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Die Profis für Einzelanfertigungen nach Kundenwunsch und KleinserienRichard Bethge GmbH: Zifferblätter professionell restaurieren und Aufarbeiten

Einer der wenigen  Spezialisten für das Aufarbeiten von Zifferblättern die es heute noch gibt, erlaubte TrustedWatch, ihm über die Schultern zu schauen. Kurz vorab: Es ist beeindruckend, wie aus alten verfärbten und beschädigten Zifferblättern wieder neue, dem Original entsprechende Zifferblätter entstehen, die der alten Uhr zu neuem Aussehen verhelfen.

In Ispringen  bei Pforzheim steht eine der letzten deutschen Uhrenfabriken in Familienbesitz, die vom Uhrmachermeister Richard Bethge gegründet wurde und die heute von seinen Söhnen Heinz und Wolfgang Bethge, sowie als dritte Generation mit Alexander Bethge, in seinem Sinne - der Tradition verpflichtet - geführt wird. Es handelt sich um die Firma Uhren und Zifferblätter Richard Bethge GmbH, die heute mit ihren Marken Bethge & Söhne, Brandtaucher und Hohensax im Fachhandel bestens verankert ist; denn Fachhandelstreue war bei Bethge aus Tradition und Überzeugung immer oberstes Gebot. Trotz aller Moderne und Fortschreiten der Technik wurden bei Bethge immer alte Handwerkstechniken gepflegt und alte Maschinen und Werkzeuge erhalten, ohne die heute die Restaurierung von alten Zifferblättern, über die wir nun berichten, nicht mehr möglich wäre.

Nicht nur aus Deutschland, sondern weltweit erreichen Pakete mit alten Zifferblättern oder Uhren die Firma Richard Bethge GmbH um diese zu restaurieren. Meist sind es die Zifferblätter von hochwertigen Uhren und Luxusuhren vom Marken wie Breitling, OMEGA, Patek Philippe, ROLEX oder TAG Heuer. Nicht jedem kann man derartige Uhrenschätze anvertrauen, doch bei Bethges sind Experten am Werk.

Nach dem Auspacken, werden die Zifferblätter in der Kundenkartei registriert und kopiert. Die Uhren werden vom Uhrmacher sorgfältig zerlegt und der Zustand der Uhr und des Werkes auf dem Kundenschreiben festgehalten. Alle Zifferblätter werden mit einer Nummer versehen, um sie nach der Bearbeitung wieder dem Kundenschreiben zuzuordnen. Danach werden die Zifferblattaufdrucke vermessen und den passenden Stahlstichen im Stahlstichlager zugeordnet. In diesem Lager befinden sich über 60.000 nach Art und Aussehen registrierte Stahlstiche.

Auf den Zifferblättern aufgelegte Zahlen, Keile oder Namen müssen vor der weiteren Bearbeitung abgenommen, gesäubert und registriert werden, um sie nach der Bearbeitung wieder einzeln anbringen zu können. Im nächsten Bearbeitungsschritt werden die Zifferblätter in ihren Rohzustand zurückversetzt. Da bei dieser Bearbeitung nicht vorhersehbar ist, ob bisher nicht sichtbare Beschädigungen hervortreten, kann bei der Bearbeitung alter Zifferblätter keine Garantie übernommen werden.  Jetzt ist es möglich, fehlende Zifferblattfüße wieder anzulöten, Kratzer und Beulen bestmöglich zu entfernen oder kleine Sekunden in den Zifferblättern in der Vertiefung wieder nachzudrehen. Natürlich gibt es auch Zifferblätter die so stark beschädigt ankommen, dass sie nicht mehr zu „retten“ sind; dann ist es notwendig, möglichst nahe dem Original ein neues Zifferblatt anzufertigen. Danach werden die Zifferblätter galvanisch bearbeitet, d.h. versilbert, vergoldet, rhodiniert oder mit Farbe belegt. Um diese Schichten zu schützen, werden die Zifferblätter anschließend zaponiert – also mit einem Schutzlack belegt.

Zifferblätter mit gepressten Stundenzeichen müssen diamantiert werden, das bedeutet, dass jeder einzelne Keil eingestellt und mit einem Diamanten nachgeschnitten wird, um ihm den nötigen Glanz und Farbe zu verleihen. Danach müssen die Blätter ebenfalls zaponiert werden. Jetzt kommen die Blätter in die Druckabteilung, hier werden die Zifferblätter mit den vorher registrierten Stahlstichen neu bedruckt. Diese Arbeit erfordert sehr viel Sorgfalt und Erfahrung. Oft ist es notwendig bis zu 12 verschiedene Drucke auf ein Zifferblatt aufzubringen, hier muss jeder Druck einzeln in der Tampondruckmaschine neu eingestellt werden, alles  muss gerade und zentriert sein um ein gutes Aussehen zu garantieren.  Jeder einzelne Stahlstich muss aus dem Lager entnommen und entfettet werden um damit zu drucken. Danach muss er wieder von der Farbe gesäubert, eingefettet und an seinen Platz im Stichlager zurückgebracht werden. Dies erfordert sehr viel Sorgfalt; denn ist ein Stahlstich falsch einsortiert ist er fast nicht mehr zu finden. Wenn das Zifferblatt dann bearbeitet und kontrolliert ist, kommt es zum Versand. All diese Arbeiten werden nur von Spezialisten durchgeführt, die alle über Jahre hinweg in der Firma ausgebildet wurden, da es hierfür keine Lehrberufe mehr gibt. So ist es auch verständlich, dass die Arbeiten sehr zeitaufwendig sind und gute Arbeit ihren Preis hat. Auf  Wunsch erhält der Kunde vorab auch einen Kostenvoranschlag. Ob es sich um eine besondere Farbe handelt, das Belegen mit Perlmutt oder auch mit Brillanten, Abbildungen von Autos, Bildern, Landkarten oder Tieren – bis hin zu verschiedenen Aufschriften wie zum Beispiel „ Ich liebe Dich „   – fast alles ist möglich.

Wer Fragen zu Zifferblättern im Allgemeinen hat oder einen Kostenvoranschlag über eine Zifferblattrestaurierung möchte, der kann jederzeit eine E-Mail mit Bild des Zifferblattes an info@richard-bethge.com senden. Und einer der drei Chefs wird antworten. So war und ist das bei Bethge bis heute. Kundenanfragen sind Chefsache.