Uhren aus HollandUhrmacher Roland Oostwegel aus Heerlen läutet neues Zeitalter ein
Einst machte eine Schweizer Marke von sich reden, in Tests der US-Raumfahrtorganisation NASA das Lastenheft vor allem an Beschleunigungs- und Stoßresistenz erfüllen zu können. Ein Uhrmacher und Goldschmied aus den Niederlanden stellt das nun auf den Kopf, ohne das Uhrwerk antasten zu müssen. R.O.1 heißt der erste Chronograph von Roland Oostwegel aus Heerlen. In dem ausgeklügelten Gehäuse tickt das bewährte und modifizierte ETA-Valjoux 7750. Anders als bei gewöhnlichen Uhren ist es nicht fest mit dem Gehäuse verbunden, sondern über eine vom Erfinder "Shock-System" genannte Aufhängung. Die damit möglichen Stoß- und Schlagbelastungen halten sogar Herausforderungen aus, die man einer mechanischen Armbanduhr normal besser ersparen sollte. Radfahren, Golfsport, Motorradausfahrten, harte Türkanten oder der Badezimmerboden - Extrembelastungen, die schnell zu Schäden am Werk führen können.
"Ein simpler Abschlag beim Golf ist eine unglaublich hohen Belastung für ein mechanisches Uhrwerk. Bei meiner Uhr ist das Werk nicht starr mit dem Gehäuse verbunden und kann so den Stoß abfangen", so Erfinder Roland Oostwegel. Das Grundprinzip ist einem Stoßdämpfer im Auto vergleichbar. Im Detail ist das Shock-System jedoch wesentlich ausgeklügelter. Drei verschraubte Dämpferelemente an der Gehäuseflanke zeigen das sonst unsichtbare System. Die runden Elemente haben an der Kopfseite ein als Durchbruch graviertes "S". Der Buchstabe ist gleichzeitig Schraubenschlitz: "Hier wird ein spezieller Drehmoment-Schraubendreher angesetzt, um das Shock-System perfekt zu justieren", verrät Oostwegel.
Das ETA 7750 ist mit dem System optimal geschützt, eingeschalt wird es in der verzierten Soigne-Version oder in einer exklusiv modifizierten Ausgabe. Der Verkaufserfolg in den Niederlanden war vom Start weg überwältigend - und das ohne besondere Werbung. Die Uhr mit Gehäuse wahlweise aus Edelstahl, Edelstahl mit PVD-Beschichtung, Rotgold oder Platin bietet auch Raum für individuelle Zifferblatt- und Gehäusevariationen. Der Kundenwunsch ist Oostwegel wichtig, schließlich soll gerade diese Uhr viele Jahre ein treuer Begleiter sein. "Ich verzichte bewusst auf asiatische Zulieferer, auch wenn diese billiger sind. Diese Uhr muss meinen Ansprüchen an Qualität genügen, und die sind sehr hoch", erklärt der Erfinder Roland Oostwegel. Die Kosten für Haute Horologerie made in Holland liegen zwischen 3.550 (Stahl), 11.000 (Roségold, exklusiver Farbton) und 27.500 Euro (Platin).