MusikFestspielPreis geehrt
Der renommierte britische Cellist Steven Isserlis hat den 14. Glashütte Original MusikFestspielPreis entgegengenommen. Thomas Meier, CEO Glashütte Original, überreichte dem Solisten am Dienstagabend die Auszeichnung im Rahmen seines Konzerts mit dem London Philharmonic Orchestra im mit 1.800 Gästen ausverkauften Dresdner Kulturpalast.
Mit dem von zwei Uhrmacherlehrlingen gefertigten und mit 25.000 Euro dotierten Preis wird Isserlis für seine außergewöhnlich kreative Talentförderung geehrt.
Im ausverkauften Konzertsaal des neueröffneten Dresdner Kulturpalasts nahm der international gefeierte britische Cellist Steven Isserlis heute Abend den Glashütte Original MusikFestspielPreis entgegen. Thomas Meier, Geschäftsführer von Glashütte Original, überreichte dem Ausnahmemusiker in Anwesenheit von Intendant Jan Vogler und vor den Augen der rund 1.800 Gäste sowie des London Philharmonic Orchestra die Trophäe. Bereits zum 14. Mal hatte die Uhrenmanufaktur Glashütte Original die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gestiftet, die sie jährlich gemeinsam mit den Dresdner Musikfestspielen verleiht.
»Ich freue mich sehr, mit dem «Glashütte Original MusikFestspielPreis«2017 ausgezeichnet zu werden. Es ist eine große Ehre und ein besonderes Vergnügen, diesen Preis von Glashütte Original und aus den Händen eines verehrten (und großzügigen!) Cello-Kollegen wie Jan Vogler zu erhalten. Die musikalische Ausbildung ist mir stets eine Herzensangelegenheit gewesen. Ich hatte das Glück, mit vielen wunderbaren Lehrern zu arbeiten, darunter auch der Lehrerin meiner Kindheit, Jane Cowan, und dem ungarischen Dynamo Sándor Végh – sowie, in jüngerer Vergangenheit, zwei weiteren großen Ungarn, György Kurtág und Ferenc Rados. Ich empfinde es als meine Pflicht, Instrumentalisten der jüngeren Generation die Werte weiterzugeben, die mich diese inspirierten Musiker gelehrt haben. Kindern Musik zu vermitteln ist ein weiterer Schwerpunkt meiner Karriere. Das Leben eines jeden Kindes, egal welcher Herkunft, kann durch Musik verändert werden.
Neben der persönlichen Erfüllung, die Musik schenkt, kann sie auch sozial, in schwierigen Umständen, immens hilfreich sein; die konkreten Ergebnisse sehen wir in Form von Jugendensembles auf der gesamten Welt, darunter das Simón Bolívar Sinfonieorchester in Venezuela, Buskaid in Südafrika und viele andere Projekte.
Musikalische Freundschaften halten ein Leben lang. Das Gruppenspiel mit anderen lehrt uns, wie wichtig gegenseitiger Respekt und Zuhören sind. Ein gemeinsames musikalisches Ziel kann genauso zusammenschweißen wie jede andere Kindheitserfahrung. Kinder wie auch Erwachsene wenden sich der Musik zu in Zeiten der Einsamkeit oder Trauer; Musik enttäuscht sie nie. Ich glaube, man kann sagen, dass ein singendes Kind generell ein glückliches Kind ist, und je mehr wir großartige Musik in das Leben der Kinder bringen, desto besser werden ihre Lebenserfahrungen sein«, sagte Steven Isserlis in Dresden.
An diesem Konzertabend glänzte Isserlis mit seinen Interpretationen im Rahmen des russischen „Revolutionsprogramms“, das das London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Vladimir Jurowski erklingen ließ. Das begeisterte Publikum erlebte Michail Glinkas Ouvertüre „Erinnerung an eine Sommernacht in Madrid“, Sergej Prokofjews Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 58 sowie Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141.
Außergewöhnliches Engagement für den Nachwuchs
Steven Isserlis genießt nicht nur als ausdrucksstarker Konzertsolist weltweites Ansehen. Mit dem Glashütte Original MusikFestspielPreis wird er insbesondere für seine außergewöhnlich kreative Musikerziehung geehrt. Denn traditionell wird die Auszeichnung internationalen Künstlern zuteil, die sich gleichermaßen durch ihr Können und durch ihr Engagement für den Nachwuchs auszeichnen. Isserlis komponiert nicht nur Stücke für Kinder und musiziert regelmäßig exklusiv mit kleinen Musikfreunden – er ist auch ein so passionierter wie renommierter Lehrer diverser Meisterklassen.
Entsprechend groß war seine Freude darüber, dass es zwei junge Uhrmacherlehrlinge der Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ von Glashütte Original waren, die „seinen“ Preis in den zurückliegenden Wochen von Hand gefertigt hatten. „Als traditionsreiche Manufaktur wissen wir aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, wertvolles Wissen an klug ausgewählte Talente weiterzugeben. Dafür braucht es Sensibilität, exzellente künstlerische Fähigkeiten und einen authentischen, originellen Umgang mit den jungen Menschen“, sagt Thomas Meier, Geschäftsführer von Glashütte Original. „Wir sind sehr stolz darauf, gemeinsam mit den Dresdner Musikfestspielen Jahr für Jahr Musiker ehren zu können, die all das – so wie unsere Uhrmacher – in ihrer täglichen Arbeit mit Leidenschaft verkörpern.“
Zu Isserlis’ Vorgängern als Preisträger zählten u. a. Künstlerpersönlichkeiten wie Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker, Hélène Grimaud, Hilary Hahn, die Fado-Sängerin Mariza und der Dirigent Andris Nelsons. Bereits seit 2004 unterstützt Glashütte Original als Partner das hochkarätige Festival, das sich in diesem Jahr dem Schwerpunkt „Licht“ widmet. Noch bis zum 18. Juni gestalten herausragende Künstler in facettenreichen Spielstätten das vielfältige Programm der 40. Dresdner Musikfestspiele. Das gefeierte Konzert des London Philharmonic Orchestra samt der Ehrung seines Solisten Steven Isserlis mit dem Glashütte Original MusikFestspielPreis wird als einer der strahlenden Höhepunkte in Erinnerung bleiben.