Für KMU der Uhrenindustrie existenzbedrohendKleine und mittlere Uhrenhersteller lehnen Swissness-Vorlage ab
Der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH sowie die großen Uhrenhersteller und Konzerne sind dafür, die kleineren und mittleren Unternehmen der Uhrenindustrie dagegen. Sie wehren sich gegen die sogenannte Swissness-Vorlage des Schweizer Bundesrates.
Dass Prädikat "Swiss Made" soll in Zukunft nur noch für Produkte vergeben werden, die zu mindestens 60 Prozent aus der Schweiz kommen. Kleine Uhrenproduzenten schaffen das oft nicht und fürchten nun um tausende Arbeitsplätze.
„Mit diesem Gesetz wird die Branche in zwei geschnitten. Unser Teil fällt weg“, erklärt Ronnie Bernheim, Mitbegründer der IG Swiss Made und Mitinhaber der Uhrengruppe Mondaine auf einer Pressekonferenz. Von der Vorlage würden einseitig die Luxusuhren-Großkonzerne profitieren, weil diese den größten Teil ihrer Produkte selber herstellten, sagte Bernheim. „Die von ausländischen Zulieferern abhängigen KMU würden durch die neue Regelung in ihrer Existenz bedroht.“
Ronnie Bernheim plädiert für einen Kompromiss-Vorschlag. Um das Label „Swiss Made“ zu erhalten, müssten zukünftig mindestens 50 Prozent der Selbstkosten einer Uhr in der Schweiz anfallen. Das wäre eine starke Verschärfung zur erwähnten heutigen Regelung, für die KMU aber vertretbar.
Unterstützung erhält die IG Swiss Made vom Schweizerischen Gewerbeverband (SGV). «Der Gesetzgeber darf die Messlatte für die Swissness nicht zu hoch ansetzen», warnte SGV-Ressortleiter Rudolf Horber. Ansonsten würde die hiesige Uhrenindustrie gegenüber der ausländischen Konkurrenz benachteiligt.